Das sind unsere Mitglieder Yoriko & Jürgen Maeno. Seit sieben Jahren gehört auch Erika Maeno zur Familie. Zehn Jahre lebten sie gemeinsam in Berlin. Im September letzten Jahres sind sie nach Japan umgezogen. Nicht in Yorikos Heimatstadt Tokio, sondern nach Nio, Mitoyo in der Provinz Kagawa auf der kleinsten der japanischen Hauptinseln – Shikoku. Die Provinzregierung suchte eine Landunterstützerin, die im Bereich Kunst und Sport ihre Erfahrung als Tänzerin und Choreographin einbringen kann. Yoriko wird in den nächsten drei Jahren einerseits für Schüler Tanzkurse nach dem Unterricht anbieten, andererseits in der Seniorenarbeit Bewegungsarbeit leisten. Außerdem, wie schon in Tokio und Berlin, hat sie vor, ihre eigenen Bühnenstücke zu produzieren. Der Bürgermeister hat ihr alle Freiheit und Unterstützung bei ihren Vorhaben zugesichert. Das Kollegium ist hilfsbereit und ihr Chef freut sich, dass es nun bald auch zeitgenössischen Tanz in Mitoyo geben wird. Zu jeder ihrer Veranstaltungen erscheint das Lokalfernsehen, mehr Publicity kann man sich kaum wünschen.
Jürgen hat in Berlin als Deutsch- und Musiklehrer gearbeitet. Bevor er seinen Beruf auch in Japan ausüben kann, muss er zuerst sein Japanisch auf ein höheres Niveau bringen. Da Nio sehr ländlich ist, reizt ihn auch der Gedanke, eigenes Obst und Gemüse anzupflanzen. Kagawa ist in Deutschland kaum bekannt. Seit ihrer Übersiedlung nach Japan informiert Jürgen daher über Bräuche, Feiern und seine Erlebnisse auf Instagram und Facebook. Auf www.sumikai.de berichtet er zudem über das Kultur- und Landleben auf Shikoku. Wenn dann noch Zeit bleibt, sitzt er an dem Chichibugahama-Beach und singt zur Gitarre Jazz-Standards und japanische Volkslieder über das Meer, die Liebe und Sake.
Mitoyo in der Präfektur Kagawa entstand durch die Zusammenlegung von 7 Gemeinden.
Erika geht in die erste Klasse. Sie besuchte in Berlin die japanische Ergänzungsschule und die Japanische Internationale Schule. Somit war sie bestens auf das japanische Schulsystem vorbereitet. Auch wenn es hier etwas anders läuft: frühmorgens holt ihr Direktor sie manchmal mit einem fröhlichen „Ohayou!“ ab, das Schulessen schmeckt außerordentlich gut und in der Klasse gibt es eine Lehrerin und zwei Erzieherinnen. Die Straßenschuhe werden am Schuleingang ausgezogen und die Kinder putzen ihre Schule selbst. Standard in Japan. Nachmittags besucht sie den Karate-Dojo, Schwimmkurse und die Sorobanschule. Bei schönem Wetter geht es immer an den Strand. Besonders mag sie die Pferde im Nachbardorf. Ein ganz anderes Leben als in Berlin…. (Fortsetzung folgt)