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Editorial
Sehr geehrte Mitglieder und Freunde der DJG Berlin,
Anfang Juni feierten wir unser 20. Sommerfest, bei dem wir
wieder über 400 Mitglieder und Gäste begrüßen durften. Über
den Besuch von S.E. Herrn Botschafter Toshiyuki Takano und
seiner Gemahlin haben wir uns besonders gefreut. Erstmals
seit mehreren Jahren spielte das Wetter so richtig mit. All
die vielen Darbietungen konnten deshalb problemlos über die
Bühne gehen und die Terrasse leerte sich erst nach 20 Uhr.
Allen Helferinnen und Helfern sowie Spendern von Tombolagewinnen
sei an dieser Stelle herzlich gedankt.
Die Sommerzeit gestalten wir in diesem Jahr besonders "ausstellungslastig"
mit Führungen durch die beiden großartigen und interessanten
Ausstellungen (Ägyptens versunkene Schätze und Berlin-Tokyo/Tokyo
Berlin). Besonders hinweisen möchte ich auf den geplanten
Ausflug ins Oderbruch und an das Grab des japanischen Arztes
Dr. Koenuma in Wriezen. Viele von Ihnen erinnern sich in diesem
Zusammenhang vielleicht noch an den spannenden Vortrag von
Herrn Prof. Kawanishi im letzten Herbst.
Außerdem erfolgt bei diesem Ausflug ein Besuch im Atelier
des japanischen Künstlerehepaares Tatsuhiko und Yoshiko Yokoo
in Metzdorf.
Am 7. September beginnen wieder unsere beliebten Sprachkurse.
Vielleicht denken Sie einmal über einen Grundkurs oder die
Auffrischung Ihrer Japanisch-Kenntnisse nach.
Ich wünsche Ihnen allen eine sonnenreiche Sommerzeit, schöne
Urlaubstage und gute Erholung.
Herzlich
Ihr Kurt Görger
Einladung zum Stammtisch der DJG Berlin
Bei unserem nächsten Stammtisch im "Takara" begrüßen wir
als Gast Herrn Sebastian Schiller, Schering AG, der über "Leben
und Arbeiten in Kobe" sprechen wird. Bitte beachten Sie die
beschränkte Platzkapazität, weshalb wir um rechtzeitige Anmeldung
bitten.
Termin: Donnerstag, den 13. Juli 2006 um 19:00 Uhr
Ort: Restaurant "Takara", Marburger Str. 2, 10785 Berlin
(gegenüber Europa-Center) t
"Auf den ersten, vielleicht flüchtigen Blick, scheinen die
Bilder von Yoshiko Yokoo einfach zu sein, wenn auch wunderschön.
Der Betrachter denkt an die amerikanische Farbfeldmalerei
von Mark Rothko oder Robert Ryman zum Beispiel, oder an deutsche
Vertreter wie Edgar Hofschen und Ulrich Erben. Und eine optische
Ähnlichkeit ist gewiß vorhanden, wir würden sie sonst nicht
sehen. Aber die ursächlichen Gründe sind doch ganz anderer
Art: Yoshiko Yokoo geht es nicht um koloristische Experimente.
Man könnte auch an ein zugrunde liegendes konstruktives Konzept
denken, dem zufolge Yokoo-san die Bildfläche in farbige Linien
und Bänder und verschieden breite Streifen und Zonen aufteilt....Die
Malerin verwirklicht in ihren Bildern eine tiefsinnige Idee.
Ihre asketischen Bilder verzichten auf jeden äußeren Effekt.
Sie sind pure Essenz! Deswegen wirken sie so heiter und froh.
Ihre Farbflächen bergen die unergründliche Weisheit des Tao...."
(R. Kulschewski)
Yoshiko Yokoo schult sich seit 1978 in der meditativen Form
des Zen-Buddhismus beim Abt Rôshi Yamada Kôun im San'un Zendô
in Kamakura und schöpft daraus die Kraft und Kreativität zur
Gestaltung dieser asketischen und doch so wirkungsvollen Kunstwerke.
Sie lebt mit ihrem Ehemann, dem bekannten Maler und Bildhauer
Tatsuhiko Yokoo einen Teil des Jahres in Japan und einen Teil
des Jahres in einem kleinen Dorf an der Oder. Wenn Sie sich
entscheiden, an unserem Ausflug am 26.8. teilzunehmen, können
Sie die beiden Künstler in ihrem Atelier besuchen und Ihnen
bei der Arbeit zuschauen. Vom 13. Juli bis zum 6. August stellt
Frau Yokoo ihre Bilder in der kleinen Orangerie am Schloß
Charlottenburg aus. Für uns führt die Künstlerin (in japanischer
Sprache mit Übersetzung) am Dienstag, dem 25.7. um 17.30 Uhr
durch die Ausstellung, Sie sind herzlich eingeladen, daran
teilzunehmen.
Zeit: Dienstag, den 25. Juli 2006, 17.30 Uhr
Ort: Kleine Orangerie am Schloß Charlottenburg, Spandauer
Damm
Anmeldung: bis zum 25.7. um 14 Uhr Eintritt: frei Öffnungzeiten
der
Ausstellung: 13.7. - 6.8.06, Di-Fr 14 -18 Uhr, Sa + So 12-18
Uhr Vernissage: Donnerstag, den 13.7. um 19 Uhr
Ausstellung "Berlin-Tokyo" in der Neuen Nationalgalerie
Die erste offizielle Begegnung zwischen Berlin und Tokyo
ist auf das Jahr 1873 datiert. Der deutsche Kaiser empfing
die sogenannte "Iwakura-Mission". Deren Mitglieder waren geschockt,
in der Akademie der Künste nackte Modelle für das Aktstudium
zu sehen. Aber es dauerte nicht lange, da hielt die westliche
Malerei mit ihren unterschiedlichen Malweisen und Materialien
Einzug in die Ateliers von Tokyo. Schon im Jahre 1900 reiste
Emil Orlik, der Leiter der Grafikklasse am Berliner Kunstgewerbemuseum
nach Tokyo, um die Holzschneidekunst zu erlernen. Ein ästhetisches
Erdbeben löste 1914 eine Ausstellung von Herwarth Waldens
Expressionisten-Galerie "der Sturm" aus, die Studenten aus
Berlin nach Tokyo mitgebracht hatten. Bis zum ersten Weltkrieg
hatten mehr als 600 Japaner die Berliner Universität besucht,
während in Tokyo die deutschen Architekten Hermann Ende und
Wilhelm Böckmann das neue Regierungsviertel planten. Seit
dieser Zeit haben sich die Kunstszenen der beiden Städte gegenseitig
befruchtet und ergänzt, wobei der westliche Import nach Japan
überwog.
Das gilt für Strömungen wie den Realismus, den Expressionismus
ebenso wie für den Ausdruckstanz und das Bauhaus. In der Neuen
Nationalgalerie in Berlin-Tiergarten ist noch bis zum 3.10.
eine äußerst interessante Ausstellung zu sehen. "Berlin-Tokyo/Tokyo-Berlin-
die Kunst zweier Städte", die mit über 500 Exponaten einen
Zeitraum von 100 Jahren widerspiegelt. In kleinerer Form war
sie zuvor im Mori-Art-Building in Tokyo bis zum April diesen
Jahres als einer der Höhepunkte im "Deutschlandjahr in Japan"
zu sehen. Im Untergeschoss der Neuen Nationalgalerie wird
die historische Entwicklung der Beziehungen zwischen Tokyo
und Berlin in 24 Kapiteln verdeutlicht. Im Obergeschoß hat
der japanische Architekt Toyo Ito ein Wellenmuster aus Holz
kreiert, ein "Manga Pod" aus Spanholz, ein bewohnbares Regal
samt Comics zum Lesen. Man erhält Einblicke in ein typisches
"Capsule-Hotel" in Tokyo für Reisende mit wenig Zeit und wenig
Geld. Yoshiaki Kaihatsu, dessen Teehaus aus Styropor wir schon
in den Ausstellungsräumen von Murata & Friends hier in Berlin
sehen konnten, schuf aus diesem Material den "Stoff seiner
Träume".
Frau Dr. Akane Nishioka, seit Anfang dieses Jahres Mitglied
unserer Gesellschaft, wird Interessierte am Donnerstag, dem
24.8. ab 17.30 Uhr durch die Ausstellung führen. An diesem
Tag ist die Ausstellung bis um 22 Uhr geöffnet, so daß Sie
nach der Führung noch ausreichend Gelegenheit haben, die einzelnen
Exponate noch einmal selbst zu betrachten. Frau Dr. Nishioka
führt (in deutsch und japanisch) speziell zum Thema "Kunst-Avantgarde
in Berlin um 1920 und die Tätigkeit von Tomoyoshi Murayama
in Berlin und Tokyo".
Zeit: Donnerstag, den 24.8.2006, 17.30 Uhr
Ort: Neue Nationalgalerie, Potsdamer Str. 50, Berlin-Tiergarten
BVG: U-Bahn + S-Bahn bis Potsdamer Platz, M 29, M 41, 200,
347 (Philharmonie)
Anmeldung: bis zum 20.8.2006 im Büro der DJG
Eintritt: 10 € (erm. 6 €) + 2 € Schutzgebühr Führung
Ausstellung bis zum 3.10.06: Di, Mi, Fr 10-18 Uhr, Do 10-22
Uhr, Sa/So 11-18 Uhr
Ausflug für Mitglieder und Freunde der DJG ins Oderbruch
Wir möchten die letzten Sommertage nutzen und Sie herzlich
zu einem Ausflug ins Oderbruch einladen. Zuerst führt uns
die Fahrt nach Altranft. Dort wurde ein Dorf zum Freilichtmuseum
umgestaltet: mit den typischen Häusern Ostbrandenburgs, einer
Einklassenschule, einer funktionierenden Schmiede, einem Fischerhaus,
einer Korbmacherei, Wasch- und Backhaus u.a.
Die für die Besucher geöffneten Häuser stehen schon über
100 Jahre. 1375 wurde Altranft urkundlich erstmals erwähnt.
Damals wohnten hier fast nur Fischer, denn das zweimal im
Jahr überschwemmte Oderbruch war sehr fischreich. Das Oderbruch
ist mit 2 bis 5 Metern über dem Meeresspiegel das am tiefsten
gelegene Gebiet in der Mark Brandenburg. Bis ins 18. Jahrhundert
wurde das Bruch regelmäßig zweimal im Jahr überflutet. Die
fruchtbaren Flächen konnten nicht bewirtschaftet werden. 1747
ließ König Friedrich II schon früher ausgearbeitete Pläne
zur Entwässerung des Oderbruchs verwirklichen. Die Oder erhielt
ein neues, begradigtes Flussbett, 60 km wurden eingedeicht
und Sumpfgebiete trockengelegt. Aus sumpfiger Wildnis wurde
eines der fruchtbarsten Ackerbaugebiete, auch der "Gemüsegarten
Berlins" genannt.
Unser Rundgang beginnt am Schloss in Altranft, das im 16.
Jhd. von Jacob II von Pfuel errichtet wurde. Im Obergeschoss
gibt es Möbel aus der Sammlung von Charlotte von Mahlsdorf
zu sehen und im Erdgeschoss finden wechselnde Ausstellungen
statt. Danach schauen wir uns die Handwerker- und Bauernhäuser
an. Nach einer kleinen Stärkung im schlosseigenen Cafe geht
es mit dem Bus weiter Richtung Osten. Die nächste Station
unserer Fahrt ist der Friedhof von Wriezen, wo wir das Grab
von Dr. Koenuma besuchen werden. Dieser japanische Arzt hat
in den Wochen nach Beendigung des 2. Weltkrieges aus dem Osten
kommende Flüchtlinge behandelt, sich selbst mit Typhus angesteckt
und ist in Wriezen verstorben.
Sie erinnern sich vielleicht noch an den Vortrag von Prof.
Kawanishi im letzten Jahr, bei dem das Schaffen dieses japanischen
Arztes gewürdigt wurde. Danach fahren wir an die Oder und
lassen uns von der einmaligen Flusslandschaft verzaubern,
bevor uns der Weg nach Metzdorf zum Atelier der japanischen
Künstler Tasuhiko und Yoshiko Yokoo führt. Herr Yokoo ist
ein international renommierter Maler und Kalligraph, Sie haben
sich vielleicht seine große Ausstellung im letzten Sommer
im Sony Center angeschaut. Seine Frau Yokoo stellt im Juli
in der kleinen Orangerie des Schlosses Charlottenburg aus
(s. auch Seite 3) . Sie haben bei dem Besuch im Atelier die
Gelegenheit, Herrn Yokoo bei einer Kalligraphie-Studie zu
erleben und Bilder käuflich zu erwerben. Der Eintritt in das
Museum kostet 4 €, das Mittagessen im Schlosscafé ist für
"Berliner Verhältnisse" mit ca. 3-4 € sehr preiswert. Würstchen
& Co. gibt es a la carte, für Rindergulasch mit Klößen (5
€ !) müssten wir eine Vorbestellung abgeben, also bitte mit
angeben.
Termin: Samstag, den 26. August 2006, 8.30 Uhr - ca. 18 Uhr
Treff: 8.30 Uhr am Busparkplatz Bahnhof Zoo
Kosten: 25 € (inkl. Bus und Führungen), Kinder 10 € Organisation
und
Leitung der Fahrt: Katrin-Susanne Schmidt
Anmeldung: bis Montag, den 21.8. im Büro der DJG.
Ägyptens versunkene Schätze
Der Meeresarchäologe Franck Goddio entdeckte in den letzten
10 Jahren vor der Küste der heutigen Stadt Alexandria sowie
in der Bucht von Abukir herausragende Zeugnisse der ägyptischen
Geschichte aus der Zeit von 700 vor bis 800 nach Christus.
Sie versanken vor über 1000 Jahren nach mehreren Naturkatastrophen
im Meer. Monumentale Statuen, aber auch Münzen, Schmuck und
Kultgeräte wurden mit neuesten technischen Methoden am Meeresboden
geortet und in langjähriger, mühevoller Arbeit geborgen. Sagenumwobene
Orte, wie der antike Hafen von Alexandria mit Teilen des Königsviertels,
die verloren geglaubte Stadt Heraklion und Teile der Stadt
Kanopus wurden wieder entdeckt.
Rund 500 Funde aus diesen spektakulären Unterwassergrabungen
werden erstmals im Rahmen dieser Ausstellung in einer Weltpremiere
einer breiten Öffentlichkeit präsentiert. Die Exponate spannen
einen Bogen von der Zeit der letzten Pharaonen über Alexander
den Großen und die griechischen Herrscher am Nil bis hin zur
Römischen Zeit. Diese einzigartigen Objekte spiegeln den Rang
der drei Städte wieder, die in der Antike zu den berühmtesten
Zentren des Handels, der Wissenschaft, der Kultur und der
Religion gehörten. Die Ausstellung bietet darüber hinaus spektakuläre
Einblicke in die faszinierende Arbeit von Tauchern und Meeresarchäologen.
Wir haben für Sie zwei Gruppenführungen gebucht und laden
Sie herzlich zur Teilnahme ein. Die Ausstellung ist an beiden
Tagen bis 21 Uhr geöffnet, so dass Sie nach der einstündigen
Fachführung noch die Möglichkeit haben, selbst zu schauen.
Zeiten: Freitag, 14. Juli 2006, 17.15 Uhr (bereits ausgebucht!)
und Donnerstag, 03. August 2006, 18.15 Uhr (noch 12 freie
Plätze)
Ort: Martin-Gropius-Bau Berlin, Niederkirchnerstraße. 7,
Mitte
Preis: 10 € (ermäßigt 6 €) Eintritt + 4 € Führungsgebühr
Ermäßigungsberechtigt sind Schüler, Studenten, ALG-Empfänger
und Rentner bei Vorlage der entsprechenden Ausweise (bitte
bei Anmeldung angeben und mitbringen)
BVG: U und S-Bahn Potsdamer Platz, Bus M 29, M 41, 123
Anmeldung: bis 1 Woche vor der Führung im Büro der DJG Wenn
Sie keine Rückmeldung von uns erhalten, sind Sie registriert.
Bitte sagen Sie unbedingt ab, wenn Sie kurzfristig verhindert
sind.
Vortrag über japanisches Puppenspiel : Ningyo Johruri Bunraku
u Ningyo Johruri bezeichnet das japanische Puppenspiel,
das seit 1871 unter dem Namen Bunraku bekannt ist. Roland
Barthes beschreibt zusammenfassend die wichtigsten Elemente
des Puppenspiels: "Die Puppen im Bunraku sind ein bis zwei
Meter hoch. Es sind kleine Männer und Frauen, deren Glieder,
Hände und Mund bewegt werden können. Jede Puppe wird von drei
sichtbaren Männern bewegt, die sie umgeben, stützen und begleiten
(...)." (Roland Barthes: Im Reich der Zeichen) Auffallend
bei dieser Theaterform ist die theatrale Trennung von Text
und Darstellung, die sich für den Betrachter jedoch als Einheit
präsentiert. Das Ningyo Johruri erlebte seine Blüte zwischen
1690 und 1790.
Chikamatsu Monzaemon (1653-1724), der ‚Shakespeare Japans',
trug mit 120 Stücken maßgeblich zum Erfolg dieser traditionellen
Theaterform bei. Im Jahr 2003 wurde das Ningyo Johruri Bunraku
von der UNESCO in die Liste der Meisterwerke nicht-stofflicher
Kulturgüter aufgenommen. In diesem Vortrag werden wir versuchen,
eine Brücke zwischen Deutschland und Japan zum Verständnis
dieses bedeutenden Kulturerbes zu spannen. Dazu werden wir
die einzelnen Elemente des Ningyo Johruri erläutern.
Die Vortragenden sind: Takahiko Makino, B.A. (Hons) Studierte
Tourismusplanung in Oxford, bevor er sich 2004 im Studiengang
World Heritage Studies an der Brandenburgischen Technischen
Universität Cottbus einschrieb. Auf der Weltausstellung Aichi
arbeitete er als Gruppenleiter und Übersetzer. Sein Fachinteresse
gilt der nachhaltigen Tourismusentwicklung über Elemente des
nicht-stofflichen Kulturerbes.
Takiko Tanaka, B.A. Studierte in Indien, Japan und Rußland.
Schloß in Tokyo ein sprachwissenschaftliches Studium ab und
beschäftigt sich gegenwärtig im Studiengang World Heritage
Studies an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus
mit dem immateriellen Kulturerbe in der Form von mündlichen
Überlieferungen und bedrohten Sprachen.
Klaus Zehbe, M.A. Studierte Schauspiel in London und Tallinn.
Langjährige Beschäftigung mit Theateranthropologie. Spezialisierte
sich im Studiengang Word Heritage Studies auf die Erforschung
des nicht-materiellen Kulturerbes und traditioneller Theaterformen.
Zeit: Dienstag, den 5. September 2006, 18.30 Uhr
Ort: JDZB, Saargemünder Str. 2, 14195 Berlin
Vor dieser Veranstaltung findet die traditionelle Begrüßung
der neuen Mitglieder der DJG statt. Eine gesonderte Einladung
dafür geht Ihnen noch zu.
Konnichiwa minasan
! Mein Name ist Jana Maroski und ich studiere seit Oktober
2004 an der Ruhr-Universität Bochum Japanologie und allgemeine
Geschichte. Ich bin 22 Jahre alt und wohne seit einem knappen
Jahr in Bochum. Bisher habe ich sehr viel Spaß an meinem Studium,
auch wenn es gewiss nicht immer einfach ist, aber durch das
persönliche Interesse ist die Motivation viel größer. Und
natürlich genieße ich auch das Studentenleben.
Direkt nach meinem Abitur habe ich mir eine Auszeit genommen
vom vielen Lernen und bin für ein Jahr nach London als Au-pair
gegangen. Ich hatte dort eine sehr schöne Zeit und genug Abstand,
um für mich herauszufinden, was ich weiterhin machen möchte.
Alle meine Freunde, die direkt nach dem Abitur angefangen
haben zu studieren, haben mir gesagt, wenn ich etwas studieren
möchte dann sollte es etwas sein, was mich wirklich interessiert
und woran ich viel Spaß habe. An diesen Rat habe ich mich
gehalten und mich für die Japanologie entschieden, da ich
mich seit langem schon für die Kultur, das Essen, die Musik
und vieles mehr interessiere. Ich kann bis heute niemandem
genau sagen warum mich gerade Japan so fasziniert.
Ebenso kann ich die Frage was ich einmal damit machen möchte
auch noch nicht beantworten, da ich noch keine konkreten Vorstellungen
habe, aber genau aus diesem Grund mache ich viele Praktika
in verschiedenen Bereichen. Der Grund, weshalb ich vom 1.8.-
17.9. das Praktikum in Berlin mache und nicht eher in Düsseldorf,
obwohl dies sehr nahe bei Bochum liegt, ist, dass Berlin für
mich eine tolle Stadt ist, in der ich schon immer einmal länger
bleiben wollte.
Außerdem möchte ich auch die Zeit nutzen, um meine Freunde,
die hier wohnen, zu sehen und Spaß zu haben. Die nette Art
und Weise, mit der ich von der DJG begrüßt wurde, hat mich
in meinem Entschluss bekräftigt und daher freue ich mich auf
eine gute Zusammenarbeit. (Jana Maroski)
Wir suchen noch Praktikanten für die Zeit 20.9. - 15.10.
sowie für die Zeit ab November dieses Jahres. Wenn Sie Interesse
an einem Praktikum oder junge Leute kennen, die für ein solches
Praktikum in Frage kommen, melden Sie sich bitte in unserem
Büro.
"The Twilight Samurai"
im Kino Der Samurai-Film ist ein Genre des japanischen Kinos,
das Akira Kurosawa bravourös beherrscht hat. Er übte über
Filme wie "Seven Samurai" (1954) auf europäische wie amerikanische
Filmschaffende grossen Einfluss aus. Mit dem an der Berlinale
2003 gefeierten Spielfilm "The Twilight Samurai" des Altmeisters
Yoji Yamada (Regisseur u.a. der Tora-san Serie) gelangt nun
ein neuer Samurai-Film ins Kino, der das Genre in seinem schönsten
Sinn pflegt und das Bild des einsamen Einzelkämpfers um jenes
eines feinfühligen Liebhabers und Vaters bereichert. Es ist
ein ein stiller, einfühlsamer Film über einen Mann, der zum
Ende der Samurai-Zeit lieber bescheiden mit seinen Töchtern
lebt, als um Ehren zu kämpfen.
In Berlin läuft der Film vom 17.-30.8. im fsk-Kino am Oranienplatz:
www.fsk-kino.de
Japanische Trommler in Berlin
"Kaminari" - Donner" heißt das neue Programm der wohl bekanntesten
japanischen Trommlergruppe "Yamato", die vom 21. -30. Juli
diesen Jahres in der Komischen Oper gastiert. Nicht nur die
Trommeln sondern auch andere traditionelle japanische Instrumente
wie Shakuhachi und Koto kommen bei dieser Show zum Einsatz,
die der bekannte Trommler Masa Ogawa inszeniert hat. Für unsere
Mitglieder konnten wir einen Rabatt von 10 % aushandeln.
Bitte bestellen Sie Ihre Karten telefonisch unter Tel. 479
974 00 und geben Sie bei der Bestellung unbedingt das Codewort
"SAKURA" an, dann erhalten Sie den entsprechenden DJG-Rabatt.
Theater-Workshop für Anfänger
Im Rahmen der Theatersport-WM veranstaltet am Samstag, den
8.7. eine Japanerin, Yuri Kinugawa, einen Improvisations-Theater-Workshop
für Anfänger.
Zeit: Sa. 8.7. 14-18.00 Uhr Preis: 55 €
Ort: Galerie Unzeit, Erkelenzdamm 11-13 10999 Berlin, Aufgang
B, 4. Stock
Infos/Anmeldung über "Improvisationstheater Berlin", Tel.:
43749626
Ikebana-Ausstellung
Es trifft sich, dass im Jahr 2006 die Sogetsu Ikebana Schule
Tokyo ihr 80. Jubiläum, der Bundesverband Ikebana sein 25.
und die Sogetsu Ikebana Schule Marianne Pucks ihr 20-jähriges
Bestehen feiern können. Aus diesem Anlass findet vom 4.-17.8.2006
auf der Landesgartenschau Rathenow eine Ikebana-Ausstellung
mit dem Titel "Den Farben auf der Spur" statt. Interessenten
sind herzlich eingeladen!
Prof. Dr. Ekkehard May, Emeritus der J.W. Goethe-Universität
Frankfurt/Main hält einen Vortrag mit dem Titel "Der Duft
der Dunkelheit...", Bilder und Pointen in Versen des YOKOI
Yayû (1702-1783) Yokoi Yayû ist als Verfasser von Haibun-Prosa
bekannt. Der geistreiche Samurai aus einflußreicher Adelsfamilie
war in vielen Künsten bewandert und hinterließ als Maler und
Haiku-Poet ein bedeutendes Oeuvre. Von seinen 2.222 überlieferten
Versen werden 24 vorgestellt und kommentiert.
Zeit: Donnerstag, 20. Juli 2006, 18 Uhr c.t.
Ort: Mori-Ogai-Gedenkstätte, Luisenstr. 39, 10117 Berlin-Mitte
Eintritt: frei
Ausstellung "Kewpie" in der Mori-Ogai-Gedenkstätte
Kulleraugen, Stupsnase, rote Bäckchen, verschmitztes Lächeln,
hinter den Ohren und auf dem Kopf gezwirbelte blonde Härchen
und blaue Flügelchen - das ist KEWPIE. In Japan wird dieses
winzige Wesen auch als "Engel des Jahrhunderts" bezeichnet,
weil es mit seinen kleinen Flügelchen vermocht hat, Zeit-
und Ländergrenzen zu überwinden. Die nach dem römischen Liebesgott
Cupido benannten Kreaturen stammen aus der Feder der Amerikanerin
Rose O'Neill (1874-1944) und wurden als Biskuit-Puppen ab
1913 zuerst in Thüringen produziert. Der Kewpie-Wahn in Amerika
ließ die Exportzahlen der hiesigen Spielzeugindustrie dermaßen
in die Höhe schnellen, daß ständig neue Produktionsstandorte
erschlossen werden mussten.
Durch die Engpässe des I. Weltkrieges und ein Schiffsunglück
kam die Produktion in Deutschland nach einigen Jahren zum
Erliegen. Japan, das ursprünglich nur für ein Jahr die Lizenz
erhalten hatte und den Bedarf durch zusätzliche Importe aus
Deutschland deckte, stieß blitzschnell an die Weltspitze vor.
1927-1937 wurden 70 -80% des weltweiten Zelluloid-Spielzeugs
in Japan hergestellt. Kewpies wurden zum preiswerten, für
jedermann erschwinglichen Maskottchen und Symbol dieses wirtschaftlichen
Erfolgs. Es heißt, daß es bis in die Nachkriegszeit in jedem
Haushalt mit Kindern auch eine Kewpie-Puppe gegeben habe.
Mit Kewpie-Puppen lernte man Babys windeln, selbst im Schwimmunterricht
wurden sie eingesetzt. Nach seinem Ausscheiden aus dem Militärdienst
1917 wird Mori Ôgai (1862-1922) zum Generaldirektor des Kaiserlichen
Hofmuseums ernannt. In dieser Funktion reist er am 3. November
1918 nach Nara und Kyoto.
Seiner Tochter Anne kauft er zum Abschied eine Kewpie-Puppe
- Umfragen zufolge waren die "Kyûpî" genannten Puppen 1917
das beliebteste Weihnachtsgeschenk für japanische Mädchen.
Die ersten von Rose-O'Neill entworfenen Puppen waren die "Standing
Kewpie" und "The Thinker" - eine Nachbildung von Rodins bekanntem
Werk. Später folgten Gruppen von "Action Kewpies". Während
man sich in Deutschland streng an die Vorgaben der Mutter
der Kewpies" hielt, gab es in Japan von Anfang an Abwandlungen
bis hin zu Japanisierungen in Form von Kabuki-Kewpies, Sumo-Kewpies
oder Kewpies in traditionellen Festgewändern.
Aus der Produktwerbung ist Kewpie nicht mehr wegzudenken,
ganz bekannt ist die Kiupi-Mayonnaise, aber auch für Baby-Nahrung
flimmert Kewpie allabendlich über den Bildschirm und als Mischform
Kewpie-Doraemon oder Kewpie-Ultraman ist Kewpie heute in die
japanische Popkultur integriert. In Amerika erfreuen sich
Kewpies bei Sammlern noch der Wertschätzung des Kenners, in
Deutschland sind Kewpies, die 2009 bereits ihren 100. Geburtstag
feiern, vergessen und selbst in einschlägigen Museen - außer
im Puppenmuseum Waltershausen - weder bekannt noch vorhanden.
Obwohl sie ihre einstige Vormachtstellung in Japan inzwischen
mit Hello Kitty, Doraemon, Totoro, Ultraman u.a. Idolen teilen
müssen, waren sie nirgendwo so massenhaft verbreitet und sind
sie nirgendwo so sehr Teil der Populärkultur wie in Japan.
Ihre Geschichte ist nicht nur ein Kapitel deutsch-japanischer
Wirtschafts- und Kultur-Geschichte, sondern auch ein besonders
niedliches Beispiel einer Objektgeschichte. Kewpie - das ist
der älteste "character" der Welt, noch lange vor Donald Duck
und Mickey Mouse. (Beate Wonde)
Noch bis in den Oktober ist die Ausstellung "Kewpie" in der
Mori-Ogai-Gedenkstätte zu sehen, die auf der Seminararbeit
der Japanologin Elena Polzer beruht. Luisenstrasse 39, 10117
Berlin, Öffnungszeiten: Mo - Fr 10 - 14 Uhr, Tel.: 282 6097,
Fax: 281 506
Aufsatzwettbewerb des Japanischen Außenministeriums
Der diesjährige Aufsatzwettbewerb des Japanischen Außenministeriums
ist ausgeschrieben worden: Zu gewinnen ist eine 12-tägige
geführte Studienreise im Oktober oder November 2006. Alle
Japan-Interessierten, die bisher noch nicht am Aufsatz-Wettbewerb
teilgenommen haben im Alter von 18 bis 35 Jahren sind eingeladen,
an diesem Wettbewerb teilzunehmen. Einsendeschluss für einen
Essay von einer Seite auf Deutsch zum Thema: "Geburtenrückgang/Überalterung
der Gesellschaft und Innovation: Möglichkeiten der japanisch-deutschen
Zusammenarbeit" ist der 14. Juli!
Alle Informationen und weiteren Bedingungen unter: www.botschaft-japan.de/austausch/wett
aufsatz.html
The Japanese Language Proficiency Testder
Dieser anerkannte Sprachtest der Japan Foundation (Tôkyô)
findet in diesem Jahr am Sonntag, dem 3. Dezember statt. Die
Prüfung kann auf vier verschiedenen Schwierigkeitsstufen absolviert
werden. Im Multiple-Choice-Verfahren werden "Schriftzeichen
und Vokabular", "Hörverständnis" sowie "Grammatik und Leseverständnis"
getestet.
Anmeldezeitraum: 17. Juli bis 29. September 2006
Gebühren: Stufe 1 bzw. Stufe 2: 50 €, Stufe 3 bzw. 4: 40
€
Weitere Informationen und Anmeldeformulare gibt es beim Prüfungszentrum:
Humboldt-Universität zu Berlin, Zentrum für Sprache und Kultur
Japans, Unter den Linden 6, 10099 Berlin, Tel. 2093 - 1151
E-mail jutta.borchert@rz.hu-berlin.de
Film- AG der Humboldt-Universität
Einführung in die japanische Filmgeschichte
Jeweils donnerstags 18.15 Uhr, Johannisstr. 10, Raum 301,
Eintritt: frei
6. Juli: Seishun zankoku monogatari (Nackte Jugend) Regie:
OSHIMA Nagisa, 1960, Dt. Fassung
13. Juli: Suna no onna (Woman of the dunes) Regie: TESHIGAHARA
Hiroshi, 1963, OmE Japanischer Filmclub im Arsenal, Arsenal
Kino 1, Potsdamer Platz Anläßlich des Todes von Imamura Shohei
am30.5.2006
10. Juli, 19 Uhr Nippon sengoshi - Madamu Onboro no seikatsu
Die Geschichte Nachkriegsjapans und das zerrissene Leben einer
Barbesitzerin Regie: IMAMURA Shôhei, 1970, Original mit deutschen
Untertiteln
Dank
Wir danken folgenden Sponsoren und Einzelpersonen für die
Bereitstellung von Gewinnen für unsere Tombola sowie für weitere
Spenden zum Sommerfest:
- Air France
- Botschaft von Japan
- Buchholzer Kelterei
- Daimler-Chrysler AG
- Deutsche Bank AG
- DIC Berlin
- edition q Verlags-GmbH
- Hotel Seehof Berlin
- Hotel Inter-Continental Berlin
- Hotel The Westin Grand Berlin
- Hotel Dorint Sofitel Schweizerhof
- Hotel Dorint Novotel am Tiergarten
- Hotel Sylter Hof Berlin
- Hotel Steigenberger
- Jetro Berlin
- LTK Reisebüro
- MC Prestige Limousine Tours
- Park - und Garten Berlin GmbH
- Renaissance-Theater
- Reederei Riedel GmbH
- Restaurant Daitokai
- Schering AG
- Schlosshotel Grunewald
- Siemens AG
- T'ai Chi Kineo
- Windrose Fernreisen AG
- Zwilling J. A. Henckels AG
Familie Bachnika, Frau Renate Bortz, Familie Cießow, Herrn
Erwin Grunwaldt, Frau Rente Huldschinsky, Frau Katrin-Susanne
Schmidt, Frau Ingeborg Langer, Frau Bettina Wohlleben
Außerdem danken wir allen Mitwirkenden am Sommerfest, allen
Losverkäufern und Helfern beim Aufbau, besonders den Familien
Iwasaki und Takahashi für den Japan-Basar, Frau Stark u. Fr.
Auth für die Gestaltung der Tombola und Fr. Mizuno und Fam.
Müller-Mark für die Zubereitung der leckeren Sushis.
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