かわら版
(Kawaraban)
Monatsblatt der Deutsch-Japanischen Gesellschaft Berlin e.V.
Juni 2014年 6 月
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitglieder und Freunde der DJG Berlin,
im abgelaufenen Monat haben wir das 20-jährige Jubiläum der Städtepartnerschaft Berlin – Tokio mit mehreren Veranstaltungen gefeiert. Mitglieder unseres Manga-Clubs hielten einen Vortrag über Manga in Berlin und Tokio, gleichzeitig fand eine Ausstellung über die Entstehung eines Manga statt und als Highlight wurde ein zweisprachiger (deutsch-japanisch) Manga-Sonderband zum Jubiläumsjahr herausgegeben und angeboten. Erstmals präsentierten wir eine Rokyoku-Veranstaltung, die sehr gut besucht war und die Gäste zu Beifallsstürmen hinriss. Neben den Künstlerinnen Keiko Haruno und Hazuki Ipputei haben wir Herrn Dr. Weingärtner für seine Initiative und Unterstützung zu danken. Und schließlich war der seit langem geplante Auftritt zweier Chöre aus Berlin und Tokio ein Highlight des Jubiläumsjahres, bei dem wir das Botschafterehepaar und den Protokollchef des Landes Berlin begrüßen durften. Das Ehepaar Schwark stellte für alle Gäste aus Tokio Teddybären zur Verfügung und der anschließende Empfang im Wappensaal rundete den Abend ab und bot eine gute Gelegenheit zum gegenseitigen besseren Kennenlernen der Gäste.
Im kommenden Monat sind wir – als Veranstalter oder Unterstützer – an mehreren Veranstaltungen beteiligt. Es beginnt mit einem Frühsommerkonzert unseres DJG-Chores im IBZ. Danach hören wir einen Vortrag über die wechselvolle Geschichte des Grundstücks der heutigen japanischen Botschaft, wie sie vielleicht nur wenigen bekannt ist. Bei einem Tokio-Berlin-Art Festival werden 200 Bilder in der Orangerie des Schlosses Charlottenburg ausgestellt, die später auch in Tokio gezeigt werden. In keinem Fall versäumen sollten Sie das Konzert mit Jôrury-Gesang aus dem Bunraku-Theater mit zwei uns bestens bekannten Meistern dieser Vortragskunst. Und nicht zu vergessen, unser Sommerfest, das in diesem Jahr unter dem Motto „20 Jahre Städtepartnerschaft Berlin-Tokio“ steht. Bitte kommen Sie zahlreich und bringen Sie Angehörige, Freunde und Nachbarn mit.
Titelbild: Sommerfest der DJG 2013 Foto: K.S. Schmidt
Impressum: |
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Herausgeber: Deutsch-Japanische Gesellschaft Berlin e.V. |
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Präsident: Kurt Görger |
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Anschrift: Schillerstr. 4-5, 10625 Berlin, Tel: (030) 3199 1888, Fax: (030) 3199 1889 |
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Bürozeiten: Mo, Do und Fr von 9-13 Uhr, Di von 13 – 17 Uhr |
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E-Mail: djg-berlin@t-online.de Web: www.djg-berlin.de |
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Redaktion: Katrin-Susanne Schmidt (Geschäftsführerin) |
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Web-Master: Jan Thomsen, Markus Willner Japanische Übersetzungen: Tomoko Kato-Nolden |
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Postbank Berlin, |
IBAN: DE91100100100005512103 , BIC: PBNKDEFF |
20 Jahre Städtepartnerschaft Berlin – Tokio Wechselbeziehungen zweier Städte ************************** Vortrag: „Tiergartenstr. 24, Berlin: Französischer Sektor der japanischen Botschaft“ Von Dr. habil. Gerhard Krebs, ehemals FU Berlin
Eine Veranstaltung der Deutsch-Japanischen Gesellschaft Berlin in Kooperation mit der Senatskanzlei Berlin |
Wie sich die italienische und japanische Botschaft – heute Haus Nr. 24-25 – in der Tiergartenstraße heute präsentieren, hat der Betrachter den Eindruck, das nationalsozialistische Regime habe bei der Umgestaltung der betreffenden Straßenzüge Ende der 1930er / Anfang 1940er Jahre zum Diplomatenviertel die autoritären verbündeten Mächte nebeneinander platziert. Weit gefehlt: Haus Nr. 24 war für das französische Generalkonsulat bestimmt, doch waren die Umbauten bis zum Kriegsausbruch 1939 noch nicht abgeschlossen. Schließlich wurde das Gebäude im Februar 1942 zusätzlich den Japanern übereignet.
Der Vortrag will der wechselvollen Bau- und Nutzungsgeschichte dieses Grundstücks und Gebäudes nachgehen.
Termin: Dienstag, den 10. Juni 2014 um 18.30 Uhr Ort: Säulensaal des Berliner Rathauses, Rathausstraße 15, 10178 Berlin Eintritt: frei Anmeldung: erwünscht unter djg-berlin@t-online.de bzw.Tel. 3199-1888 Auch spontane Teilnahme ist möglich.
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Einladung zum 28. Sommerfest „Berlin-Tokio“ der Deutsch-Japanischen Gesellschaft Berlin am Samstag, dem 14.6.2014
独日協会夏祭り
im Clubhaus der Freien Universität, Goethestr. 49, 14163 Berlin
(U-Bahn Krumme Lanke/dann bitte in Richtung Fischerhüttenstr. gehen)
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14.45 |
Beginn des Verkaufs der Tombola-Lose, Kuchen-Buffett, Büchertisch, Verkaufsstände „Grüner Tee“ von Bettina Wohlleben, Kalligraphie mit Juju Kurihara, Filzarbeiten von Barbara Eisert-Urbschat und original-japanische Antiquitäten des Enishi – Ladens von Frau Maki Kawatsura sowie Informationsstand des Ensembles „Sadako“ und „Kizuna“ |
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15.00 |
Begrüßung durch den Präsidenten der DJG Herrn Kurt Görger, Grußworte von Herrn Gesandten Takayuki Miyashita, Stellv. Botschafter von Japan und Frau Prof. Dr. Iremela Hijiya-Kirschnereit (FU/OAS) |
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15.20-15.40 |
Musikalische Begrüßung durch den Chor der DJG unter Leitung von Frau Saiko Yoshida-Mengk |
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15.45-16.10 |
Auftritt von Kindern der Japanischen Internationalen Schule mit Tänzen und Liedern aus Japan (Garten) |
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16.00-16.30 |
Sumie-e-Tuschmalerei- Demonstration mit Rita Böhm (1. Etage) |
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ab 16.00 |
Go-Demonstration vom Go-Verband Berlin unter Leitung von Dr. Wolfgang John und Shogi-Demonstration unter Leitung von Daniel Többens |
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ab 16.00 |
Kalligraphie-Demonstration am Stand von Juju Kuihara und Origami-Falten mit Herrn Rainer Caspary (1. Etage) |
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16.10- 16.30 |
Aikido -Vorführung des SSC Südwest und des VfB Friedrichshain unter Leitung von Heiko Astalosch (Garten) |
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16.30-16.45 |
Tai Chi Kineo - Demonstration unter Leitung von Mieko Kanesugi |
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16.45-17.15 |
Kendo (Stockfechten), Iaido und Judo-Demonstration durch den Kokugi-kan unter der Leitung von Mitsuyoshi Aoki (Garten) |
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16.45-17.45 |
Sogetsu-Ikebana-Demonstration von Frau Gabriele Preibsch (1. Etage) |
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17.30 |
Eröffnung der Sushi-Bar unter Leitung von Tazuko Nawrocki |
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17.15-17.45 |
Tenshin Shoden Katori Shinto Ryu (alte japanische Schwertschule) - Vorführung des Kobukai-Berlin e.V. unter Leitung von Detlef Augustin und Ronny Hänsch |
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17.45-18.10 |
Demonstration der Gruppe Shorinji Kempo e.V. unter Leitung von Jörg Rackwitz (Garten) |
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18.10-18.30 |
Demonstration von Naginata: Kata (Formenlauf) und Shiai (Rüstungskampf) durch die Gruppe Genkido Bishamonten Naginata Kyōshitsu Potsdam unter Leitung von Stefan Pawlitke (Garten) |
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20.00 |
Ende der Veranstaltung |
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Wir laden alle Japan-Freunde herzlich zu diesem Fest ein!
一般参加大歓迎,お友達を誘っていらしてください. |
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28. Sommerfest der Deutsch-Japanischen Gesellschaft Berlin unter dem Motto „ 20 Jahre Städtepartnerschaft Berlin-Tokio“ am Samstag, den 14. Juni 2014 von 15-20 Uhr Ort: Clubhaus der Freien Universität Goethestr. 49, 14163 Berlin Illustration: Marius Kaden |
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Unser Sommerfest 2014 steht bereits wieder vor der Tür und wir laden Sie und Ihre Bekannten dazu recht herzlich ein. Ein solches Fest kann nur durchgeführt werden, wenn viele Mitglieder dabei helfen.
Wir haben folgende Bitte: Da es in diesem Jahr besonders schwierig ist, Preise für die Tombola zu finden, brauchen wir Ihre Unterstützung:
Vielleicht haben Sie ein Geschäft, in dem Sie besonders gern einkaufen oder eine Firma, mit der Sie häufig zusammenarbeiten oder einfach Ihren „Lieblings-Japaner“ um die Ecke und können dort einmal anfragen, ob für unsere Tombola Preise oder Gutscheine zur Verfügung gestellt werden können. Ein „offizielles“ Schreiben schicken wir gerne nach und sind auch in der Lage, Spendenquittungen im Anschluss auszustellen. Bitte helfen Sie uns, noch attraktive Preise für die Tombola zu finden.
Außerdem suchen wir noch Kuchenbäcker und 1-2 Personen, die Sushi mit verkaufen und eventuell auch bei der Zubereitung helfen. Dankenswerter Weise hat in diesem Jahr Frau Tazuko Nawrocki (Tel. 785 1000) die Koordination unseres Sushi-Standes übernommen. Helfer melden sich bitte direkt bei ihr.
In einem Raum ist noch ein Tisch zu vergeben, so dass wir noch einen Verkaufsstand akzeptieren können. Interessenten melden sich hier bitte bei uns im Büro unter Tel. 31 99 1888 oder djg-berlin@t-online.de
Wir hoffen wie in jedem Jahr auf gutes Wetter und viele zufriedene Besucher.
Bitte geben Sie die Information zu unserem Sommerfest auch an Ihre Freunde und Verwandten weiter, Sie sind alle herzlich eingeladen!
Frühsommerkonzerte des Chores der Deutsch - Japanischen Gesellschaft Berlin
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Frühlingslieder aus Japan und Deutschland
Dirigentin: Saiko Yoshida-Mengk吉田メンク彩子
Klavier: Ikumi Masubuchi増渕育美
Solistin: Chinami Higuchi樋口千奈美 (Sopran)
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Termin: Freitag, 6. Juni 2014 um 19:30 Uhr、
Ort: IBZ im großen Saal, Wiesbadenerstr.18, 14197 Berlin
Termin: Samstag, den 21.. Juni 2014 um 17.00 Uhr
Ort: Evangelische Kirche Storkow
Buchtipp Andreas Neuenkirchen
„Yoyogi Park“ – ein Japan Krimi
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352 Seiten, Premium-Taschenbuch, Originalausgabe € 12,95 ISBN 978-3-943176-62-9
Ein beliebter Park im lebendigen Tokioter Stadtbezirk Shibuya wird zum Schauplatz eines bizarren Mordes. Ausgerechnet zur Frühlingszeit findet man die Leiche eines Mädchens inmitten der Grünanlagen. Die junge Inspektorin Yuka Sato und ihr Assistent Shun Nakashima vom „Tokyo Metropolitan Police Department“ werden auf den Fall angesetzt und geraten immer tiefer in ein verwirrendes Netz aus geheimnisvollen Verwicklungen und lebensbedrohlichen Gefahren. Andreas Neuenkirchens Kriminalroman bietet eine einzigartige Kombination aus kulturellem Einblick in ein anderes Land und moderner Krimiunterhaltung. „Yoyogi Park“ ist einer der beiden ersten Titel einer neuen Reihe, die der CONBOOK Verlag aus Meerbusch im Frühjahr 2014 startet. Die „Länderkrimis“ verbinden fesselnde, moderne Krimispannung mit der Authentizität eines fundierten Kulturführers. Kulturell versierte Autoren weben ihre spannenden Geschichten in den perfekten Hintergrund einer faszinierenden Gesellschaft ein. |
Die Macht der Stimme Konzert mit dramatischem Jôruri-Gesang aus dem Bunraku-Theater
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mit Takemoto Chitosedayû 竹本 千歳大夫 (Jôruri-Gesang) und
Toyozawa Tomisuke豊澤 富助 (Shamisen-Laute)
Im Kern ist Bunraku, das klassische Figuren-theater Japans, hochexpressives Musikdrama. Ein Sänger-Rezitator, von einem zweiten Musiker auf der 3-saitigen Laute Shamisen unterstützt, sucht mit reich differenziertem Stimmeinsatz der szenischen Atmosphäre und den Gefühlen sämtlicher auftretender Figuren intensiven Ausdruck zu geben.
Takemoto Chitosedayû (*1959) und Toyozawa Tomisuke (*1955) sind Meister dieser mit Jôruri bezeichneten Vortragskunst. Ihre in den Jahren 2006, 2007 und 2009 von der DJG Berlin zusammen mit dem RBB veranstalteten Konzerte sind mittlerweile Legende. Beim diesjährigen Berliner Gastspiel steht die zentrale Szene aus dem Bunraku-Klassiker Sesshû Gappô ga Tsuji (Gappô aus der Provinz Sesshû am Kreuzweg) auf dem Programm. Das 1773 entstandene Stück spielt in feudaler Zeit und ist von den ethischen Werten des japanischen Schwertadels durchdrungen. Die junge Otsuji alias Tamate-gozen heiratet in ein Adelshaus ein und verliebt sich gegen alle Moral in einen ihrer beiden Stiefsöhne (Phädra-Motiv). Ihr skandalöses Verhalten dient jedoch nur der Tarnung völlig anderer, „edler“ Absichten, die sich am Ende im unerwarteten Opfertod der Protagonistin offenbaren. Ein Drama von shakespeareschem Rang, das eine an altgriechische Mythen erinnernde tragische Wucht entwickelt.
Zum Verständnis der komplexen, auf Japanisch erzählten Handlung wird der Jôruri-Vortrag durchgängig deutsch übertitelt. Freuen Sie sich auf die spannende und emotional berührende Darbietung einer außergewöhnlichen musikalischen Kunstform, die in Japan seit mehr als 300 Jahren authentisch gepflegt wird.
Veranstalter: Japanisch-Deutsches Zentrum Berlin
Unterstützung: Deutsch-Japanische Gesellschaft Berlin e.V.
Schirmherrschaft: Botschaft von Japan
Termin: Freitag, 27. Juni 2014 um 19.30 Uhr Ort: Japanisch-Deutsches Zentrum Berlin, Saargemünder Str. 2, Berlin-Dahlem Eintritt: frei, jedoch wird um Voranmeldung gebeten: ab 16. Juni 2014 telefonisch unter 030-839 07-123 oder per E-mail an kultur@jdzb.de (Anmeldung per E-Mail erst gültig nach schriftlicher Bestätigung)
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20 Jahre Städtepartnerschaft Berlin – Tokio Wechselbeziehungen zweier Städte ************************** Rakugo-Aufführung mit Rakugo-Künstler Meister Sanyûtei Ryûraku
Eine Veranstaltung der Deutsch-Japanischen Gesellschaft Berlin mit Unterstützung der Botschaft von Japan
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Anlässlich des 20. Jubiläums der Städtepartnerschaft Berlin-Tokio kommt der bekannte Rakugo-Künstler nach Berlin. Rakugo ist eine japanische Vortragskunst, die auf eine 250jährige Tradition zurückblicken kann. Der Rakugoka genannte Erzähler verkörpert verschiedene Charaktere einer Geschichte, die mit einer Schlusspointe (jap. ochi) endet. Die meisten Geschichten sind humorvoll und heiter, einige jedoch auch anrührend und traurig. In Tokio und Osaka sind etwa 650 Rakugoka aktiv.
Sanyûtei Ryûraku wird 1986 Lehrling des berühmten Tokioter Rakugo-Meisters Sanyûtei Enraku. 1989 Abschluss der Lehre und Erhebung in den mittleren Rang Futatsume. 1992 Erhebung in den höchsten Rang Shin’uchi: Anerkennung als Meistererzähler und Berechtigung, eigene Lehrlinge anzunehmen. Seit 2008 tritt Meister Ryûraku im Ausland auch unter Verwendung der jeweiligen Landessprache auf, z.B. in Italien, Frankreich, Portugal, Spanien und seit 2011 in Deutschland.
Termin: Mittwoch, den 2. Juli 2014 um 18.30 Uhr Ort: Botschaft von Japan, Mehrzwecksaal Hiroshimastr. 10, 10785 Berlin Eintritt: frei (Spende erbeten) Anmeldung: notwendig unter djg-berlin@t-online.de bzw.Tel. 3199-1888 bis spätestens Montag, 30.6.2014
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Vortragsveranstaltung der Deutsch-Japanischen Gesellschaft Berlin in Kooperation mit der Freien Universität Berlin / Japanologie zum Thema „Die Lokalisierung japanischer Videospiele am Beispiel von Bionic Commando Rearmed“
Referent: Florian Seidel |
Japanische Videospiele erfreuen sich seit Jahrzehnten großer Beliebtheit – nicht nur im eigenen Land, sondern weltweit. Während amerikanische oder europäische Spiele in Deutschland notfalls auch auf Englisch veröffentlich werden können, ist eine Lokalisierung japanischer Spiele für den hiesigen Markt zwingend nötig. Dabei kann (oder besser: sollte) eine gute Lokalisierung mehr sein, als nur eine simple Übersetzung des Originaltextes; im Optimalfall erfolgt neben der sprachlichen auch eine kulturelle Anpassung der Spielinhalte.
Florian Seidel arbeitet, nach mehreren Jahren als Videospieljournalist und einem Studium der Japanischen Geschichte an der Ruhr-Universität Bochum, seit 2006 als Übersetzer und Schlusskorrektor bei Capcom Japan in Osaka. In dieser Zeit hat er an über 50 Titeln mitgewirkt und über viele Wochen hinweg die deutsche Fassung von Bionic Commando Rearmed bearbeitet, an dessen Beispiel er aus erster Hand von seinen Erfahrungen berichten wird.
Worum geht es bei der Lokalisierung von Spielen und was unterscheidet sie von bloßen Übersetzungen? Was muss man vor Beginn eines Projekts bedenken? Welche Hilfsmittel stehen zur Verfügung? Warum werden manche Spiele bereits Monate vor dem Deutschlandstart schon in Japan veröffentlicht? Warum war das bei Bionic Commando Rearmed anders? Und wie lief die Lokalisierung in diesem Fall genau ab?
Termin: Dienstag, 8. Juli 2014 um 18.00 Uhr Ort: Freie Universität Berlin, Raum L 113, Seminarzentrum Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin BVG-Haltest.: U-Bahnhof Thielplatz, Busse M11 und X11 Haltestelle Thielallee/Ecke Hittorfstr. Busse 110 und N3 Haltestelle Thielallee/Ecke Löhleinstr. Teilnahme: frei Anmeldung: Erwünscht unter djg-berlin@t-online.de oder Tel. 3199-1888 Spontane Teilnahme ist möglich |
Vortrag
20 Jahre Städtepartnerschaft Berlin – Tokio Wechselbeziehungen zweier Städte ************************** Das Große Kantô-Erdbeben aus deutscher Perspektive, Geschichte und Erinnerung Von Frank Käser, FU
Eine Veranstaltung der Deutsch-Japanischen Gesellschaft Berlin in Kooperation mit der Senatskanzlei Berlin
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Am 1. September 1923 ereignete sich um 11.58 Uhr ein gewaltiges Erdbeben in der japanischen Kantō-Region. Besonders betroffen waren die urbanen Zentren Tokio und Yokohama. Schnell um sich greifendes Feuer verwandelte die Metropole in ein einziges Inferno. Dem Erdbeben und dem Feuer fielen schätzungsweise 140000 Menschen zum Opfer. Im Jahre 2013 wurde durch Gedächtnisveranstaltungen sowohl in Tokio als auch in Yokohama aus Anlass der 90. Wiederkehr des Ereignisses an das Erdbeben erinnert.
Zum Zeitpunkt des Erdbebens war der gebürtige Berliner Wilhelm Solf (1862-1936) deutscher Botschafter in Japan. Briefe und Berichte von ihm und aus seinem Umfeld erlauben heute einen Blick auf das Ereignis vom 1. September 1923. Diese einzigartigen Selbstzeugnisse zeigen, wie deutsche Mitbürger das Erdbeben erlebten und überlebten und wie sich Deutschland an Hilfsmaßnahmen für das schwer getroffene Land beteiligten. In diesem Vortrag möchte ich das Große Kantō-Erdbeben aus deutscher Perspektive beleuchten und insbesondere auf die Erinnerungskultur des Erdbebens am Beispiel der zentralen Gedenkstätte in Tokio (Yokoamichō) eingehen.
Termin: Montag, den 14. Juli 2014 um 18.30 Uhr Ort: Säulensaal des Berliner Rathauses, Rathausstraße 15, 10178 Berlin Eintritt: frei Anmeldung: erwünscht unter djg-berlin@t-online.de bzw.Tel. 3199-1888 Auch spontane Teilnahme ist möglich.
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Tokio-Berlin Art Festival
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22.-24.06.2014 |
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19.-23.08.2014 |
Schloss Charlottenburg, Große Orangerie
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Tokyo Metropolitan Theater Ikebukuro |
Berlin: Bei dem Festival in Berlin werden ca. 200 Bilder aus Tokyo und Berlin ausgestellt. Am 23.6. um 18.30 Uhr gibt es eine Kalligrafie-Performance und ein Konzert. Der Chor der Fanny Hensel Musikschule Berlin wird klassische und japanische Lieder vortragen und ein Querflötenensemble eine Mischung deutscher und japanischer Musik spielen.
Es werden 10 Künstler aus Tokyo zu diesem Event erwartet und Sie sind auch herzlich in die Orangerie des Schlosses Charlottenburg eingeladen.
Tokio: in Tokyo werden dieselben Bilder, die bereits in Berlin zu sehen waren, noch einmal ausgestellt. Vom 19.-23.8. sind Workshops, Vorträge und Freundschaftstreffen geplant, am 22.8. findet dort um 18.00 Uhr eine Performance statt..
Dauer der Ausstellung in Berlin, Schloss Charlottenburg, Orangerie: 22.-24.6.2014
22. So., 12 – 19 Uhr, 23. Mo.,10 – 18 Uhr und 24. Di., 10 – 17 Uhr
Konzert und Vernissage mit kleinem Empfang: Montag, 23.06.2014, 18.30 Uhr
Sie sind herzlich eingeladen!!
Veranstalter: Tokyo: Youji Yasuhiro, I.M.S. create Tokyo
Berlin: Tomoko Germar, ARTconcept DEN Berlin, Reinhardtstrasse 16, 10117 Berlin-Mitte, Projekt -Berater: Rin TERADA
Unterstützung: Deutsch-Japanische Gesellschaft Berlin e.V.
Vortrag in japanischer Sprache: „Mitteillungen eines Landvogels“ Mori-Ôgais transnationale Rundschau am Vorabend des 1. Weltkrieges“ von Prof. Tôru Yamaguchi (Universität Hirosaki)
Zeit: Donnerstag, den 19. Juni 2014 um 18 Uhr c.t.
Ort: Mori-Ogai-Gedenkstätte, Luisenstr. 39, 10117 Berlin
Tee-Verkostung mit Frau Misako Lelong-Nohsoh
Misako Lelong-Nohsoh hat im März 1985 an der Musashino-Universität ihr Musikstudium abgeschlossen und war nach der Graduation im Sinfonieorchester von Gunma als Bratschistin tätig. Im Herbst 1996 nahm sie 1 Jahr lang eine Auszeit von ihrer Tätigkeit im Orchester, um in Berlin ein Auslandsstudium zu absolvieren. Danach setzte sie ihre Arbeit als professionelle Bratschistin bis August 2004 fort. 2007 folgte sie ihrem Ehemann nach Frankreich, pendelte aber zwischen Frankreich und Japan häufig, um trotzdem ihre musikalische Tätigkeit in kammermusikalischen Vereinigungen und in Regionalorchestern fortzusetzen.
Seit ihrem Weggang aus Japan verstärkte sich mehr und mehr ihr Interesse an der japanischen Kultur, speziell war Misako von der japanischen Teekultur fasziniert und ging deshalb einer Ausbildung zur Tee-Expertin nach. 2012 hielt sie viermal eine Teeverkostung für das „Espace Daniel Sorano“ Center in Vincennes ab. Im Herbst 2012 gründete sie zusammen mit ihrem Ehemann den Verein "Le Thé vert, un Art de vivre".
Bei der Veranstaltung im Büro der DJG am 15.7. wird Misako Lelong, unterstützt durch ihren Ehemann Claude Lelong, über die Geschichte des Tees, die komplizierten Techniken der Teezubereitung (Wasserqualität, Temperatur, Infusion etc.) und die Verarbeitung von wertvollen Teesorten sprechen. Danach lädt sie zu einer Verkostung ein. Frau Lelong spricht Japanisch, die Erklärungen werden übersetzt.
Termin: Dienstag, den 15.07.2014 um 17 Uhr
Ort: Büro der DJG, Schillerstr. 4-5, 10625 Berlin
BVG: Ernst-Reuter-Platz Teilnahmegebühr: 5 Euro
Anmeldung: bitte bis zum 12.07.2014 im Büro der DJG
20 Jahre Städtepartnerschaft Berlin – Tokio Wechselbeziehungen zweier Städte ************************** Berlin in Japan – Tokio in Deutschland: Eine transmediale Spurensuche Vortrag von Oliver Kühne, Wiss. Mitarbeiter der FU Berlin
Eine Veranstaltung der Deutsch-Japanischen Gesellschaft Berlin in Kooperation mit der Senatskanzlei Berlin
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Zum 20jährigen Jubiläum der Städtepartnerschaft zwischen Berlin und Tokio möchte sich der Referent auf eine Spurensuche begeben: Welche Bilder dominieren unsere Vorstellung von Tokio in Deutschland und wie sieht wiederum Berlin in der Imagination japanischer Medien aus und wo befinden sich historisch die Wurzeln dieser unbewusst kollektiven Bilder?
Es scheint, dass auf japanischer Seite bis heute das Bild Berlins von Mori Ōgai, und speziell jenes seines Romans "Maihime" (Die Tänzerin), zu dominieren scheint. Doch finden wir auch eine Takarazuka-Revue von 1995, die sich (unglaublicher Weise) um den Fall der Berliner Mauer dreht.
Auf deutscher Seite entdecken wir beim Schauen von Doris Dörries Filmen ein fremdes und bizarres Tokio, weit ab von klassischen Geisha- und Samurai-Orientalismen, doch wo identifizieren wir dort Spuren unbewusster Stereotypen und worauf gehen diese zurück? Wo wird uns diese Reise zu national verankerten Bildern dieser Metropolen in Deutschland und Japan führen? Mit welchem Ergebnis exotisieren wir uns jeweils gegenseitig?
Termin: Dienstag, den 29. Juli 2014 um 18.30 Uhr Ort: Säulensaal des Berliner Rathauses, Rathausstraße 15, 10178 Berlin Eintritt: frei Anmeldung: erwünscht unter djg-berlin@t-online.de bzw.Tel. 3199-1888 Auch spontane Teilnahme ist möglich.
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講演 《ティアガルテン通り24番地―日本大使館のフランス・セクター》
日本大使館の建物にまつわる歴史、第二次大戦中の日独伊防共協定の頃の情勢などについて
Dr. habil. Gerhard Krebsがお話くださいます。入場無料
とき : 6月10日(火)18時30分
ところ: ベルリン市庁舎Säulensaal, Rathausstrasse 15, 10178 Berlin
BVG : S/U Alexanderplatz
夏祭りのお知らせ
恒例の夏祭りが6月14日に行われます。場所はベルリン 自由大学のクラブハウス。
当日販売、展示、お知らせなどのブースを出す方、日本バザーでお宅に眠っている大物・小物
など処分したい方、福引きTombola の賞品として、会社に眠っているグッズを寄付してくだ
さる方は是非ご連絡ください。
またお寿司作りと販売にご協力くださる方も募集しています。よろしくお願い致します。
問い合わせなどは事務局までどうぞ。 Tel. 030-3199 1888, djg-berlin@t-online.de
とき : 6月14日(土)15-20時
ところ: FU Clubhaus, Goethestr. 49, 14163 Berlin
BVG : U3 Krumme Lanke 下車、 Fischerhüttenstr. とGoethestr.の角
大使館にて 《落語公演 》
三遊亭竜楽師匠がドイツ語で語る落語をお楽しみください。無料(ご寄付歓迎)
とき : 7月2日(水)18時30分
ところ: 日本大使館・多目的ホール、Hiroshimastr.10、10785 Berlin ,
BVG : Bus 200, M29
申込み(必須): 6月30日までにDJG事務局までお願いします。
講演 《ヴィデオゲームのローカリゼーション 》
日本のヴィデオゲームの翻訳等を担当しドイツ語圏に紹介しているFlorian Seidel氏がゲーム
開発についてお話くださいます。無料
とき : 7月8日(火)18時
ところ: Freie Universität Berlin, Raum L 113, Seminarzentrum
Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin
BVG : U3 Thielplatz, Bus M11, X 11 Thielallee/ Ecke Hittorfstr.
Bus 110 Thielallee/Ecke Löhleinstr.
講演 《 関東大震災を体験したドイツ人 》
14万人が犠牲となった1923年の関東大震災。当時駐日大使であったWilhelm Solfの記録など、ドイツ人の視点から捉えた震災についてベルリン自由大学のFrank Käser氏が講演します。無料
とき : 7月14日(水)18時30分
ところ: ベルリン市庁舎Säulensaal
講座 《 日本茶を美味しく飲むには 》
日本茶のインストラクターMisako Lelong氏(在フランス)が美味しい日本茶の淹れ方をレクチャーしてくださいます。日本語とドイツ語。 参加費は5€
とき : 7月15日(火)17時より
ところ: Deutsch-Japanische Gesellschaft, Schillerstr. 4-5, 10625 Berlin
BVG : U2 Ernst-Reuter-Platz
問い合わせ: DJG事務局まで。
講演 《ベルリンの東京 - 東京のベルリン 》
日本人がベルリンに抱くイメージ、ドイツ人が東京、と聞いて思い浮かべるイメージがあります。それはどこから来るのか、映画の影響か、などの考察をお聴きください。 講師はベルリン自由大学の研究員、Oliver Kühne氏です。無料。
とき : 7月29日(火)18時30分
ところ: ベルリン市庁舎Säulensaal
Anzeigen:
Japanischer Student mit guten Deutsch-und Englischkenntnissen (20 Jahre männlich) sucht für die Zeit eines Sprachkurses an der Humboldt-Universität vom 21.07.-15.08.2014 günstige Unterkunft in Berlin. Sollten Sie den Studenten nicht die ganze Zeit aufnehmen können, dann ist das auch ok! Bitte setzen Sie sich mit dem Büro der DJG unter Tel. 31 99 1888 in Verbindung.
Berät Eltern und Pädagogen
u.a.
bei Ängsten,
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Psychotherapeutische Praxis Hannelore Pottag Approbierte Kinder und Jugendlichentherapeutin, Paar-und Familientherapeutin Aufarbeiten
und Auflösen von psychischen Blockaden und Traumata, Erkennen von Ressourcen Wilmersdorfer Straße 95 -10629 Berlin Telefon: (030) 8931730 über Beihilfe, Privatversicherungen, Privat |
Seerosenbilder – Hommage à Monet von Hiramatsu Reiji Eine Ausstellung im Museum für Asiatische Kunst
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Das Museum für Asiatische Kunst präsentiert aus Anlass des 20. Jubiläums der Städtepartnerschaft Berlin - Tokio und auf Initiative des Botschafters von Japan, S. E. Nakane Takeshi eine Auswahl von Werken des 1941 in Tokio geborenen Malers Hiramatsu Reiji aus dem Besitz des Musée des Impressionnismes, Giverny.
In einem zwischen 2010 und 2014 in den Materialien und aufwändigen Techniken der neo-traditionellen Malerei Japans (Nihonga - wörtlich: Japan-Bilder oder Japan-Malerei) entstandenen Zyklus setzt sich Hiramatsu Reiji mit den Seerosenbildern des unter anderem von japanischen Farbholzschnitten angeregten, französischen Malers Claude Monet (1840-1926) auseinander.
Beiden Malern diente der von Monet angelegte Garten seines Anwesens in Giverny als Inspiration. Die in Materialität und Bildgestaltung, insbesondere durch den konzentrierten Ausdruck eines sensiblen Jahreszeitenempfindens, deutlich japanisierte Version Hiramatsus führt den fruchtbaren künstlerischen Austausch zwischen Japan und Europa lebendig fort.
Termin: Donnerstag, den 12. Juni bis Sonntag, den 15. Juni 2014 Ort: Museum für Asiatische Kunst, Lansstraße 8, 14195 Berlin Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 10.00-17.00 Uhr, Samstag und Sonntag 11.00-18.00 Uhr |
Lasenkan Theater Berlin „Still Fukushima“
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In „Wenn die Abendsonne aufgeht“ werden anhand von Dialogen zwischen einer Mutter und ihrer Tochter, einem Dachs und einem Besitzer eines Nudelrestaurants, einer Frau und ihrer Schwiegermutter, einem Jungen und seinem Lehrer, einem Autor und Wind, die Umstände in Japan nach dem AKW-Unfall in Fukushima beschrieben. Das Lasenkan Theater zeigt das Stück mit Bewegungen, Tanz, Töne, Stimme, Gesang, u.a. begleitet von Musik der Percussion und Flöte. Nach den Aufführungen laden wir ein zur Publikumsdiskussion.
Still Fukushima – Wenn die
Abendsonne aufgeht
von Yoko Tawada (geschrieben auf
deutsch und japanisch)
Regie und Perkussion: Saburo Shimada
Mit: Kei Ichikawa, Kana Torino, Franziska Rosa, Kerstin Apel
Spielplan: 13.6.2014 20.00 Uhr BROTFABRIK BERLIN,
Caligariplatz 1, 13086 Berlin Weitere Informationen unter: www.lasenkantheater.de |
Ausstellungsveranstaltung mit Kalligrafie-Performance von Miwako Magaoka |
Die in Japan lebende Künstlerin und Kalligrafin Miwako Magaoka lädt herzlich zur Veranstaltung ihrer ersten Solo-Ausstellung ein.
Dort wird sie live zehn Werke erstellen, die anschließend an die Gäste vergeben werden. Zudem wird mit einem kleinen Buffet und Wein für Ihr leibliches Wohl gesorgt.
Die Ausstellung ist vom 22. bis 28. Juni 2014 von 13.00-17.00 geöffnet.
Vernissage: Freitag, den 27. Juni 2014 Ort: Invalidenstraße 16, 10115 Berlin (2min. Fußweg vom S-Bhf Nordbahnhof) Zeit: 18.30 Uhr |
Vom 21. April – 3. Mai 2014 fand der fünfte freiwillige Einsatz von Kizuna-in-Berlin e.V. in Tōhoku statt. Wieder leisteten wir Volontärarbeiten in Rikuzentakata, Ôtsuchi, Kamiosabe und anderen Orten. Ein Höhepunkt war der Besuch der Kizuna-Teilnehmer im Berlin-Haus am 24. April, dessen Bau 2012 durch 100.000 € Spendengelder der DJG Berlin ermöglicht wurde. Bauherr war die NPO Tōno MagokoroNet und Kizuna Berlin hatte das Projekt in allen Phasen koordinierend begleitet.
Nach dem gemeinsamen Mittagessen, an dem bestimmt 50 Personen teilnahmen, veranstaltete Kizuna, - wie schon im letzten Jahr - ein Konzert. Frauke Twork vom Chor der DJG Berlin sang deutsche, japanische und russische Lieder und wurde von Frank Beyer (Gitarre) bzw. Kaori Takagi (Klavier), die hierfür extra aus Tōno angereist war, begleitet. Die Stimmung war wirklich hervorragend, so wurde der Refrain der "Berliner Luft" von Paul Linke gemeinsam von allen gesungen, und auch etliche Bewohner von Kamiosabe trugen spontan Lieder vor. Am Ende fiel uns allen der Abschied schwer, es floss so manche Träne und wir versprachen, die Kontakte zwischen Berlin und Kamiosabe auch in Zukunft weiter auszubauen. Erfreulich und hoffungsvoll stimmte uns, dass in unmittelbarer Nachbarschaft des Berlin Hauses inzwischen ein weiteres Gebäude, das Wächter- bzw. Kaffeehäuschen "Yui“ (Gegenseitige Hilfe) errichtet wurde. Hier kann man landwirtschaftliche Erzeugnisse des Ortes, aber auch Holzarbeiten kaufen, sich über die Geschichte des Ortes informieren oder einfach nur einen Tee trinken. Alles Zeichen eines langsam, aber sicher voranschreitenden Wiederaufbaus.
Auf http://www.pref.iwate.jp/kouchoukouhou/arigatou/023442.html berichtet der Repräsentant des Heimatvereins Kamiosabe-no-Sato Herr Keijirou Sugano - leider nur auf Japanisch- über die Bedeutung des Berlin-Hauses für die Bewohner von Kamiosabe und bedankt sich dort in einem Video ganz herzlich für die Spenden aus Deutschland. Regelmäßig finden im Berlin-Haus nun Treffen der verschiedensten Gruppen (Frauen, Kinder, Heimatverein und andere), aber auch abendliche Musikveranstaltungen statt. An den Vormittagen treffen sich die Frauen des Dorfes oft zu den sogenannten Ochakkokai, bei denen sie bei einer Tasse Tee gemeinsam ihre Näh- und Strickarbeiten ausführen. Häufig werden hier für Volontäre Mittagessen zubereitet. Darüber hinaus ist das Haus für alle Einwohner stets offen, sei es für die kurze Rast am Tag oder für das abendliche Bier. (Dr. Frank Brose)
Interview
An dieser Stelle wollen wir in unregelmäßigen Abständen Interviews mit unseren älteren Mitgliedern veröffentlichen unter dem Motto: „Mitglieder interviewen ältere Mitglieder.“ Heute: Interviewte Mitglieder: Herrn Joachim Kamratowski Frau Ingrid Kamratowski Interview von: Frau Dr. Verena Materna |
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Heute möchten wir Ihnen das Ehepaar Kamratowski vorstellen. Frau Ingrid Kamratowski (82 J.) trat 1963 in die DJG Berlin ein und ist damit eines der langjährigsten Mitglieder unserer Gesellschaft. Neben ihrer großen Leidenschaft für Japan interessiert sie sich vor allem für die Malerei. Sie arbeitete früher als Lehrerin für Kunsterziehung, ist aber auch heute noch künstlerisch tätig. Ihr Werk „Entwicklung“ wurde vom 7. bis 16. März 2014 im Gutshaus Steglitz bei der Ausstellung „Berlin-Tôkyô“ gezeigt. Herr Joachim Kamratowski (83 J.) ist ebenfalls langjähriges Mitglied unserer Gesellschaft und unterstützt seine Frau sehr dabei, beiden Interessensgebieten auf vielfältige Weise nachgehen zu können. Er studierte Englisch für das Lehramt und absolvierte zusätzlich den Studiengang Diplom-Psychologie.
(IK: Ingrid Kamratowski, JK: Joachim Kamratowski, VM: Verena Materna)
VM: Herr Kamratowski, die Fächerkombination, die Sie für Ihr Studium gewählt haben, war für die damalige Zeit sicher außergewöhnlich. Hat es damit eine spezielle Bewandtnis?
JK: Damals gab es 12 Bezirke in West-Berlin. Man begann zu jener Zeit, in jedem Bezirk den Bereich Schulpsychologie aufzubauen und ich war in Charlottenburg zunächst der einzige Schulpsychologe. Als ich den schulpsychologischen Dienst nach 12 Jahren verließ, um als Oberschulrat weiterzuarbeiten, bestand er aus mehr als 30 Mitarbeitern.
VM: Sie wohnen hier in Berlin-Spandau wirklich sehr idyllisch und ruhig. Besonders jetzt im Frühling ist es einfach traumhaft. (Am Interview-Tag empfing mich ein wunderschön rosa blühender japanischer Kirschbaum vor dem Haus von Familie Kamratowski.) Haben Sie immer schon hier gewohnt?
JK: Das ist eine interessante Geschichte. Zuerst haben wir in Moabit gewohnt. Wir waren damals mit einem japanischen Ärzte-Ehepaar befreundet. Sie wohnten zur Untermiete in diesem Haus. Als der Hauptmieter auszog, wurde uns dieses Miethaus unter der Bedingung angeboten, dass die Untermieter bleiben durften. Wir nutzten
Interview
diese Chance, hierher zu ziehen und ließen die Japaner als Freunde und Gäste bei uns wohnen, bis sie nach Japan zurückkehrten. Wir sind heute noch befreundet.
VM: Ist das auch die Zeit, wo sich Ihr Interesse an Japan entwickelte?
IK: Eigentlich schon früher. In den 1950er Jahren habe ich sehr gern die Zen-Bücher von Meister Suzuki gelesen. Dann bekam ich 1958 zu Weihnachten das Buch „Die Schrift“ von Hans Jensen geschenkt. Unter den verschiedensten Schriften aus aller Welt gefiel mir eine japanische Kalligraphie am besten. Wenig später habe ich dann angefangen, an der Volkhochschule in Zehlendorf Japanisch zu lernen. Danach wurde ich 1962 Gasthörer an der FU und studierte bei Professor Eckardt und Frau Professor Fischer weiter Japanisch. Aus dieser Zeit kenne ich auch Frau Mizuno, die ebenfalls Mitglied in unserer Gesellschaft ist. Später initiierte Frau Professor Fischer ein Übersetzungsprojekt für Märchen von Miyazawa Kenji, an dem ich beteiligt war. Die Übersetzungen wurden für ein Buch gesammelt und anschließend veröffentlicht. (Literaturtipp: „Die Früchte des Ginkgo“ von Miyazawa Kenji, ISBN 3-7885-0223-1; die Erzählungen 1 (Der Wolfswald, der Korbwald und der Diebswald) und 5 (Die Eicheln und der Luchs vom Berge) wurden von Frau Kamratowski übersetzt.)
VM: Das Buch kenne ich – es steht bei mir zuhause im Bücherschrank. Wenn Sie sogar selbst Übersetzungen anfertigen konnten, dann beherrschen Sie die japanische Sprache bestimmt sehr gut.
IK: Nun ja, man vergisst natürlich auch einiges wieder, wenn man es nicht regelmäßig benutzt. Aber 1970/71 habe ich an der Volkshochschule Zehlendorf auch Japanisch unterrichtet. Frau Professor Fischer hatte mich darum gebeten, und weil es damals noch nicht so viel Lehrmaterial auf Deutsch für den Japanisch-Unterricht gab, habe ich das Lehrmaterial selbst entworfen. (Frau Kamratowski zeigte mir Beispiele des selbstentworfenen Lehrmaterials von damals. Es ist sehr anschaulich, so dass ich auch gern damit gelernt hätte.)
VM: Hatten Sie denn auch die Gelegenheit, Japan zu besuchen?
IK: Nachdem meine Leidenschaft für Japan so groß war, wollte ich natürlich gern einmal dorthin reisen. Aber wir hatten ja inzwischen drei Kinder. Doch mein Mann sagte: „Mach‘s doch einfach.“ Und mit der Hilfe von Freunden und der Oma konnten die Kinder auch während meiner Abwesenheit gut betreut werden. Es war eine große Reise, die zwei Monate dauerte und im März 1970 begann. Ich flog über Moskau nach Chabarowsk. Mit der transsibirischen Eisenbahn fuhr ich bis Nachodka und lernte dabei viele interessante Menschen kennen, u. a. einen Japaner, mit dem der Kontakt bis heute besteht, und eine sehr nette Russin, die auf dem Weg zur EXPO nach Ôsaka war. Auf der Weltausstellung besuchte ich sie später im russischen Pavillon. Von Nachodka (in der Nähe von Wladiwostok) fuhr ich dann mit einem russischen Schiff nach Yokohama und wurde dort von Freunden abgeholt. Während der Schiffsfahrt war mir sehr elend gewesen, aber als ich festen Boden unter den Füßen hatte, war schlagartig alles wieder gut. In den zwei Monaten in Japan habe ich viel gesehen, z. B. Yokohama, Tôkyô, Fujigoko, Kamakura, Kyôto,
Interview
Arashiyama, Nara und noch einiges mehr. Da ich vorher bereits viele Kontakte nach Japan hatte, traf ich an vielen Orten Freunde und hatte auch die Gelegenheit, dort zu wohnen. In Kyôto wohnte ich in einem Ryokan im Norden der Stadt und erkundete den Ort zu Fuß. Da fand ich einen kleinen Tempel, der eigentlich verschlossen war, nur an diesem Tag offen stand. Der Sohn des Abts ließ mich eintreten, führte mich herum, und seine Eltern luden mich später sogar ein, für ein paar Tage direkt im Tempel zu wohnen. Das war ein tolles Erlebnis, denn ich habe im Raum direkt neben dem Altar geschlafen. Die zehnjährige Tochter zeigte mir allerlei geheime Ecken und Wege im Tempel. Wir korrespondieren auch heute noch miteinander. Auch sonst hatte ich viele Gelegenheiten, in Japan Orte zu besuchen, die Touristen – selbst japanische – nur selten oder gar nicht zu sehen bekamen.
VM: Sie haben u. a. auch viele Gebiete besucht, die in der damaligen Zeit nicht unbedingt zum Standard-Besichtigungsprogramm gehörten. Wie haben denn die Japaner auf Sie reagiert? Ich könnte mir vorstellen, dass viele Japaner noch nicht so viel Erfahrungen im Kontakt mit Ausländern hatten, wobei Sie – da Sie Japanisch beherrschen – deutlich bessere Möglichkeiten hatten, mit den Einheimischen in Kontakt zu treten.
IK: Ich bin natürlich in Japan erst einmal sehr aufgefallen: groß, blond, europäisch. Wenn die Japaner jedoch merkten, dass ich Japanisch sprach, waren alle sehr aufgeschlossen und wollten gern mehr Zeit mit mir verbringen. Als ich in Beppu ein Onsen besuchte und die japanischen Damen dort merkten, dass ich wusste, wie man sich im Onsen richtig verhält, wollten sie mir gleich den Rücken abreiben.
VM: Waren Sie auch nördlich von Tôkyô in der Region Tôhoku unterwegs?
IK: Ja, auch diesen Teil Japans habe ich mir angeschaut. Ich war z. B. in Nikkô, was mir sehr gefallen hat, obwohl da viele Touristen unterwegs waren. Matsushima war vor allem landschaftlich sehr schön. In Hirosaki hatte ich die Gelegenheit, die Kirschblüte zu bewundern, was ein sehr schönes Erlebnis war. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir der Ort Hachimantai-mura. Das war ein kleines Dorf. Ich wohnte in einem neuen Haus von Freunden. Das Nachbarhaus dagegen war noch ein Haus im alten Stil. Dort lebten die Menschen mit den Haustieren unter dem Schilfdach, wenn auch in getrennten Bereichen. In der Mitte gab es eine Feuerstelle mit dem Kochkessel. Die drei Wohnräume waren mit Schiebetüren voneinander abgetrennt. So etwas hatte ich noch nie gesehen. Nach dieser zweimonatigen Reise hatte ich so viele Eindrücke gesammelt, dass ich keine neuen mehr aufnehmen konnte. Ich musste wieder nach Hause und alles erst einmal verarbeiten.
VM: Sie erwähnten bereits, dass Sie noch ein zweites Mal in Japan waren. Wann ergab sich diese Gelegenheit und was haben Sie dieses Mal erlebt?
IK: Anfang November 1980 bin ich wieder nach Japan gereist – auch dieses Mal allein. Über Bahrein, Dubai und mit kurzen Aufenthalten in Singapur und Hongkong flog ich nach Japan. Dort blieb ich bis Ende November. In Kioroshi besuchte ich ein großes Volksfest – ein Matsuri. Der shintoistische Schrein wurde durch den Ort
Interview
getragen und dabei geschüttelt. Es gab Musik und es wurde viel getanzt. Selbst die Kinder hatten ihren eigenen kleinen Schrein, der ebenso herumgetragen und geschüttelt wurde. Wie auf der ersten Reise habe ich Nara besucht und wohnte diesmal im Tempel Tôshôdaiji. Hier hatte ich die Bilder des berühmten Malers Higashiyama im Mieidô ganz für mich allein – ein seltenes Erlebnis. Ein Taxifahrer fuhr mich damals einen ganzen Tag zu entlegenen Stätten rund um Nara, aber nicht im Taxi, sondern sogar im privaten Auto seines Freundes. Auch dieses Mal war ich in vielen Orten eine besondere Attraktion für die Einheimischen. Das Interesse war so groß, dass ich sogar Thema im lokalen Radio wurde. Leute in Tottori hatte dem Sender einen Tipp gegeben, und so hörte ich zufällig, wie gerade im Radio über mein Tagesprogramm berichtet wurde, wo ich war und was ich dort tat. Das war doch ein bisschen zu viel. Trotzdem war auch diese Reise wieder im positiven Sinne sehr erlebnisreich und ich hatte die Gelegenheit, viele meiner Freunde wiederzusehen.
VM: Als Sie wieder in Deutschland zurück waren, wie ging es dann mit Ihrer Leidenschaft für Japan weiter? Haben Sie neue Dinge ausprobiert?
IK: Sechs Jahre lang übte ich Aikidô. Dafür konnte sich später auch mein Mann begeistern. Außerdem übte ich mich weiterhin in Kalligraphie und besuchte viele Kurse. (Anmerkung des Interviewers: Frau Kamratowski ergänzt einige ihrer Bilder zusätzlich mit einer Kalligraphie. Durch diesen Aspekt erhalten die Bilder einen zusätzlichen ästhetischen Reiz.) Es gibt immer wieder etwas Neues zu entdecken. Zudem bin ich froh, dass sich viele japanische Kontakte von früher bis heute erhalten haben. Manchmal kommen nun die Kinder unserer Freunde zu Besuch oder schreiben uns. Es ist schön zu sehen, wie sich alle entwickelt haben.
VM: Vielen Dank für diesen interessanten Nachmittag bei Tee und Gebäck. Sie haben wirklich interessante Zeiten in Japan erlebt. Ich freue mich schon auf ein Wiedersehen – vielleicht bei einer der kommenden Veranstaltungen der DJG. Bitte bleiben Sie gesund. (Zum Abschluss haben wir uns noch einige Fotos von den Reisen angeschaut. Die ersten Fotos waren noch schwarz-weiß. Es war toll, Japan-Fotos aus dieser Zeit zu sehen. Vieles wirkt noch ursprünglicher und kann vermutlich so heute nicht mehr in Japan gefunden werden.)
Fr |
06.06. |
19.30 |
Frühsommerkonzert des Chores der DJG |
IBZ |
Di |
10.06. |
18.30 |
Vortrag von Dr. habil. Gerhard Krebs: „Französischer Sektor der japanischen Botschaft“ |
Rotes Rathaus Säulensaal |
Sa |
14.06. |
15.00 |
28. Sommerfest der DJG Berlin unter dem Motto „Berlin-Tokio“ |
Clubhaus der FU |
Sa |
21.06. |
17.00 |
Konzert des Chores der DJG mit dem Chor der Kantorei Storkow |
Ev. Kirche Storkow |
Mo |
23.06. |
18.30 |
Vernissage Tokio-Berlin Art-Festival (Unterstützung durch DJG Berlin) |
Orangerie Charlotten- burg |
Fr |
27.06. |
19.30 |
„Die Macht der Stimme“ Konzert mit dramatischem Jôruri-Gesang aus dem Bunraku-Theater mit Takemoto Chitosedayû (Jôruri-Gesang) und Toyozawa Tomisuke (Shamisen-Laute) |
JDZB |
Mi |
02.07. |
18.30 |
Rakugo Veranstaltung Künstler: Ryuraku aus Tokio |
Botschaft |
Di |
08.07. |
18.00 |
Vortragsveranstaltung der DJG in Kooperation mit der Freien Universität Berlin / Japanologie zum Thema: „Die Lokalisierung japanischer Videospiele am Beispiel von Bionic Commando Rearmed“ Referent: Florian Seidel |
FU |
Mo |
14.07. |
18.30 |
Vortrag Frank Käser: „Das große Kantô-Erdbeben von 1923 aus deutscher Perspektive. Geschichte und Erinnerung.“ |
Rotes Rathaus Säulensaal |
Di |
15.07. |
17.00 |
Vortrag und Verkostung „Japanischer Tee“ mit Misako Lelong-Nohsoh, Mitglied der "Nihoncha Instructor Association” |
Büro |
Di |
29.07. |
18.30 |
Vortrag Oliver Kühne: „Berlin in Japan- Tokio in Deutschland: Eine transmedale Spurensuche |
Rotes Rathaus Säulensaal |
Fr |
08.08. |
18.30 |
Jugendklavierkonzert |
Botschaft |
Auf dem Ahornblatt
sitzen zwei stolze Käfer
gleich beginnt der Kampf.
Haiku von Renate Huldschinsky