かわら版
(Kawaraban)
Monatsblatt der Deutsch-Japanischen Gesellschaft
Berlin e.V.
Dezember 2014 Januar 2015
2014 年12 月2015年1 月
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitglieder und
Freunde der DJG Berlin,
unsere Veranstaltungsaktivitäten im November waren
nicht ganz so umfangreich, wie üblich. Das hatte unter anderem damit zu tun,
dass wir mit Vorbereitungen für das nächste Jahr beschäftigt waren, in dem die
DJG Berlin Gastgeber der Jahresverbandstagung ist und anschließend ihr
125-jähriges Jubiläum feiern wird. Wir werden in den nächsten
Kawaraban-Ausgaben noch ausführlich darauf zurückkommen.
Im November hörten wir zunächst einen interessanten
Vortrag unseres Mitglieds Herbert Eichele zum aktuellen Thema der Sicherheitspolitik
Japans. In Zukunft werden wir jedenfalls Nachrichten zu diesem Thema sehr viel
bewusster aufnehmen. Der Gitarrenabend in einem Restaurant am Prenzlauer Berg
war gut besucht und zog relativ viele junge Japaner an.
Anfang Dezember werden wir unsere Veranstaltungsreihe
anlässlich des Städtepartnerschaftsjubiläums mit einem letzten vergleichenden
Themenabend im Berliner Rathaus beenden. Im Vordergrund stehen vergleichende
kommunal-politische Fragen; einen besonderen Platz wird der städtische Nahverkehr
einnehmen. Wir freuen uns, dass ein japanischer Experte dazu aus Tokio zu uns
kommt. Mit dem traditionellen Adventskonzert in der Ernst-Moritz-Arndt-Kirche,
dem Adventskaffee und einem abendlichen Theaterbesuch im Renaissance-Theater
werden wir dann das Jahr ausklingen lassen. Wir wollen aber schon jetzt an die
beiden Neujahrsessen im Daitokai erinnern und auf ein Konzert mit japanischen
Kompositionen der Berliner Symphoniker hinweisen, das sich vor allem an Kinder
und deren Eltern richtet.
Ich wünsche Ihnen eine schöne Adventszeit, ein
besinnliches Weihnachtsfest und alles Gute im Neuen Jahr.
Titelbild: Winter an der Westküste Japans
2013 Foto: Katrin-Susanne Schmidt
Impressum: |
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Herausgeber: Deutsch-Japanische Gesellschaft Berlin e.V. |
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Präsident: Kurt Görger |
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Anschrift: Schillerstr. 4-5, 10625 Berlin, Tel: (030) 3199 1888, Fax: (030) 3199 1889 |
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Bürozeiten: Mo, Do und Fr von 9-13 Uhr, Di von 13 – 17 Uhr |
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E-Mail: djg-berlin@t-online.de Web: www.djg-berlin.de |
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Redaktion: Katrin-Susanne Schmidt (Geschäftsführerin) |
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Web-Master: Jan Thomsen, Markus Willner Japanische Übersetzungen: Tomoko Kato-Nolden |
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Postbank Berlin |
BLZ 100 100 10 |
Kto-Nr. 5512-103 |
IBAN |
DE91100100100005512103 |
BIC: PBNKDEFF |
20 Jahre Städtepartnerschaft Berlin – Tokio Wechselbeziehungen zweier Städte ************************** Vorträge: Professor Dr. Christoph Müller, Berlin: „Vergleich der Kommunalverwaltungen in Berlin und
Tokio.“ Daisuke KOBAYASHI, Instrukteur der CHUO Universität,
Tokio: „Die städtische Verkehrspolitik in Tokio unter dem
Aspekt der Kooperation.“ Eine Veranstaltung der Deutsch-Japanischen
Gesellschaft Berlin in Kooperation mit der Senatskanzlei Berlin |
Professor MÜLLER wird sich zunächst mit einigen vergleichenden kommunalpolitischen Fragen
befassen. Seit 1994 besteht zwischen unseren beiden Metropolen ein formeller
wirtschaftlicher und kultureller Austausch. Es gibt viele gemeinsame Probleme:
Mit der Industrialisierung sind Großstädte eines neuen Typus entstanden. Das
Zusammenleben auf engstem Raum macht eine moderne Stadtentwicklung notwendig.
Weltweit brachen Epidemien aus, auch in London, Berlin und Tokyo. Die
Versorgung mit Frischwasser, die Entsorgung von Abwasser und Abfall mussten auf
ganz neue Weise organisiert werden. Ein kompliziertes Leitungsnetz muss Energie
und Kommunikation sicherstellen. Die Städte haben dabei unerhörte Leistungen
vollbracht. Großstädtische Urbanität macht Spitzenleistungen im Bereich von
Bildung und Kultur möglich. Aber sie schafft auch schwer lösbare soziale
Probleme. So verlangt die Trennung von Arbeiten und Wohnen den Ausbau einer
Infrastruktur für den öffentlichen Nahverkehr. Berlin und Tokio haben ein
dichtes Netz des öffentlichen Nahverkehrs entwickelt Diese Thematik wird im
Mittelpunkt der Veranstaltung stehen. Daisuke KOBAYASHI ist ein
Spezialist auf dem Gebiet der städtischen Verkehrspolitik in Tokyo und wird
über ihre Entwicklung, ihre Organisation und ihre Problem sprechen. Daraus
ergeben sich vergleichende Fragestellungen (Verkehrsverbund, Koordination,
private, staatliche oder kommunale Entwicklungsplanung und Verkehrspolitik).
Nach einer DISKUSSIONSRUNDE wird Professor MÜLLER zum Schluss kurz hervorheben,
welche Bedeutung der Städtepartnerschaft für die Entwicklung einer leistungsfähigen
modernen Zivilgesellschaft zukommt. Die Bürger selbst müssen an der Suche nach
Lösungen ihrer Probleme beteiligt werden. In diesem Zusammenhang wird er das
Konzept von Yoshihiku NAWATA (Hosei Universität) über Stadtteilsvertretungen
und Dezentralisierung in Japan vorstellen.
Termin: Donnerstag, den 4. Dezember 2014 um 18.30
Uhr Ort: Berliner Rathaus (Rotes Rathaus), Louise
Schroeder-Saal Eingang: Jüdenstr. 1, 10178 Berlin Eintritt: frei
Anmeldung:
erwünscht unter djg-berlin@t-online.de bzw.Tel. 3199-1888
Auch spontane Teilnahme ist möglich. |
CHOR
DER DEUTSCH-JAPANISCHEN GESELLSCHAFT BERLIN
ベルリン独日協会混声合唱団
Chorarbeit
und Dirigieren: Saiko Yoshida-Mengk 吉田メンク 彩子 Chorarbeit
und Tenor- Sologesang: Noriyuki Sawabu 澤武紀行 Klavier:
Ito
Piekenbrock ピーケンブロック伊登 Organisation und Ansage: Dr.
Terue Mizonobe-Schulze 溝延輝恵 |
|
Programm:
Begrüßung durch Herrn Kurt Görger, Präsident, DJG Berlin
Chor: Zwei Weihnachtslieder
Josef lieber
Josef mein (15. Jahrhundert)
In Dulci Jubilo (14. Jahrhundert)
Chor: Yuki ya Kon Ko 雪
Chor: Hana wa Saku 花は咲く(Yoko Sugano 菅野よう子 2012)
Gesang – Solo: Noriyuki Sawabu 澤武紀行 (Tenor)
Cantique de
Noél (Adolphe Charles Adam 1847)
Orgelbegleitung:
Saiko Yoshida-Mengk 吉田メンク 彩子
Querflöten Solo: Keiko Ikeda 池田桂子
Jogashima-no-Ame 城ケ島の雨 (Tadashi Yanada 梁田貞)
Klavierbegleitung:
Ito Piekenbrock ピーケンブロック伊登
Chor mit Gesang-Solo: „Messe G-Dur / G major“, D 167 (F. Schubert)
Solisten: Kirstin Hasselmann (Sopran), Noriyuki Sawabu 澤武紀行 (Tenor), Milad Kuhpai (Baß)
Begleitungen: Mika Bamba 番場美佳 (Geige 1), Yuri
Katsumata勝又友里 (Geige 11)
Eva
Hollerbuhl (Bratsche), Mikiko Yamada 山田幹子
(Violincello)
IIto Piekenbrock ピーケンブロック伊登 (Klavier)
1. Kyrie (Soprano
solo e Coro) 2. Gloria (Soprano solo, Basso solo e Coro) 3. Credo (Coro)
4. Sanctus (Coro) 5. Benedictus (Soli e Coro) 6. Agnus Dei (Soprano
solo, Basso solo e Coro)
Termin: Freitag, 5. Dezember 2014, 19.30 Uhr Ort: Ev. Ernst-Moritz-Arndt-Kirche,
Onkel-Tom-Straße 80 (5
min zu Fuß vom Bahnhof U3 Onkel-Toms-Hütte) |
Bitte sagen Sie auch Ihren Nachbarn und Freunden
Bescheid, Gäste sind herzlich zu diesem Konzert willkommen.
Eintritt frei, Spende erbeten
Adventskaffee
der DJG und gemeinsamer Besuch im Renaissance Theater: „Der Vorname“ Regie:
Antoine Uitdehaag
Ein gemütlicher Familien- und
Freundesabend soll es werden in der Wohnung des Literaturprofessors Pierre und
seiner Ehefrau Elisabeth. Zu Gast sind ihr Bruder Vincent mit seiner
schwangeren Frau Anna und Claude. Für Vincent, einen begnadeten
Selbstdarsteller, ist die Runde zu friedlich.
Um für "Stimmung" zu
sorgen, enthüllt er den fassungslosen Freunden den geplanten Vornamen seines
noch ungeborenen Sohnes: Adolphe. Die Debatte um die Frage, ob man sein Kind
nach Hitler benennen darf, ist nur eine der hitzigen Diskussionen dieses
Abends, die dieses, bisher so gemütliche Familientreffen plötzlich aus dem
Rudern laufen lässt.
Denn die Jugendfreunde Pierre
und Vincent sind nun in der Laune, sich endlich einmal ein paar Wahrheiten zu
sagen, die man im Interesse eines gedeihlichen Zusammenlebens besser
verschweigen würde. Mit Lust und Niveau werden Wortgefechte ausgetragen - doch
die Contenance verlieren die Alphatiere erst, als Elisabeths und Vincents
Mutter Francoise in einer Weise ins Spiel kommt, die sich niemand hat träumen
lassen.
Matthieu Delaporte und
Alexandre de la Patelliere, als Drehbuchautoren seit vielen Jahre ein bewährtes
und erfolgreiches Team, legten mit "Le Prénom" ihr erstes
Theaterstück vor und haben damit sogleich für den größten Presse- und
Publikumserfolg der bisherigen Pariser Spielzeit gesorgt. Seither läuft das
Stück ensuite vor stets ausverkauftem Haus und wurde wegen des ungeheuren
Erfolgs bis zum Ende der Spielzeit verlängert.
Ort: Renaissance-Theater Berlin, Knesebeckstr.
100/Hardenbergstr.
Zeit: Samstag, 06.12.2014 um 15.30 Uhr Adventskaffee
(8 €)
20.00
Uhr Vorstellung „Der Vorname“
Bestellung: mit Angabe der Kategorie bitte bis 03.12.2014 unter
djg-berlin@t-online.de
oder Tel.: 31 99 1888
Kategorie |
Normalpreis |
DJG-Preis am 06.12.2014 |
Verfügbare Karten |
Preisgruppe
I |
38
€ |
26,60
€ |
2 |
Preisgruppe
II |
32
€ |
22,40
€ |
6 |
Preisgruppe
III |
25
€ |
17,50
€ |
10 |
Da die Vorstellungen in der
Weihnachtszeit, erfahrungsgemäß am Wochenende immer gut gebucht sind, empfehlen
wir eine baldige Bestellung. Sie können auch Karten bestellen, wenn Sie nicht
am Adventskaffee teilnehmen.
|
Unser traditionelles Neujahrsessen
findet wieder im Restaurant „Daitokai“ statt. Der Küchenchef hat für uns
traditionelle japanische Neujahrsgerichte ausgewählt, die Sie sicher
begeistern werden. Sie können ihre Kräfte wieder beim Reisschlagen
(O-mochi-Tsuki), einem alten japanischen Neujahrsbrauch, mesen. Wir treffen
uns am Sonntag, dem 11. Januar 2015, in der 1. Etage des Europa-Centers. |
Es gibt 110 Plätze im Restaurant, deshalb bitten wir
die Anzahl der Teilnehmer für den ersten Termin am 11.1.15 auf 6 Personen zu
begrenzen, für den 2. Termin am 18.1.2015 gilt diese Begrenzung nicht.
Wir erstellen wieder einen Sitzplan, um alle Plätze im
Restaurant optimal auszulasten. Sollten Sie mit anderen Mitgliedern
zusammen an einem Tisch sitzen wollen,
geben Sie bitte vorab Bescheid, wir versuchen dann, Ihre Wünsche entsprechend
zu berücksichtigen.
Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass wir Ihnen in
diesem Jahr den Menüpreis in Rechnung stellen müssen, wenn Sie nicht
spätestens bis Freitag,
den 9.1.2015 um 12 Uhr bzw. für den zweiten Termin bis
17.1.2015 um 12 Uhr bei uns im Büro abgesagt haben.
Ozôni : Geflügelsuppe mit Gemüse und Mochi-Reispastete
Daitokai-Bento: Bentobox nach Daitokai-Art
Sashimi : roher Fisch
Yakiniku : Charolais- Entrecote mit Gemüse am Tisch zubereitet
Dessert: Tee-Eis und Mandarine
Zu allen Gerichten wird Reis
serviert, für Kinder werden Vorspeise, Fisch oder
Fleisch und Dessert angeboten.
Der Preis pro Person beträgt für Erwachsene
26 Euro und für Kinder 13 Euro.
Speisen und Getränke sind im Restaurant
direkt zu bezahlen.
Ort: Restaurant „Daitokai“, Europa-Center
Tauentzienstr. 9-12, 10789
Berlin
Zeit: Sonntag, 11.01.2015 und Sonntag,
18.01.2015 um 12.30 Uhr
Mochi-Schlagen und Ansprache
des Botschafters nur am 18.01.15
Einlass: ab 12.00 Uhr
Anmeldung:
bitte per Brief, Fax oder per E-Mail
unter djg-berlin@t-online
BVG: U-u. S-Bahnhof Zoo oder Wittenbergplatz, Bus 100,
119,129
Konzert für die ganze Familie
Sakura
– Kaguya-hime, die Mondprinzessin Ein
Konzert für die ganze Familie |
Die Berliner Symphoniker möchten alle
Kinder und Jugendlichen mit ihren Eltern und Großeltern zu einem besonderen
Konzert einladen. Am Sonntag, dem 18. Januar steht Japan im Mittelpunkt des
Programms.
Es werden Koto und Klaviervariationen
des bekanntesten japanischen Liedes „Sakura“ zu hören sein und mit einer
szenischen Darstellung wird die Geschichte
von „Kaguya-hime - die Mondprinzessin“ in der Komposition von Yoritsune Matsudaira den
Kindern nahe gebracht. Zum Schluss wird
die Titelmusik des Animationsfilmes „Mein Nachbar Totoro“ erklingen.
Vor der Aufführung und in der Pause
können im Foyer Musikinstrumente ausprobiert werden und in der zweiten Hälfte
der Veranstaltung folgt das Kuscheltierkonzert. Eintrittskarten für das Konzert
sind sicher eine nette Weihnachts-Geschenkidee für große und kleine Besucher.
Das Konzert wird unter der Schirmherrschaft der Botschaft von Japan und
mit Unterstützung der Deutschen
Klassenlotterie und der Deutsch-Japanischen Gesellschaft Berlin veranstaltet.
Dirigent: Hans Rotman, Klavier: Anna Kurasawa, Koto: Yukiko Kishi van Heyden und Yuko
Takemichi, Trommel: Saburo
Shimada , Moderation: Katrin-Susanne
Schmidt, Erzählerin: Eva Lind, Schwertkämpfer: Detlef Augustin und
Thomas Beck, Prinz: Yoshinobu Kurushima, Kaguya-hime:
Minori Yuge
Termin: Sonntag, 18.01.2015, 16:00 Uhr
Einlass: ab
15 Uhr zum Ausprobieren der Musikinstrumente
Ort: Philharmonie, Großer Saal,Herbert-von-Karajan-Straße
1, Berlin
Karten: 8 € auf allen
Plätzen, telefonisch unter: 030-325 55
62 oder und an allen bekannten Vorverkaufsstellen sowie an der Kasse der
Philharmonie
E-Mail: kontakt@berliner-symphoniker.de
Da es feste, nummerierte
Platze gibt, empfiehlt sich eine baldige Bestellung der Karten.
Neujahrskonzert
mit dem Ensemble Esperanto |
Ein Jahr nach der
verheerenden Naturkatastrophe in Japan fand das Benefizkonzert des Orchesters
der Freunde Japans in der Emmanuelkirche Berlin-Kreuzberg statt, in dem die mit
Japan verbundenen Musiker aus verschiedenen Ländern spontan mitwirkten. Das Publikum
und die Musiker selbst waren so bewegt von der Harmonie zwischen den Künstlern
während des Benefizkonzertes, so dass einige von Ihnen das Kammerorchester.
„Ensemble Esperanto“, gründeten.
Das Ensemble besteht nun aus Musikern
unterschiedlicher Nationalitäten, Hintergründen, Spielstilen und Einstellungen zur Musik. Auf dem Programm ihres Debüt-Konzertes stehen
verschieden Werke für Streicher.
M. Hayakawa Japanese favourite melodies on baroque
“Spring”
W. A. Mozart : Sinfonia
concertante in E-Flat Major, K. 364
A. Dvořák : Serenada for Strings,op.22 in E Major
Leitung: Yukari Ishimoto (Gastdirigentin des neuen
Sinfonie Orchesters Berlin)
Violine: Tomas Tomaszewski (1. Konzertmeister des Orchesters der
Deutschen
Oper)
Viola: Claude Lelong
(ehem. Solobratscher beim Orchester der Deutschen
Oper
Berlin, Prof. an der Ecole normale des musique de Paris)
Termin: Freitag, 30.01.2015 18:30 Uhr
Ort: Veranstaltungssaal der Botschaft von Japan,
Hiroshimastr.
10, 10785 Berlin-Tiergarten
Anmeldung: bis zum 27.1.15 unter djg-berlin@t-online.de, Tel. 31 99 1888
Eintritt: frei
“Kamishibai“ – Geschichte und Geschichten
des japanischen Papiertheaters |
Das Geräusch der hölzernen hyoshigi
kannte in den 1920er Jahren in Japan fast jedes Kind, denn die Klangblöcke
kündigten den Beginn des kamishibai –
des Papiertheaters - an. Mehrere tausend
Geschichtenerzähler fuhren zu dieser Zeit mit dem Fahrrad durch die Straßen zu
ihrem Publikum. In einem auf dem Gepäckträger montierten Rahmen waren meist
8-12 Bildtafeln eingeschoben, die seitlich nacheinander herausgezogen werden
konnten. Dazu trug der Sprecher populäre Fabeln, Märchen, aber auch Abenteuer-
und Heldengeschichten vor. Die Vorführungen waren kostenlos, den
Lebensunterhalt verdienten sich die Geschichtenerzähler mit dem Verkauf von
Süßigkeiten während der Veranstaltungen.
Das kamishibai, inzwischen um
weitere Genre wie Krimis und westliche Actionfiguren ergänzt, war bis in die
1950er Jahre in Japan sehr beliebt, bevor Kino und TV das Papiertheater langsam
verdrängten. Dank seiner Vielseitigkeit ist das kamishibai jedoch nie vollständig verschwunden, sondern wird z. B.
häufig im Vorschulbereich verwendet. In japanischen Büchereien sind heute sogar
tragbare kamishibai-Bühnen
auszuleihen.
Herr Stefan Großkreuz vom Deutsch-Japanischen Verein Yawara Lippstadt
e.V wird die historische Entwicklung des japanischen Papiertheaters vorstellen
und natürlich auch einige Märchen und Sagen aus dem Land der aufgehenden Sonne
aufführen.
Die abwechslungsreiche Veranstaltung wendet
sich somit gleichermaßen an junge Zuhörer ab 8 Jahren wie an ein erwachsenes
Publikum.
Termin: Sonntag,
22. Februar 2015 um 16.00 Uhr Ort: Museum für Asiatische Kunst /
Staatliche Museen zu Berlin Lansstr. 8, 14195 Berlin U-Bahn-Station: Dahlem-Dorf Eintritt: frei Anmeldung: erwünscht unter djg-berlin@t-online.de oder Tel. 3199-1888 |
Ausstellung und Sprachkurs der DJG
|
„Jahrmarkt!! – Toshi no ichi“ –Ausstellung mit Werken verschiedener
Künstler vom 21.11. – 20.12.2014 |
Außer
Malerei werden Objekte und verschiedene Kleinigkeiten aus Japan angeboten, mit
denen man seinen Freunden eine kleine Weihnachtsüberraschung bereiten kann.
Außerdem sind Arbeiten des neuen Künstlers Shiki Taira zu sehen.
Öffnungszeiten: Fr 12-20 Uhr, Sa
12-18 Uhr und nach Vereinbarung
Ort: Galerie Shinseido
TokyoBerlinArtBox im Aufbauhaus (1 OG/Stadtterasse), Prinzenstr. 85 D 10969
Berlin
Japanisch
– Sprachkurse der DJG Berlin 2015 |
Auch 2015 haben Sie wieder die
Möglichkeit, Japanisch zu lernen oder Ihre Kenntnisse aufzufrischen. Bei
Interesse kommen Sie einfach zum 1. Kurs oder informieren sich vorher bei der
Dozentin Frau Fisch.
ACHTUNG: - geändertes Datum
beim Neujahrskurs 2015:
Dieser
Sprachkurs findet vom 15. Januar
2015 bis zum 26. März, jeweils donnerstags statt.
Anfänger
1 17.00 - 18.30 (ohne
Vorkenntnisse)
Anfänger
2 18.30 - 20.00 (mit
Vorkenntnissen)
Ort: Friedrich-Ebert-Oberschule,
Blissestr. 22, 10713 Berlin, Raum 304
Gebühren: Mitglieder der
DJG 80 € (erm. 70 €), Nicht-Mitglieder 100 €
Dozentin: Frau Mieko Fisch (Tel.: 030/62989168, Handy: 0160-9668
4208
E-Mail: m.fisch@ach-so.com)
教会でコンサート 《アドヴェント・コンサート》
独日協会混声合唱団の恒例のクリスマス前のコンサートです。雰囲気のある教会で、合唱、独唱、独奏をお楽しみください。プログラムはドイツ語版でどうぞ。無料(ご寄付歓迎)
とき : 12月5日 2014年(金)19時30分
ところ: Ev. Ernst-Moritz-Arndt-Kirche, Onkel-Tom-Straßse 80,
14169 Berlin
BVG: U3 Onkel-Toms-Hütteから徒歩5分
新年会 《お食事とお餅つき》
恒例の新年会をお食事とお餅つきで祝いましょう。お献立は…
1. 鶏肉と野菜のお雑煮
2. 大都会特製お弁当(刺身つき)
3. ビーフと野菜の鉄板焼き
4. 抹茶アイスとみかん
お子様メニュは、前菜、肉または魚料理、デザートとなります。参加費は大人お一人様に
つき26€、お子様は13€です。お食事、飲み物代は当日店内にてお支払いください。
とき : 1月11日、12時30分(12時から入館可,
26 €
ところ: レストラン大都会、Tauentzienstr.
9-12, 10789 Berlin(Europa-Center内)
申込み: DJG事務局にて受付中。郵便、Fax、 E-mail で。 djg-berlin@t-online.de
*1月18日にも同じメニュ/お値段でお食事できますが、お餅つきはありません。
**各お申し込みは6人まで申しうけます。お友達との同席をご希望の方はその旨をお知らせ
ください。18日は人数制限はありません。
***キャンセルは遅くとも1月9日の12時までにお願いします。それ以降のキャンセルは
全額負担となりますのでご注意ください。1月18日に予約の方は1月17日の12時が
タイムリミットとなります。
大使館にて 《アンサンブル・エスペラント公演
》
東日本大震災の1年後に国籍もバックグラウンドも異なる音楽家によりチャリティー・コンサートが行われ、その後に有志により結成されたアンサンブル・エスペラント。プログラムはドイツ語版でごらんください。無料 (ご寄付歓迎)
とき : 1月30日(金)18時30分
ところ: 日本大使館、Hiroshimastr.
10, 10785 Berlin
BVG: Bus M29, 200
申込み(必須):1月27日までにDJG事務局まで。Tel 030/3199
1888
博物館にて 《紙芝居のおはなし》
1920年代に普及し、子ども達に愛されていた紙芝居。TVやゲーム全盛の今でも、保育園などで紙芝居は利用されています。Lippstadt
の独日協会YawaraのStefan Großkreuz氏
が紙芝居の文化史についてお話くださり、いくつか紙芝居の上演もあります。8歳以上のお子様から大人の方まで楽しめるでしょう。
とき : 2月22日(日)16時
ところ: Museum für Asiatische Kunst(ダーレム博物館内・アジア美術館)
Lansstr. 8, 14195 Berlin
80
Aussteller zeigen die Vielfalt des Landes der aufgehenden Sonne. Auf den vier
Ebenen der URANIA bleibt kein „japanischer Wunsch“ unerfüllt: Die Bandbreite
reicht von Bonsai über japanischen Tee, Sake, Kimonos, Möbel und
Wohn-Accessoires, touristische Informationen von Reiseveranstalter GEOPLAN, dem
japanischen Fremdenverkehrsamt JNTO und den Tourismus-Vertretungen der Städte
Tokio und Kyoto sowie Manga, Anime und Cosplay-Accessoires, japanischer Kunst
und japanischem Design bis zu kulinarischen Köstlichkeiten wie Sushi und
Onigiri. Umfassende Informationen erhält man an den Ständen der Japanischen
Botschaft, der Deutsch-Japanischen Gesellschaft Berlin e.V. und bei NHK World –
dem größten internationalen TV-Sender Japans, der 24 Stunden weltweit in englischer
Sprache News, Lifestyle, Kultur und den „Blick aus Tokio“ sendet. Die vier
Ebenen sind thematisch gegliedert:
·
„Yokoso
Japan“ (EG)
·
„Japan – „Travel, Artists & Culture“ (1. OG)
·
„Manga
– Anime – Cosplay“ (2.OG)
·
„Exclusives
Japan“ (3. OG)
2
Tage lang in der Hauptstadt: Eine „Reise“ in das Land der aufgehenden Sonne
Geöffnet ist
das JapanFestival Berlin am Samstag, 24.01.2015 von 10.00 bis 20.00 Uhr und am
Sonntag, 25.01.2015 von 10.00 bis 18.00 Uhr. Die Tageskarte kostet am Samstag
EURO 15,00 und am Sonntag EURO 14,00, das Two-Day-Ticket EURO 26,00 (inklusive
aller Vorstellungen & Auftritte). Senioren, Schüler und Studenten erhalten
an der Tageskasse EURO 3,00 (Two-Day-Ticket: EURO 4,00) Rabatt. Erhältlich sind
die Tickets sowohl im Vorverkauf an allen Theaterkassen, an der URANIA-Kasse
sowie online unter www.japanfestival.de gegen Vorkasse. Veranstaltungsort ist
wieder die zentral inmitten der City West gelegene URANIA Berlin, An der Urania
17, 10787 Berlin-Schöneberg zwischen dem KaDeWe und dem Botschaftsviertel. Alle
Informationen findet man unter www.japanfestival.de
Pressekontakt / Veranstalter: Veranstaltungsort:
Scantinental, Christian Wagner URANIA Berlin
Tollensestr. 30, 14167 Berlin An der
Urania 17
Tel.:
Mobil: 0172/300 68 73 10787
Berlin-Schöneberg
E-Mail: info@scantinental.com www.urania.de
Wir haben einen DJG-Stand und rechnen auf Ihre Unterstützung!!!
Aufruf
zur Mithilfe am Stand der DJG beim Japan-Festival |
Sie haben sicher die Ankündigung des Japan-Festivals
2015 in der URANIA Berlin auf der vorhergehenden Seite im Kawaraban gesehen.
Dafür suchen wir wieder Mitglieder, die uns am Stand der DJG unterstützen. Ziel
ist es, neue Mitglieder zu gewinnen und Interessenten über unsere Arbeit zu
informieren. Sie erhalten dazu noch detaillierte Informationen, wenn Sie sich für
die Standbetreuung zur Verfügung stellen. Wir haben an beiden Tagen 3 Gruppen
gebildet und es wäre schön, wenn jeweils 2 Mitglieder am Stand vertreten sein
könnten. Die Zeiten teilen sich wie folgt auf:
Samstag,
24.01.2015:
09:30-13:00Uhr
(Gruppe 1)
13.00-16:00
Uhr (Gruppe 2)
16:00-20:00
Uhr (Gruppe 3
Sonntag, 25.01.2015:
09:30-12:30
Uhr (Gruppe 4)
12:30-15:30
Uhr (Gruppe 5)
15:30-18:00 Uhr
(Gruppe 6
Für den Dienst am
Stand der DJG erhalten Sie freien Eintritt zum Festival an diesem Tag.
Wir bitten Sie, uns bis zum 16.01.2015
zu informieren, wann Sie uns unterstützen können und hoffen auf rege Teilnahme.
イヴェント《 ジャパン・フェスティヴァル 》
コスプレ・コンペなど日本ファンにおなじみの多彩な催しが満載のお祭りです。お友達を
誘っていらしてください。www.japanfestival.de
とき : 1月24日(土)10-20時、1月25日(日)10-18時
ところ: Urania Berlin, An der Urania 17,
10787 Berlin
チケット:24日は15€、25日は14€、二日共通チケットは26€、老人・学生割引あり
Abschlusskonzert
20 Jahre Städtepartnerschaft
Einladung zum Abschlusskonzert
des 20jährigen Jubiläums der
Städtepartnerschaft Tokio-Berlin
|
Zeit: Freitag, den 12.
Dezember 2014, um 18.00 Uhr
Ort: Berliner Rathaus
(Großer Saal)
Das Jahr des 20jährigen Jubiläums der Städtepartnerschaft zwischen Tokio und Berlin, das wir im Februar mit einem feierlichen Festakt im Berliner Rathaus eröffnen konnten, neigt sich nun seinem Ende zu. Wunderbare Höhepunkte, wie das Konzert des Pianisten Izumi Tateno in der Berliner Philharmonie, die Ausstellung „Seerosenbilder – Hommage à Monet“ des japanischen Malers Reiji Hiramatsu oder der Berlinbesuch des Tokioter Gouverneurs, Herrn Yoichi Masuzoe, werden uns noch lange in Erinnerung bleiben.
Um das erfolgreiche Jubiläumsjahr in feierlichem Rahmen abzuschließen, freuen sich die Botschaft von Japan und die Senatskanzlei in Zusammenarbeit mit der Japan Foundation, Sie zu einem Gagaku-Konzert der Ono-Gagaku-Kai im Berliner Rathaus einladen zu dürfen.
Mit Gagaku (wörtl. „elegante Musik“) wird eine Gattung von traditioneller Ensemblemusik und Tänzen bezeichnet, die sich bis heute vor allem am japanischen Kaiserhof erhalten hat. Die Ono-Gagaku-Kai wurde 1887 in Tokio gegründet und zählt heutzutage zu den führenden praktizierenden Gagaku-Ensembles weltweit.
Senatskanzlei Berlin
Wir
möchten Sie bitten, sich bei uns bis zum Mittwoch, den 3. Dezember 2014,
per Fax unter 030-21094-228 oder auch per
E-Mail an a.wielandt@bo.mofa.go.jp (Fr. Wielandt) unter Angabe Ihres Namens
(und Ihrer eventuellen Begleitung), Ihrer Institution und Ihrer Email-Adresse
anzumelden. Bitte beachten Sie, dass die Anzahl der Plätze begrenzt ist und der
Einlass nur gegen Vorlage dieses Einladungsschreibens gewährt werden kann.
Benefizkonzert
zugunsten des TOHOKU-Kinderdorfes |
Die Tsunami-Katastrophe in Japan 2011 hinterließ rund
1600 Waisen, die zum Teil noch in provisorischen Containerwohnungen leben und
das Trauma des Verlusts noch nicht verarbeiten konnten. Der Freundeskreis
Tsunami-Weisen KIBOU e.V. engagiert sich seit langem für ein Kinderdorf, in
denen die Kinder wieder familienähnliches Zusammenleben erleben können. Dafür
veranstaltete der Verein schon zuvor verschiedene Benefizkonzerte. Frau Hiroshi
Kashiwagi und ihr Mann und viele andere haben sich dafür in bewunderswerter
Weise eingesetzt. Das kommende Weihnachtskonzert am 05.12.2014 soll zum einen
die Eröffnung des Tohoku-Kinderdorfes am 19.12.2014 feiern und weitere
Unterstützung sichern.
Werke: Bach, Händel, Saint-Saens, C. Franck
und eine Szene aus der Oper „Hänsel und Gretel“
Künstler: Jardena Flückiger, Hanako Motohashi,
Ozan Cakar, Andrei Ionita, Maria Goudimov Tsaytler, Saori Tomidokoro
Termin: Freitag, 05.12.2014, 20:00 Uhr
Ort: St. Matthäus-Kirche, Matthäikirchplatz 1, 10785 Berlin
Eintritt: frei, um Spenden wird gebeten
Keramik Museum Berlin |
Das kleine, aber feine Keramikmuseum in
Berlin-Charlottenburg bietet noch bis zum 26.1.2015 die Ausstellung "Mesokosmos Keramik und Ikebana. Das Gefäß in der japanischen Kunst des
Blumenarrangements"
Begleitveranstaltungen zur Ausstellung::
Sonntag, 14.12. (3. Advent), 11 - 17 Uhr: Vorweihnachtlicher
Benefiz-Keramik-Trödel (Eintritt 1,- Euro inkl. Ausstellungen)
Sonntag, 21.12. (4. Advent), 17.30 Uhr:
Ikebana-Vorführung von Jonin Sanyo Frau Karin Schreiber: Winterliche
Arrangements (Eintritt 5,- Euro inkl. Ausstellungen),
bis 26. Januar: jedes Wochenende: frische
Ikebana-Arrangements
Keramik-Museum Berlin (KMB), Schustehrusstr.
13, 10585 Berlin
Fr, Sa, So, Mo 13 bis 17 Uhr, www.keramik-museum-berlin.de,
Tel. 030 - 321 23 22,
/ 0177 - 321 23 22
ベルリン交響楽団演奏会 〈ファミリーコンサートシリーズ〉
ベルリナー・シンフォニカーとソロの音楽家が日本をテーマに演奏します。『かぐや姫』を朗読、音楽、パフォーマンスで上演するなどお子様から大人まで楽しめるコンサート。演奏前にはロビーで様々な楽器に触れてみたりしませんか? 5歳以上のお子様にお薦めします。
とき: 2015年1月18日(日)16時
ところ: フィルハーモニー、大ホール、Herbert-von-Karajan-Straße 1, 10785 Berlin
15時より開場:ロビーにて各楽器に触れられます
良い子のみんなはお気に入りのぬいぐるみを持参して下さい .
プログラム:
さくら さくら |
指揮: ハンス・ロートマン, 司会:カトリン−スザンネ・シュミット,
語り: エヴァ・リンド, ソリスト: 倉澤 杏菜, ピアニスト
チケット:一律8ユーロ (前売り券はベルリンフィルハーモニーチケットカウンター、もしくは , ベルリン交響楽団ウェブサイト www.berliner-symphoniker.de にて購入可, Tel. 030-325 55 62)kontakt@berliner-symphoniker.de
Neuer
Praktikant im Büro der DJG Berlin |
Hallo mein Name
ist Yoshinobu Kurushima und bis 30. Januar werde ich ein Praktikum bei der
Deutsch-Japanischen Gesellschaft Berlin absolvieren. Seit 3 Jahren lebe ich in
Berlin und studiere momentan an der TU Berlin Sprachwissenschaften. In meiner
Freizeit nehme ich gern am Marathon teil oder gehe mit Freunden deutsches Bier
genießen. Außerdem schaue ich gern deutsche Filme. Ich freue mich auf die
Zusammenarbeit mit der DJG Berlin. Ich hoffe, dass ich viele neue Erfahrungen machen kann.よろしくお願いします。
Schule
in Japan – ein ethnographischer Bericht |
Noch immer Stellen westliche Medien japanische Schulen
als „Drillanstalten“ dar. Doch entspricht diese Darstellung der Realität? Der Vortrag von Sabine Meise gibt
umfangreiche Einblicke in den Schulalltag Japans und ermöglicht so ein
Verstehen der aktuellen komplexen Herausforderung im Bereich Bildung und
Erziehung.
Termin: Donnerstag, 4. Dezember 2014, 18 Uhr
Ort: Mori-Ogai-Gdenkstätte, Luisenstr. 39, 10117 Berlin
Eintritt: frei
Szenische
Lesung „STILL
FUKUSHIMA Wenn die Abendsonne aufgeht“ |
Das Lasenkan
Theater Berlin zeigt das neuste Theaterstück von Yoko Tawada „STILL FUKUSHIMA.
Wenn die Abendsonne aufgeht“. Anhand von Dialogen zwischen verschiedenen
Protagonisten werden die Umstände in Japan nach dem AKW-Unfall in Fukushima
beschrieben. Es soll die Aufmerksamkeit auf die Aktualität des Themas gelenkt
werden.
« Mutter: Du
warst natürlich noch nicht geboren. Alles vor deiner Zeit.
Tochter: Vor meiner Zeit? Das gibt es nicht.
Mutter:
Doch, das gibt es.
Tochter:
Ich mag es nicht. «
Das Lasenkan
Theater zeigt das Werk mit Bewegung,
Tanz, Tönen, Stimme und Gesang, welcher von Flöte und Percussion begleitet
wird. Nach der Aufführung wird zu einer
Publikumsdiskussion eingeladen.
Termin: Mittwoch, 03.12.2014 20
Uhr
Ort: Literatur Forum im Brecht-Haus, Chausseestr. 125, 10115
Berlin
Eintritt: 5€, ermäßigt 3€ - Nur Abendkasse
lasenkantheater@t-online.de
Veranstaltung der
Botschaft von Japan
Herstellung von
handgerolltem Tee (Temomi-cha) sowie Seminar über
japanischen Tee mit Kostprobe |
Washoku – die traditionelle Küche Japans, wurde 2013 in die UNESCO-Liste des
immateriellen Welterbes der Menschheit aufgenommen. Allerdings gibt es in Bezug
auf den japanischen Tee (Nihon-cha), der untrennbar mit der
traditionellen japanischen Küche verbunden ist und gleichsam als eine ihrer
tragenden Säule fungiert, noch viel Neues zu entdecken.
Die Teilnehmer lernen mit „handgerolltem Tee“ (Temomi-cha) das ursprüngliche Verfahren
zur Herstellung von japanischem Tee kennen. Dabei finden die bewährten Techniken
des gesamten Herstellungsprozess – von den frischen Teeblättern bis zum
fertigen Tee, wie er im Laden angeboten wird, Anwendung. Mit Hilfe eines eigens
aus Japan mitgebrachten Hoiro
genannten Ofens zum Trocknen der Teeblätter sehen Sie, wie nach mehrmaligem
Rollen schöner Tee in der Form von feinen Nadeln entsteht (Dauer ca. 2h). Die
Herstellung leitet Herr Yoshiaki Hiruma, der 2013 bei der Gesamtjapanischen Temomi-cha Messe mit dem 1. Preis des
Ministers für Landwirtschaft, Forsten und Fischerei ausgezeichnet wurde.
Während der Temomi-cha in Ruhe
heranreift, bietet Herr Masamitsu Takau ein Seminar über japanischen Tee an.
Nachdem er über die Geschichte, die verschiedenen Sorten, Herstellungsarten,
Trinkweisen sowie Eigenschaften des japanischen Tees referiert hat, wird Herr
Takau die Art der Zubereitung japanischen Tees vorführen und allen Teilnehmern
eine Probe anbieten.
Im Rahmen der Verkostung haben Sie Gelegenheit,
drei bis vier verschiedene Teesorten zu probieren. Dazu wird die Expertin für
japanische Süßigkeiten, Frau Setsuko Homma, eine Reihe von Süßigkeiten
vorstellen, die traditionell gerne zu japanischem Tee gereicht werden.
Nach der Fertigstellung des Temomi-cha haben Sie die Möglichkeit, diesen einmal zu kosten (bzw.
mit nach Hause zu nehmen).
Datum: Montag, 19. Januar 2015 ab 18 Uhr Ort:
Veranstaltungssaal der Botschaft von Japan Für die Teilnahme an dieser
Veranstaltung sind eine vorherige Anmeldung sowie eine Bestätigung Ihrer Teilnahme durch
die Botschaft per E-Mail erforderlich. Melden Sie sich dazu bitte ab dem
5. Januar 2015 unter kultur@bo.mofa.go.jp an. Bitte beachten Sie, dass Anmeldungen
vor diesem Datum nicht berücksichtigt werden können. |
Wiederaufbaureis – ein Bericht aus
Ōtsuchi
von Dr. Frank Brose / Kizuna-in-Berlin e.V.
Eine der am stärksten
zerstörten Städte, die wir in den letzten Jahren mehrfach besuchten und dort
auch Volontärarbeit leisteten, ist die Hafenstadt Ōtsuchi in der Präfektur
Iwate. Ōtsuchi wurde am 11.3.2011 von den Tsunamiwellen vollständig überflutet
und schwer verwüstet. In den Wasserfluten und der sich nach dem Erdbeben und
Tsunami ausbreitenden Feuersbrunst starben fast 10 % der gesamten
Stadtbevölkerung (1.353 Menschen) und mehr als die Hälfte aller Gebäude wurde
zerstört.
|
Inzwischen aber mehren sich
nach Jahren der Mühen und Entbehrungen für die Menschen in Ōtsuchi die
Zeichen der Hoffnung und des Wiederaufbaus. So konnte im Mai dieses Jahres ein
großes Community-Center als neues Zentrum des Gemeindelebens eröffnet werden. Und
im Oktober folgte in der unmittelbaren Nachbarschaft dieses Community-Center
die Einweihung einer behindertengerechten Werkstatt, deren Bau die
Robert-Bosch-Stiftung durch eine Zuwendung von € 200.000,-- ermöglicht hatte.
Schon 2011 gab es inmitten aller
Zerstörung Hoffungszeichen der Wiederbelebung, die den Menschen halfen, sich
nicht entmutigen zu lassen. So keimten im November 2011 zwischen den Trümmern
Ōtsuchis drei einzelne Reispflanzen. Da an diesem Ort vor der Flut kein
Reisfeld sondern bebautes Land war, mussten die Samen von der alles zerstörenden
Welle mitgetragen worden und hier mit dem Schlamm zur Ruhe gekommen sein. Wie
liegen doch Vergehen und Werden so dicht beieinander!
Sorgsam gewann man aus den drei Pflanzen die Samen und
vermehrte die Saat 2012 in einem kleinen Reisfeld an geschützter Stelle, um ihn
als „Wiederaufbau-Reis“ ernten und später verkaufen zu können. Ein wunderbar
anrührendes Symbol für die Kraft des Lebens.2013 konnte 388 kg und in diesem
Jahr noch mehr Reis geerntet werden. Dieser wird nun als "Wunderreis"
bzw. "Otsuchi-Wiederaufbau-Reis" verkauft und ist zu einem wirklichen
Symbol des Wiederaufbaus der Region geworden. Seit diesem Frühjahr kauft die
Fluggesellschaft JAL einen Teil des Reises auf und serviert ihn den Reisenden
an Bord der 1. Klasse. Der Otsuchi-Reis stärkt wie viele andere mit großer
Energie betriebener Projekte den wirtschaftlichen Aufschwung in der
Katastrophenregion.
Frühjahrs-Reisen von Windrose
Unser
Fördermitglied Windrose Finest Travel GmbH bietet für das Frühjahr 2015 zwei
Sonderreisen nach Japan an:
|
Bei der
Reise „Kyushu – Die Perle Japans“ vom 23.03. – 01.04.2015 geht es zur
Kirschblüte auf die südlichste der vier Hauptinseln Japans. Dort können Sie
die noch ursprüngliche Natur und traditionelle Kultur Japans hautnah spüren
und auch das moderne Japan in Städten wie Nagasaki oder Fukuoka erleben. |
Ein besonderer
Höhepunkt dieser Reise ist die Bootsfahrt durch die reizvolle Landschaft der 99
Inseln an der nördlichen Küste Kyushus und ein Besuch des Vulkans Aso. Reiseleitung: Katrin-Susanne Schmidt
Ihr
Ansprechpartner für diese Reise: Alexander Chongkolnee, Tel.201721 92, chongkolnee@windrose.de
Außerdem gibt es die einmalige Gelegenheit,
Japan während der Kreuzfahrt „Traditionelles Japan“ zur Zeit der Glyzinienblüte
vom 01. – 14. Mai 2015 zu erleben. Den Auftakt bilden vier Tage in der alten
Kaiserstadt Kyoto mit ihren vielen Sehenswürdigkeiten. Anschließend beginnt in
Osaka die Kreuzfahrt und bringt Sie zunächst nach Okayama, wo Sie einen der
drei wichtigsten Landschaftsgärten Japans – den Korakuen– besichtigen. Bequem
auf dem Schiff untergebracht, besuchen Sie in den kommenden Tagen auf
Landausflügen Hiroshima, Uwajima, Kagoshima und Nagasaki. Nach einem Abstecher
nach Pusan (Korea) entdecken Sie die alten Samurai-Bezirke in Sakai. Nach der
Ausschiffung in Maizuru geht es per Bus zur Burg des weißen Reihers in Himeji,
bevor Sie wieder Ihren Ausgangsort Osaka erreichen, von dem der Rückflug
erfolgt. Diese Reise bietet eine gute Kombination aus bekannten japanischen
Sehenswürdigkeiten und der Möglichkeit, Neues abseits der Touristenpfade zu
erkunden.
Ihre
Ansprechpartnerin für die Kreuzfahrt: Martina
Feldmann-Rohde 030
201721 51 Sie
erhalten die Detailprogramme zu diesen Reisen gerne zugeschickt oder können
Sie im Internet unter www. Windrose.de ansehen. |
|
Literaturhinweis
Nach unserer sehr erfolgreichen „Bando-Ausstellung“
im August/September erreichen uns noch immer Hinweise auf Publikationen, die
sich mit dem Lagerleben in den japanischen Kriegsgefangenenlagern beschäftigen.
Die Erlebnisse der deutschen Gefangenen im Lager in
Narashino
Nobue SHIMADA (Hrsg.),
Auflage 2014, deutsch, 128
Seiten, Taschenbuch, ca. 135 mm x 210 mm, Übersetzung aus dem Japanischen von
Nobue Shimada, Pro BUSINESS Verlag, ISBN: 978-3-86386-742-3, 10,- Euro (zu
erwerben über www.book-on-demand.de)
Kurzbeschreibung:
"Anlässlich der
Kapitulation Deutschlands im Ersten Weltkrieg (1914 - 1918) wurden zwölf
Gefangenenlager in Japan eingerichtet. Darunter war das Lager in Narashino,
entstanden 1915, das in diesem Buch thematisiert ist. Die gefangenen deutschen
Soldaten in Narashino lebten nicht nur als Gefangene, sondern waren dabei mit
den Bürgern der Stadt gut befreundet. Es finden sich viele kulturelle Spuren in
Musik, Theater und Sport. Auch haben sie typisch deutsche Esskultur
weitergegeben, so ist z. B. bis heute die Herstellung von Baumkuchen, Schinken
und Wurst bekannt. Die Übersetzung aus dem Japanischen soll dazu beitragen, die
unbekannten Beziehungen zwischen Japan und Deutschland ein Stück weit besser
kennen zu lernen und die Positionen gegenseitig zu verstehen. Als Japanerin und
Herausgeberin dieses Buches ist es mir eine große Freude, das Buch des Autors,
Herrn Masayuki Hoshi, vorstellen zu können."
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Licht in dunkler Zeit – Der Alltag der
Kriegsgefangenen im Lager Bandô/Japan
Von Jirô Kitazaki, übersetzt von Dr. Ryuko
Kobayashi-Woirgardt
Broschüre, 2014, deutsch, 20
Seiten, zu erwerben im Büro der DJG
Berlin für 2,- Euro (bei Postversand: 3,- Euro).
Die japanische pharmazeutische
Gesellschaft Otsuka-Seiyaku in der Präfektur Tokushima veröffentlichte im Jahre
2006 in ihrer Zeitschrift „Otsuka Yakuhoh 2006/Nr. 618“ einen
Artikel über die deutschen Kriegsgefangenen in Bandō. Der Artikel ist
aufschlussreich und zeigt, welchen Einfluss im Ersten Weltkrieg im Fernen Osten
deutsche Kriegsgefangene auf das kulturelle Leben Japans ausübten, obwohl Japan
nur am Rande am Ersten Weltkrieg beteiligt war. Der Originaltitel lautet: „Komorebi no doitsu-san“, zu Deutsch
„Herr Deutschland, ein Lichtstrahl durch die Baumkronen“. Frau Dr. Ryuko
Kobayashi-Woirgardt erwarb die Übersetzungsrechte vom Verlag OTSUKA YAKUHO.
Weitere Informationen
Internationaler
Freiwilligendienst (IJFD) in Japan |
Viele junge Menschen haben den Wunsch Auslandserfahrungen zu sammeln. Für viele
ist auch Japan ein Traumland. Die IJGD Berlin bietet jungen Erwachsenen
zwischen 18 und 26 Jahren die Möglichkeit sich freiwillig ein Jahr in sozialen,
kulturellen oder ökologischen Projekten in Japan zu engagieren. Bewerben Sie
sich jetzt für September 2015.
Beginn: September 2015
Bewerbungsschluss: 02.03.2015
Bewerbung und
Kontakt: Ijgd Landesverein Berlin e.V.
IJFD&EVS
Sending Bereich
Glogauer
Str. 21
10999
Berlin
Homepage: www.ijgd.de
Telefon: (030) 612 0313 40
E-Mail: ifd.berlin@ijgd.de
TSUBASA-DESIGN Tokyo*Berlin - Taschen, Schals und
Accessoires Weihnachtsverkauf
: Mittelpunkt
bilden Unikate und limitierte Modellserien aus Kimono- und Obiseide aus
verschiedensten Epochen, antike Kimonoseiden ab etwa 1910: |
|
Zeit: 3. -6.12.2014 von 11 bis 17 Uhr Ort: Espresso Bar, Keithstr. 5, 10787 Berlin (Nähe Wittenbergplatz ) Weitere Informationen
finden Sie auf www.tsubasa-design.com |
* warme
Cashmereschals kombiniert mit Vintage Kimonoseide |
Interview
An dieser Stelle wollen wir in
unregelmäßigen Abständen Interviews mit unseren älteren Mitgliedern
veröffentlichen unter dem Motto: „Mitglieder interviewen ältere Mitglieder.“ Heute:
Interviewtes Mitglied:
Rudolf F. Ratjen
Interview von: Dr. Verena Materna |
|
Heute möchten wir Ihnen Herrn Rudolf Franz Ratjen vorstellen.
Herr Ratjen (80 J.) wohnt in Berlin-Charlottenburg und hat in den vergangenen
Jahrzehnten beruflich und privat die ganze Welt bereist. Er wurde in Kobe/Japan
geboren, jedoch kehrte seine Familie im Dezember 1939 nach Deutschland zurück.
Damals war er 5 Jahre alt und erlebte eine abenteuerliche Reise mit Schiff und
Eisenbahn über Russland zurück in die Heimat seiner Vorfahren. Nach seinem
Studium der Elektrotechnik und der Betriebswirtschaft war er für verschiedene
Firmen in allen fünf Kontinenten tätig und lernte durch diese Reisen viele
unterschiedliche Kulturen kennen. Als Kosmopolit ist er auch heute noch
vielseitig interessiert und gern unterwegs. Auf Wunsch seiner Tochter verfasste
er zudem seine Autobiographie, die im Jahr 2010 erschienen ist (siehe
Literaturtipp zum Weiterlesen am Ende dieses Interviews).
(RFR: Rudolf F. Ratjen,
VM: Verena Materna)
VM: Wie kam es dazu, dass Ihre Familie nach Kriegsausbruch 1939 nach
Deutschland zurückkehrte, d. h. zu einer Zeit, in der viele eher darüber
nachdachten, das Land zu verlassen als zurückzukehren?
RFR: Mein Onkel – Rudolf Ratjen – hatte 1911 eine deutsche Handelsfirma
(Rud. Ratjen & Co.) in Japan gegründet und davor bereits im Jahr 1908 eine
Japanerin geheiratet. So kam es, dass auch mein Vater in Japan beruflich aktiv
wurde und das Büro in Osaka leitete. Nachdem meine Eltern im Mai 1925 in
Ronnenberg bei Hannover geheiratet hatten, lebte die Familie danach viele Jahre
in Japan. Ich kam als drittes und jüngstes Kind meiner Eltern in Kobe zur Welt.
Als wir nach Deutschland zurückkehrten war meine Schwester als ältestes Kind
bereits 13 Jahre alt. Es gab mehrere Gründe, zu dieser Zeit nach Deutschland
zurückzugehen. Mein Vater übernahm die Aufgabe, für die Firma die Kontakte zu
unseren Geschäftspartnern in Deutschland – u. a. Mercedes-Benz und die Deutsche
Grammophon – (damals fuhr der japanische Kaiser auch noch Mercedes) aufrecht zu
Interview
erhalten.
Außerdem war es für uns Kinder in Japan noch nicht möglich, die Schule bis zum
Abitur zu besuchen. Die Ausbildung endete dort zu jener Zeit mit der mittleren
Reife. Heute wäre das kein Problem mehr, da es jetzt die Deutsche Schule in
Yokohama gibt.
Interview
VM: Dadurch, dass Ihr Onkel mit einer Japanerin verheiratet war, hatten
Sie bereits in frühen Jahren einen sehr engen, familiären Bezug zu Japan. Wie
war das für Sie, eine japanische Tante zu haben? Haben Sie sich mit ihr auf
Japanisch unterhalten?
RFR: Da mein Onkel Rudolf fließend Japanisch sprach, lernte meine Tante
Asao nur ein paar Worte Deutsch. Sie war auch nur ein einziges Mal mit ihrem
Mann in Deutschland, um die Familie kennenzulernen. Das war im Jahr 1925, also
noch vor meiner Geburt. Die ganze Reise dauerte damals noch ein halbes Jahr, da
man mit dem Schiff reisen musste. Als sie dann in Deutschland waren, besuchten
sie reihum alle Verwandten, u. a. auch die Familien meiner Eltern in Hannover. Ich
kann mich an die frühen Jahre in Japan kaum noch erinnern, da ich noch sehr
jung war, als meine Familie zurück nach Deutschland ging. Ich weiß aber noch,
dass meine Mutter immer sagte, dass ich damals ein fließendes Kinderjapanisch
sprach. Später, als ich mit meiner eigenen Familie 1967 wieder nach Tokyo kam,
hatten wir den Hauslehrer Tatewaki, der uns nach einem besonderen System in den
Abendstunden unterrichtete. Heute ist fast alles verloren gegangen, aber wenn
Japanisch gesprochen wird, kann ich vieles noch verstehen, obwohl ich kaum
Japanisch sprechen kann. Später im Berufsleben habe ich mir zur Regel gemacht:
Wenn man nicht wirklich gut Japanisch beherrscht, sollte man lieber mit Hilfe
eines Dolmetschers oder besser noch auf Englisch verhandeln. So kam ich auch
mit der Tante Asao zurecht. Meine Frau hatte es etwas leichter. Sie war drei
Jahre in der Deutschen Schule – damals noch in Tokyo-Omori – tätig und konnte
ganz gut Japanisch.
VM: Als Sie dann in Deutschland zur Schule gingen, wie war diese Zeit für
Sie? Der Zusammenhalt zwischen den Mitschülern und auch der Kontakt zu den
Lehrern muss besonders gewesen sein, wenn sogar noch 1994 in der Hannoverschen
Zeitung über eines der regelmäßig stattfindenden Klassentreffen zu lesen war.
RFR: Der Kontakt ist in der Tat
sehr intensiv. Wir haben auch heute noch alle 2 Jahre ein Klassentreffen. Es
findet immer dort statt, wo der Organisator wohnt und da einige meiner
Mitschüler in bzw. um Hannover geblieben sind, wo wir die Humboldtschule –
damals noch in der Beethovenstraße – besucht haben, findet das Treffen oft in
Hannover statt. Anfangs war es nur für die Mitschüler (es war ja noch eine
reine Jungenschule), aber seit vielen Jahren laden wir auch die Ehepartner dazu
ein. Da ich mich für die Organisation des nächsten Treffens bereit erklärt
habe, findet dieses 2016 wieder in Berlin statt. Besonders verbunden fühle ich
mich meinem Lehrer Hans Teille. Er stammt aus Madrid/Spanien und war Lehrer für
Deutsch, Geschichte und Religion. Er war damals der jüngste Studienrat in
Niedersachsen. Leider
verließ er uns ein Jahr vor dem Abitur, um an der Deutschen Schule in Chile und
später in Mexiko zu unterrichten. Als wir viele Jahre später mit meiner Frau
Brigitte und meiner Tochter Sonja Mexiko besuchten, hatte ich die Gelegenheit,
ihn wiederzusehen und seine Familie kennenzulernen. Er hatte inzwischen 5
Kinder und wir haben auch heute noch guten Kontakt.
VM: Nach dem Abitur studierten Sie dann Elektrotechnik und
Betriebswirtschaft in Hannover und Berlin. In dieser Zeit sind Sie der
Studentenverbindung Corps Slesvico-Holsatia beigetreten. Wie kam es dazu und
sind Sie auch heute noch in dieser Verbindung aktiv?
Interview
RFR: In diesem Punkt habe ich die Familientradition fortgesetzt. Das Corps
Slesvico-Holsatia wurde im Jahr 1852 gegründet und mein Großvater, der
Bauingenieurwesen in Hannover studiert hat, war ebenfalls Mitglied in dieser
Verbindung. Es war eine interessante Zeit. Nachdem man in der Regel zwei
Semester Fuchs war, wurde man danach
in den engeren Verband aufgenommen. Auch heute noch nehme ich aktiv an den
Veranstaltungen teil. Die Stiftungsfeste finden meist im Sommer in Hannover
statt. Außerdem treffen sich die zum WSC gehörenden Weinheimer Corpsstudenten einmal
im Jahr auf der Wachenburg. Diese Burg ist gar nicht so historisch, wie man
meinen möchte. Sie wurde erst 1916 fertiggestellt. Bei den Treffen auf der
Wachenburg bin ich aber nicht mehr jedes Jahr dabei.
VM: Während Ihres Berufslebens waren Sie zwei Mal längere Zeit in Japan.
Was haben Sie in dieser Zeit erlebt und gab es wesentliche Unterschiede, wenn
Sie die beiden Aufenthalte miteinander vergleichen?
RFR: Das erste Mal waren wir von 1967 bis 1971 in Japan. Damals war die
Luft in Tokyo nicht so gut, worunter meine Frau besonders litt. Wir sind dann
viel in die Berge gefahren oder im Urlaub zu den Philippinen, Hongkong,
Südkorea, Singapur und nach Taiwan gereist. Als wir dann 1985 erneut für drei
Jahre nach Japan gingen, hatte sich viel getan. Die Luft war deutlich besser.
Das war vor allem darauf zurückzuführen, dass es damals in Japan schon
Katalysatoren in den Autos gab und auch die Kraftwerke eine viel bessere
Filtertechnik verwendeten. Während dieser Aufenthalte besuchten wir auch meine
Tante Asao. Nachdem mein Onkel bereits 1947 verstorben war, hatte sie zwar
einen Teil des Grundstücks in Chigasaki, das ca. 50 km südlich von Tokyo liegt,
verkauft, jedoch gab es immer noch ein kleines Häuschen in der Nähe vom Strand.
Wir waren dort oft zu Besuch. Zuletzt habe ich meine Tante im Herbst 1984
gesehen. Zu diesem Zeitpunkt war sie bereits über 90 Jahre alt. Obwohl Tante
Asao heute nicht mehr lebt, gibt es immer noch Kontakte über ihren Neffen zu
diesem Familienzweig. In Chigasaki gibt es auch heute noch eine Straße namens
„Ratjen dori“.
VM: Zwischen diesen beiden Aufenthalten haben Sie wieder in Deutschland
gelebt. Haben Sie auch in Deutschland die japanische Kultur in Ihr Leben
integriert?
RFR: 1972 haben wir ein Haus in Kassel gebaut. Da wir die japanische
Wohnkultur mochten, hatte dieses Haus ein japanisches Zimmer und einen
japanischen Innenhof. Da wir nach unserem zweiten Japanaufenthalt nach Berlin
gezogen sind, haben wir dieses Haus zunächst eine Zeit lang vermietet. Nachdem
jedoch klar wurde, dass weder wir noch unsere Tochter nach Kassel zurückziehen
werden, entschlossen wir uns letztendlich, das Haus im Jahr 2000 zu verkaufen.
Unsere japanische Steinlaterne steht heute im Innenhof des Wohnhauses hier in
Berlin. Die neuen Eigentümer in Kassel haben leider das Haus stark umgebaut,
sodass es heute das japanische Zimmer und den japanischen Innenhof nicht mehr
gibt.
VM: Nachdem Sie in Berlin ansässig wurden, hatten Sie dann auch weiterhin
einen beruflichen Bezug zu Japan?
Interview
RFR: Damals habe ich u. a. eine Aufgabe im Marketing der Magnetbahn GmbH
übernommen und war oft in Japan, bis zu dreimal im Jahr. Die M-Bahn verkehrte
auf einer Teststrecke zwischen Kemperplatz und Gleisdreieck. 1987 haben Japaner
diese Teststrecke besichtigt und waren so begeistert, dass sie daraufhin die
Lizenz dafür erworben haben. Sogar der japanische Kaiserenkel – heute Kronprinz
– fuhr 1987 auf der M-Bahn. Leider ist aus dem Projekt in Japan trotzdem nichts
geworden, da das große Erdbeben in Kobe dazu führte, dass man andere
Prioritäten setzen musste. In Berlin wurde das Projekt nach der
Wiedervereinigung beendet, da der Potsdamer Platz neu gestaltet wurde. Die
ehemalige Teststrecke wurde daraufhin abgebaut. Beruflich war ich auch danach
noch oft in Japan, zuletzt im Jahr 1997 in Kumamoto auf Kyushu. Wir nahmen dort
eine Straßenbahn von Adtranz feierlich in Betrieb. Mit meiner Frau war ich das
letzte Mal 1996 in Japan. Sie starb im März 2006. Privat habe ich 2010 noch
einmal eine 3-wöchige Japan-Rundreise mit Barbara Link, die jetzt auch
DJG-Mitglied ist, unternommen und konnte viele Orte von früher noch einmal
besuchen.
VM: Wie fanden Sie zur DJG Berlin
und was bewog Sie damals einzutreten?
RFR: Nachdem wir im September 1988 nach unserem zweiten Japanaufenthalt
nach Berlin zurückgekehrt waren, bezogen wir im Januar 1989 unsere neue
Wohnung. Wir wussten von der Deutsch-Japanischen Gesellschaft und kannten auch
Herrn Dr. Haasch. Er war damals Präsident der Gesellschaft und da wir auch auf
diesem Weg mit Japan verbunden bleiben wollten, sind meine Frau und ich 1989
der DJG Berlin beigetreten. Das ist nun schon fast 26 Jahre her. Wir haben im
Laufe der Jahre an vielen Veranstaltungen teilgenommen. Auch heute gehe ich u.
a. noch zur Mitgliederversammlung, zu den Vorträgen im Roten Rathaus, zu
Musikabenden im JDZB und nehme mit Freude am sonntäglichen Tanzkurs teil. Meine
Schwester ist ebenfalls Japan sehr verbunden geblieben und war viele Jahre
Schriftführerin in der DJG in Oldenburg/Niedersachsen.
VM: Ihrer Autobiographie haben Sie ein Zitat von Alexander von Humboldt
vorangestellt: „Wer weit reise, erfahre viele Dinge, ein paar davon über sich
selbst.“ Was haben Sie durch Ihre interessanten Reisen über sich selbst
gelernt?
RFR: Das ist eine schwierige Frage. Man findet sich überall zurecht,
findet überall interessante Menschen, Landschaften, Speisen und andere Dinge.
Dabei ist es wichtig, sich an die fremde Kultur anzupassen und die Sprache zu
lernen. Heute hat man deutlich mehr Möglichkeiten zu reisen. Man muss diese
Möglichkeiten nutzen und die damit verbundenen Herausforderungen annehmen.
VM: Vielen Dank für dieses inspirierende Gespräch bei grünem Tee und
japanischem Gebäck! Ich habe viel Neues hinzugelernt. Bitte bleiben Sie
weiterhin gesund und aktiv. Ich freue mich auf ein Wiedersehen!
(Zum Weiterlesen: Rudolf Franz Ratjen (2010). In der Welt zu Hause. Eine
Autobiographie, erschienen bei Books on Demand GmbH, Norderstedt, ISBN
978-3-8391-6921-6, auszuleihen in den Bibliotheken der Deutsch-Japanischen
Gesellschaft Berlin und des Japanisch-Deutschen Zentrums Berlin)
04.12 |
18.30 |
Vortrag: Vergleich
Kommunalverwaltung Berlin/Tokyo (Prof. Dr. Christoph Müller und Daisuke
Kobayashi aus Tokio) |
Rotes Rathaus |
|
Fr |
05.12. |
19.30 |
Weihnachtskonzert
des Chores der DJG |
Ernst-Moritz-Arndt-Kirche |
Sa |
06.12. |
15.30 20.00 |
Adventskaffee
der DJG Gemeinsamer
Theaterbesuch „Der Vorname“ |
Renaissance-Theater |
Do |
15.01. |
17.30 |
Beginn
der neuen Japanisch- Sprachkurse der DJG |
Blisse OS |
So |
11./18.01. |
12.30 |
Neujahrsessen |
Daitokai |
So |
18.01. |
16.00 |
Konzert
für die ganze Familie „Kaguya-hime- die Mondprinzessin“ Berliner Symphoniker,
Anna Kurasawa (Piano), Schirmherrschaft Botschaft von Japan, mit Unterstützung der DJG Berlin |
Philharmonie |
Sa/ So |
24./25.1. |
10.-20.00 |
Teilnahme
der DJG mit einem Stand am Japan-Festival |
Urania |
Fr |
30.01. |
18.30 |
Neujahrs-Konzert
Ensemble Esperanto |
Botschaft |
Di |
17.02. |
17.00 |
Besuch
des neueröffneten c/o Fotomuseums am Zoo |
Amerika-Haus |
So |
22.02. |
16.00 |
Kamishibai-Geschichte
und Geschichten des japanischen Papiertheaters |
Museum für Asiatische
Kunst |
Sa |
4.7.15 |
15.00 |
Sommerfest
der DJG |
Clubhaus
FU |
Aus buchungstechnischen Gründen bittet unser Schatzmeister um
Überweisung des Mitgliedsbeitrages für das neue Jahr erst im Januar.
Die Beiträge betragen auch im
Jahr 2015 unverändert:
Studenten/Schüler 30 Euro, Ordentliche Mitglieder: 60 Euro, Ehepaare:
80 Euro
Für jede darüber hinaus gehende Spende sind wir natürlich dankbar.
Deutsch-Japanische Gesellschaft
Berlin e.V.
IBAN: DE91100100100005512103
BIC: PBNKDEFF
Wir wünschen Ihnen allen ein schöne Adventszeit, ein frohes
Weihnachtsfest und ein gesundes Neues Jahr. Bitte bleiben Sie uns auch im Neuen Jahr gewogen! |
|
Kahles Baumgeäst
weit und breit nur
Dunkelheit
fern ein heller Stern.
Haiku von Renate Huldschinsky