かわら版
(Kawaraban)
Monatsblatt der Deutsch-Japanischen Gesellschaft Berlin e.V.
Januar 2014年 1 月
Ihnen wünsche ich alles Gute im Neuen Jahr, vor allem Gesundheit und Wohlergehen. Möge Ihnen das Jahr des Pferdes all das bringen, was Sie sich insgeheim von ihm erträumen.
Das alte Jahr haben wir mit einer erstaunlich gut besuchten Benshi-Performance abgeschlossen. Zuvor fanden diverse Konzerte und Vortragsveranstaltungen statt. Ein immer größeres Projekt wird unser im zweijährigen Turnus durchgeführter Manga-Wettbewerb mit einer Rekordteilnahme aus fünf Ländern. Ein entsprechendes Highlight war die Preisverleihung im Beisein des japanischen Botschafters und eines Staatssekretärs des Berliner Senats.
Das neue Jahr beginnen wir – wie üblich – mit dem allseits beliebten Neujahrsessen im Daitokai im Beisein des Botschafterehepaares. Begleitet von einem Bläserquartett werden wir auch diesmal wieder die Ode an die Freude singen. Außerdem sind im Januar der Beginn von Sprachkursen, die Begrüßung unserer neuen Mitglieder und zwei interessante Vorträge geplant – ein wahrlich aktiver Auftakt des neuen Jahres.
Insgesamt wird das kommende Jahr sehr stark von Veranstaltungen gekennzeichnet sein, die einen Bezug zum 20-jährigen Jubiläum der Städtepartnerschaft Berlin-Tokio haben. Neben unserem üblichen Programm werden auch wir uns aktiv an den Feierlichkeiten beteiligen und zahlreiche Veranstaltungen mit einem Bezug zu dieser Städtepartnerschaft anbieten. Gerade im Hinblick auf unsere vor zwei Jahren mit der JDG Tokio beschlossene Partnerschaft fühlen wir uns besonders dazu verpflichtet.
Ich wünsche Ihnen Entspannung und viel Genuss beim Besuch möglichst vieler unserer Aktivitäten.
Impressum: |
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Herausgeber: Deutsch-Japanische Gesellschaft Berlin e.V. |
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Präsident: Kurt Görger |
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Anschrift: Schillerstr. 4-5, 10625 Berlin, Tel: (030) 3199 1888, Fax: (030) 3199 1889 |
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Bürozeiten: Mo, Do und Fr von 9-13 Uhr, Di von 13 – 17 Uhr |
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E-Mail: djg-berlin@t-online.de Web: www.djg-berlin.de |
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Redaktion: Katrin-Susanne Schmidt (Geschäftsführerin) |
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Web-Master: Jan Thomsen, Markus Willner Japanische Übersetzungen: Tomoko Kato-Nolden |
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Postbank Berlin |
IBAN: DE91100100100005512103 |
BIC: PBNKDEFF |
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Das Neujahr steht kurz bevor, und dieses Mal galoppieren wir in das Jahr des Pferdes.
Pferde sind bekannt für ihr energetisches und starkes Wesen, sie sind ein Symbol von Tatendrang und Lebensfreude.
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Im Jahr des Pferdes Geborene sind mit Witz, Charme und Schlagfertigkeit ausgestattet und werden so schnell zum Mittelpunkt jeder Feier. Seine zügellosen Energien verwendet das Pferd für die Erfüllung verschiedenster Interessen, doch ist es schnell von Ungeduld und drohender Langeweile geplagt und erscheint oft in seinem Tatendrang als egoistisch, eitel und vermessen, aber gleichzeitig auch als bescheiden und selbstlos. Trotz ihrer Geselligkeit liegt den im Jahr des Pferdes Geborenen der Drang nach Freiheit und Eigenwilligkeit im Blut.
Alles in allem strotzt dieses Jahr also nur so von
Abenteuern und Aufregung, und das Pferd verleiht die nötige Energie und eine
Prise Glück. Alles was Sie schon immer einmal machen wollten, sollten Sie dieses
Jahr in Angriff nehmen.
Aber Vorsicht, auch das stärkste Pferd wird einmal müde, lassen Sie sich nicht
zu sehr von der wilden Energie des Jahres mitreißen, um Hektik und Stress
vorzubeugen sind, Ruhepausen zwischendurch sind ein Muss.
Finanziell sollte es 2014 wiederum ruhig zugehen, denn das Pferd ist auch bekannt für seinen gewissenhaften Umgang mit Geld.
An alle, die dieses Jahr Nachwuchs erwarten: „Glückwunsch“, 2014 ist nämlich das Jahr des Holz-Pferdes. Neben den 12 Tierzeichen gibt es einen Kalender der 5 Elemente. Je nach Jahr ist man also nicht nur ein Tiger, Hund oder Pferd, sondern vielleicht ein Feuer-Tiger, Holz-Hund oder Metall-Pferd. Ein vollständiger Durchlauf braucht 60 Jahre, so kommt es alle 60 Jahre wieder zum verrufenen Jahr des Feuerpferdes „hinoeuma“ , in dem die Geburtenrate in ostasiatischen Ländern stets einen steilen Einbruch erlebt. Feuerpferde, vor allem die weiblichen, sollen nämlich zu stur und rebellisch für ihr eigenes Wohl sein. Bevor Sie sich jetzt fragen, ob Ihr Schatz ein solcher Wildfang ist, sollten wir Sie lieber warnen, dass es im Pferdejahr auch beziehungstechnisch ein wilder Ritt werden kann. Dagegen bestehen die Bedenken nicht für Mädchen, die im Jahr eines „holz-Pferdes“ geboren wurden.
Übrigens: Sind Sie im Jahr des Pferdes geboren? Das wären z.B. die Jahre 1930, 1942, 1954, 1966, 1978, 1990, 2002…
Unser traditionelles Neujahrsessen
findet wieder im Restaurant „Daitokai“
statt. Der Küchenchef hat für uns traditionelle japanische Neujahrsgerichte ausgewählt, die Sie sicher begeistern werden.
Diesmal können Sie ihre Kräfte wieder beim „Reisschlagen“ (O-mochi-tsuki), einem alten japanischen Neujahrsbrauch, messen und wir haben auch für einen musikalischen Gruß am Anfang der Veranstaltung gesorgt.
Für den ersten Termin am 12.1. haben wir im Moment noch 6 Plätze zu vergeben.
Für den 2. Termin am 19.1. gibt es noch genügend freie Plätze, allerdings findet an diesem Tag kein Reisschlagen statt.
Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass wir Ihnen in diesem Jahr den Menüpreis in Rechnung stellen müssen, wenn Sie nicht spätestens bis Freitag, den 10.1.2014 um 12 Uhr bzw. für den zweiten Termin bis 17.1.2014 um 12 Uhr bei uns im Büro abgesagt haben.
Ozôni : Geflügelsuppe mit Gemüse und Mochi-Reispastete
Daitokai-Bento: Bentobox nach Daitokai-Art
Sashimi : roher Fisch
Yakiniku : Charolais-Entrecote mit Gemüse am Tisch zubereitet
Dessert: Tee-Eis und Mandarine
Zu allen Gerichten wird Reis serviert, für Kinder werden Vorspeise, Fisch oder
Fleisch und Dessert angeboten. Der Preis pro Person beträgt für Erwachsene
26 Euro und für Kinder 13 Euro. Speisen und Getränke sind im Restaurant
direkt zu bezahlen.
Ort: Restaurant „Daitokai“, Europa-Center
Tauentzienstr. 9-12, 10789 Berlin
Zeit: Sonntag, 12.01.2014 und Sonntag, 19.01.2014 um 12.30 Uhr
Mochi-Schlagen und Ansprache des Botschafters nur am 12.01.14
Einlass: ab 12.00 Uhr
BVG: U-u. S-Bahnhof Zoo oder Wittenbergplatz, Bus 100, 119,129
Neue Japanisch – Sprachkurse der DJG Berlin 2014
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Ab 09. Januar 2014 haben Sie wieder die Möglichkeit, Japanisch zu lernen oder Ihre Kenntnisse aufzufrischen.
Die Dozentin Frau Mieko Fisch (Tel. 6298 9168 oder 0160-96684208, E-mail m.fisch@ach-so.com) legt besonderen Wert auf die Ausbildung von Sprachkompetenz und die Überwindung der Scheu, in Japanisch zu kommunizieren. So heißt es einfach bei den Kursen: sprechen, sprechen, sprechen….
Eine gesonderte Anmeldung ist nicht notwendig, es genügt, wenn Sie zur ersten Unterrichtsstunde erscheinen. Sollten Sie Fragen zum Kurs haben, melden Sie sich bitte direkt bei Frau Fisch.
Wir sind gerade auf der Suche nach geeigneten Räumen für einen weiterführenden Kurs Anfänger III. Wenn Sie Interesse haben, an einem solchen Fortgeschrittenen-Kurs teilzunehmen, melden Sie sich bitte im Büro der DJG.
Anfänger I von 17: 00 – 18: 30 Uhr (ohne Vorkenntnisse)
Anfänger II von 18: 30 – 20: 00 Uhr
Ort: Friedrich-Ebert-Oberschule, Blissestr. 22, Raum 205
BVG: U7 bis Blissestr. (300m Fußweg), Bus 249 bis „Am Volkspark“
Kurszeiten: jeweils donnerstags, außer in Ferienzeiten
Die Termine sind wie folgt:
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09.01.2014 |
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16.01.2014 |
3 |
23.01.2014 |
4 |
30.01.2014 |
5 |
13.02 2014 |
6 |
20.02 2014 |
7 |
27.02.2014 |
8 |
06.03.2014 |
9 |
13.03.2014 |
10 |
20.03.2014 |
Kursgebühren: Mitglieder 80 € (stud. Mitglieder: 70 €), Nichtmitglieder 100 €
„Dürers Apokalypse-Holzschnitte und japanische Endzeitdarstellungen (ROKUDO-E) aus dem 13. Jahrhundert“ Vortrag von Frau Professor Dr. Aika Aoyama, Tokio Veranstaltung mit Unterstützung des Museums für Asiatische Kunst
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Die Feststellung, dass Buddhismus und Christentum Gemeinsamkeiten haben, wurde in Europa im 13. Jahrhundert von zwei Reisenden, dem venezianischen Mönch Plano Carpini und dem Franziskaner Guillaume de Rubrouck, in ihrem Reisebericht getroffen.
Das 13. Jahrhundert war eine Zeit, in der der Austausch zwischen Ost und West über die Seidenstraße sehr lebhaft war. Außerdem kann man in der religiösen Kunst, wenn sie es beabsichtigt, religiöse Lehre zu veranschaulichen, die Inszenierung des Gedankens sehen, der allen Menschen gemein ist: Es ist der von einem Guten und einem Bösen.
In dem Vortrag wird aber gezeigt, was die Ausdrucksweise buddhistischer Kunst von der christlichen Kunst unterscheidet. Diese Vergleiche werden auf das Beispiel des Bildes der Sechs Existenzbereiche (Nationalschatz) zurückgreifen, einem japanischen Werk buddhistischer Kunst aus dem 13. Jahrhundert.
Die Referentin wurde in Sendai geboren, studierte Europäische und Ostasiatische Kunstgeschichte an der Kunstakademie Tokio, sowie Kunstgeschichte und Germanistik an der Universität Regensburg. Magister im Fach Kunstgeschichte (Thema: Dürers frühe Holzschnitte – „Das Narrenschiff“ von Sebastian Brant (1494); Promotion in Kunstgeschichte (Thema: Dürer und die Niederlande – Zum Entstehungsprozess der Werke Dürers aus den Wanderjahren). Privatdozentin und Lehrbeauftragte an der Universität Rikkyo in Tokio; Hochschuldozentur und anschließend Professur für Deutsche Kunst an der Dokkyo Universität. Von April 2013 bis März 2014 Gastprofessur an der Universität Duisburg-Essen (Germanistik-Mediävistik).
Termin: Dienstag, den 21. Januar 2014 um 18.30 Uhr Ort: Museum für Asiatische Kunst (Direktionseingang), Takustr. 40, 14195 Berlin Anmeldung: Bitte im Büro der DJG.(djg-berlin@t-online.de bzw. Tel.: 3199-1888) - eine Bestätigung der Anmeldung erfolgt nicht - Auch spontane Teilnahme ist möglich. |
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„Klopf Klopf! Japan, öffne dich! – Ende der Samurai-Epoche –„ Vortrag von Dr. Kenji Kamino (Hannover)
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250 Jahre lang war Japan von der Außenwelt nahezu abgeschlossen. Sein Volk hatte Kaiserkult und Chauvinismus inne.
Mitte des 19. Jahrhunderts öffnete Schogun Tokugawa das Land, obwohl der Kaiserhof und einige mächtige Fürstentümer strikt dagegen waren.
Die Öffnung des Landes verursachte große politische und wirtschaftliche Probleme. Folglich lieferten sich Befürworter der Öffnung und ihre Gegner eine heftige blutige Gegenüberstellung. Außerdem wurden zahlreiche Europäer von ausländerfeindlichen Samurai angegriffen. Es kam sogar zu lokalen Kriegen zwischen England und dem Fürstentum Satsuma (Kagoshima) sowie zwischen europäischen Alliierten und dem Fürstentum Chōshū (Yamaguchi).
Nach den Kriegen verbündeten sich Satsuma und Chōshū miteinander, um das bereits geschwächte Tokugawa-Schogunat zu stürzen. England unterstützte die beiden heimlich mit Waffen- sowie Munitionslieferungen.
Obwohl Schogun Tokugawa vor einem möglichen gewaltsamen Sturz vom Amt zurücktrat, wollten Satsuma und Chōshū den Tokugawa-Clan gründlich vernichten. Ihre Truppen rückten von Kyoto nach Edo (Tokio) vor und marschierten weiter in Richtung Norden an, um mit dem Schogunat befreundete Fürstentümer, insbesondere Aizu (Fukushima), zu bezwingen. Die „Revolution“ endete, als ein Freistaat in Hokkaidō, der ein halbes Jahr zuvor von Überlebenden der Tokugawa-Truppen gegründet worden war, erobert wurde. Dieser Zeitraum von 15 Jahren war zwar kurz, hatte aber einen sehr großen Einfluss und bestimmte das heutige Japan.
Dr. Kenji Kamino aus Hannover ist uns seit Jahren als Referent über interessante Aspekte der japanischen Kultur- und Lebensweise bekannt und wir freuen uns auf seinen neuen Vortrag.
Termin: Dienstag, den 28. Januar 2014 um 18.30 Uhr Ort: Japanisch-Deutsches Zentrum Berlin, Saargemünder Str. 2, 14195 Berlin Anmeldung: Bitte im Büro der DJG. (djg-berlin@t-online.de) - eine Bestätigung der Anmeldung erfolgt nicht - |
Konzert in der Botschaft von Japan zum 20. Jubiläum der Städtepartnerschaft Berlin-Tokyo
Violine: Leonore Haupt Klavier: Kensei Yamaguchi
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Wo könnte man eine gelebte Städtepartnerschaft besser spüren als beim gemeinsamen Spiel von zwei jungen Musikern aus Berlin und Tokyo?
Leonore Haupt (Violine) und Kensei Yamaguchi (Klavier) werden uns unter dem Titel „Das Lied der triumphierenden Liebe“ ein abwechslungsreiches Programm in der Botschaft von Japan spielen. Wir laden Sie dazu herzlich ein.
Programm:
Toru Takemitsu
Distance de Fee für Violine und Klavier
Camille Saint Saens
Der Schwan
Ernest Chausson
Poeme op. 25
Gabriel Faure
Sonate A-Dur op. 13
Johannes Brahms
Ungarischer Tanz Nr. 5
Termin: Dienstag, den 4. Februar 2013 um 18.30 Uhr Ort: Botschaft von Japan, Hiroshimastr. 10 Eintritt: frei
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Eine namentliche Anmeldung mit der Angabe der Vor- und Zunamen aller Teilnehmer ist bis zum 1. Februar 2014 notwendig unter Tel. 31 99 1888 oder E-Mail: djg-berlin@t-online.de.
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Leonore Haupt (Violine)
Leonore Haupt studierte an der UdK Berlin bei Prof. Marianne Boettcher mit den Abschlüssen Diplom und Konzertexamen, gewann mehrfach nationale und internationale Wettbewerbe und Stipendien und ist bereits seit ihrem 9. Lebensjahr in zahlreichen Konzerten als Solistin im In- und Ausland aufgetreten, so z.B. mehrfach in der Berliner Philharmonie und beim Bay View Festival Michigan/USA. Auch als Orchester- und Kammermusikerin hat sie umfangreiche Erfahrung. Außerdem ist sie als Violin-Pädagogin u.a. für das Fach Studienvorbereitung an der Musikschule Neukölln und Musikschule City West tätig. |
Kensei Yamaguchi (Klavier)
Kensei Yamaguchi studierte in Tokyo und Berlin bei den Professoren Pascal Devoyon, Erich Andreas und Hiroko Edo. Er erhielt erste Preise des International Piano Competition Citta di Senigallia Italien 1999, des Monte Carlo Piano Masters, Monaco 2000 und zahlreiche weitere internationale Auszeichnungen.
Er hat mit vielen internationalen Orchestern solistisch gearbeitet, unter anderem mit dem Sinfonie-Orchester Berlin und dem Tokyo Philharmonic Orchestra und ist ein gesuchter Kammermusikpartner. |
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Ausstellungen
Japanische Kirschbäume am Mauerstreifen“
Vortrag von Herrn Tetsuo Terasaki mit Bildern von Brigitte Albrecht und Lesung aus ihrem Buch " Mauerwa(e)nde"
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Fast 9 000 japanische Kirschbäume wurden in den Jahren nach dem Mauerfall auf dem ehemaligen Grenzstreifen in Berlin und entlang der innerdeutschen Grenze gepflanzt. Außerdem erblühen viele japanische Kirschen in jedem Jahr vor Schulen, Kindergarten und Seniorenheimen in Deutschland. Ins Rollen gebracht hatte diese Aktion der japanische Fernsehsender TV Asahi. (Foto: K.S. Schmidt) |
Aus Freude über die Öffnung der Berliner Mauer am 9.11.1989 wurde von der TV Asahi Group eine Kirschbaumpflanzung ins Leben gerufen. Die Kirschbaumpflanzaktion begann in Berlin und Brandenburg im Jahr 1990. Unter dem Namen „Sakura-Kampagne“ hatten damals Fernsehzuschauer aus ganz Japan 2 Millionen Mark gespendet. Herr Tetsuo Terasaki, ehemaliger Korrespondent von TV Asahi, organisierte die Pflanzungen von über 9000 Kirschbäumen, und er unterstützt immer noch unermüdlich diese Aktion. Er wird in einem kleinen Bericht über die Zeit der Pflanzung sprechen und auch darüber, was aus den Kirschbäumen geworden ist.
Frau Brigitte Albrecht ist Berlinerin und als solche in jedem Frühjahr auf dem „Mauerweg“ zwischen Bornholmer Brücke und Schönholz mit dem Fahrrad unterwegs. Frau Albrecht hat sich in die blühenden Kirschbäume „verliebt“ und in jedem Jahr auf’s Neue Fotos gemacht, die sie uns zeigen wird. Sie hat über dieses Stück Berliner Geschichte, über die Verwandlung des „Todesstreifens“ in ein „blühendes Paradies“ sowie über die Freundschaft der Japaner ein kleines Bändchen geschrieben, aus dem sie an diesem Abend ebenfalls einige Passagen vortragen wird. Wenn Sie also schon einen Vorgeschmack auf den Frühling haben möchten, dann sind Sie herzlich in das JDZB eingeladen
Termin: Dienstag, den 11.02.1014 ab 18.30 Uhr Ort: Japanisch-Deutsches Zentrum Berlin, Saargemünder Str. 2, 14195 Berlin Anmeldung: bitte unter Tel. 31 99 1888 oder djg-berlin@t-online.de
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Vortragsreihe: Wechselbeziehungen Berlin-Tokio
20 Jahre Städtepartnerschaft Berlin – Tokio Wechselbeziehungen zweier Städte ************************** Architektur in Berlin und Tokio Bild-Vortrag von Ulf Meyer über Architektur und Städtebau in Berlin und Tokio
Eine Veranstaltung der Deutsch-Japanischen Gesellschaft Berlin in Kooperation mit der Senatskanzlei Berlin
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Tokio ist nicht zuletzt aufgrund seiner bizarren Architektur eine der aufregendsten Metropolen der Welt. Im "Dickicht der Stadt" die Perlen der japanischen Baukunst zu finden, ist für Ortsfremde schwer. Der Berliner Verlag "DOM Publishers" hat deshalb den "Architekturführer Tokio" herausgegeben, der die Höhepunkte der Architektur von Tokio in einem attraktiven und übersichtlichen Handbuch zusammenfasst. Professor Ulf Meyer ist Architekt und Autor aus Berlin und hat selbst in Tokio gelebt und gearbeitet und die Stadt auf vielen Reisen "erwandert". Am 28. Februar stellt er sein Buch anhand eines Vortrags über die neuere Baukunst Tokios vor und diskutiert dabei einige der interessantesten Phänomene der Architektur in Tokio und Berlin.
Termin: Freitag, den 28. Februar 2014 um 18.30 Uhr Ort: Säulensaal des Berliner Rathauses ,Rathausstraße 15, 10178 Berlin Eintritt: frei - Anmeldung erwünscht unter djg-berlin@t-online.de bzw.Tel.3199-1888 Auch spontane Teilnahme ist möglich. |
Liederabend mit Noriyuki Sawabu mit Klavier-Begleitung von Ikumi Masubuchi
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Der Tenor Noriyuki Sawabu wurde in Japan geboren. Im Jahre 1995 erhielt Noriyuki Sawabu ein Stipendium von „Rotary International“ und begann am Mozarteum Salzburg ein Gesangsstudium und studierte daneben Musikwissenschaft an der Universität Salzburg. Bereits 1999 gab Noriyuki Sawabu sein Bühnendebüt als Belmonte in Mozarts “Die Entführung aus dem Serail“ in Passau. Weitere Engagements führten ihn u. a. an die Staatsoper Unter den Linden in Berlin, das Linzer Landestheater, das Schlosstheater Rheinsberg, das Budapester Operetten Theater, die Rumänische Staatsoper, um nur einige zu nennen. |
Er war sieben Jahre lang festes Ensemblemitglied des Theaters Vorpommern und lebt jetzt in Berlin. Herr Sawabu ist ein gefragter Solist bei den Auftritten unseres Chores und wird uns bei einem Soloabend am 5.3. sein Können in verschiedenen Genres der Musikliteratur unter Beweis stellen.
Zeit: Mittwoch, den 5. März 2014 um 19 Uhr Ort: Japanisch-Deutsches Zentrum Berlin, Großer Saal Anmeldung: Büro der DJG Berlin, djg-berlin@t-online.de, Tel. 31 99 1888
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Vernissage der Ausstellung „Berlin-Tokyo“ im Gutshaus Steglitz
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Für die Ausstellung „Berlin-Tokyo“ im Gutshaus Steglitz hatten sich über 50 Künstler beworben, davon mehr als die Hälfte Mitglieder der DJG. Gemälde, Installationen, aber auch Keramiken, Modedesign und Ikebana werden auf der Ausstellung zu sehen sein.
Zur der Eröffnung der Ausstellung haben bereits Vertreter der japanischen Botschaft und der Stadt Berlin zugesagt, es werden japanische Musiker anwesend sein und nach der offiziellen Eröffnung besteht die Möglichkeit, sich bei einem Glas Wein über die Kunstwerke auszutauschen.
Also: halten Sie sich bitte unbedingt Freitag, den 7.3. frei!
Zeit: Freitag, den 7. März 2014 um 19 Uhr Ort: Gutshaus Steglitz, Schlossstr. 48
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Vortragsreihe Wechselbeziehungen Berlin-Tokyo
20 Jahre Städtepartnerschaft Berlin – Tokio Wechselbeziehungen zweier Städte ************************** Die Goldenen Zwanziger? Theaterunternehmer in Berlin und Tokio Vortrag von Annegret Bergmann
Eine Veranstaltung der Deutsch-Japanischen Gesellschaft Berlin in Kooperation mit der Senatskanzlei Berlin
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Während der ersten beiden Jahrzehnte des zwanzigsten Jahrhunderts, die Goldenen Zwanziger inklusive, verändert sich in Japan die Theaterlandschaft substantiell. Der Einfluss des westlichen Theaters wie auch Auslandsaufenthalte japanischer Künstler initiieren neue Produktions- und Aufführungsmodi. Aber nicht nur das Theater selbst, sondern die Organisation der Theater ändert sich grundlegend und mündet in Japan in der Etablierung zweier großer Theaterkonzerne Shōchiku und Tōhō in eben dieser Zeit. Verbirgt sich hinter dem Gründer von Tōhō ein wohlangeseher Industrieller, so arbeiten sich die Zwillingsbrüder, die den Theaterkonzern Shōchiku gründen, von einfachen Theaterladenbesitzern an die Spitze der Kabuki-Theaterwelt in Tokyo. Auch im Berlin der Weimarer Republik waren zwei Brüder im Theatergeschäft erfolgreich, Alfred und Fritz Rotter, bis der Nationalsozialismus nicht nur ihrem Schaffen ein Ende bereitete. Der Vortrag beleuchtet die Welt des Theaters dieser zwei Jahrzehnte unter dem Aspekt des Theaterunternehmers der Moderne in Berlin und Tokyo.
Kurzbiographie: Annegret Bergmann M.A. (geb. 1961) absolvierte ihr Studium der Japanologie, Sinologie und Orientalischen Kunstgeschichte in Bonn. Nach einem Studium der japanischen Theatergeschichte an der Waseda Universität in Tokyo arbeitete sie während ihres anschließenden langjährigen Japanaufenthaltes freiberuflich für NHK und wirkte am Großen Japanisch Deutschen Wörterbuch (Iudicium 2010) mit. Seit 2012 ist sie Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Kunsthistorischen Institut, Abteilung Ostasien, der Freien Universität Berlin. Neben der Kunst und Kultur der Edo-Zeit liegen ihre Forschungsschwerpunkte im Theater und der Kulturpolitik Japans.
Termin: Mittwoch, den 12. März 2014 um 18.30 Uhr Ort: Säulensaal des Berliner Rathauses ,Rathausstraße 15, 10178 Berlin Eintritt: frei - Anmeldung erwünscht unter djg-berlin@t-online.de bzw.Tel.3199-1888 Auch spontane Teilnahme ist möglich.
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5. Manga-Wettbewerb der DJG Berlin 2013 erfolgreich abgeschlossen
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Im Beisein von S.E. Herrn Botschafter Takeshi Nakane und Herrn Staatssekretär Mark Rackles von der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft wurden am Samstag, dem 30. November 2013 im Museum für Asiatische Kunst die Preise und Urkunden überreicht. Der erste Preis bestand aus einem Gutschein für einen Flug nach Japan. Die Feier wurde von einem Bläserquartett musikalisch eingeleitet und zog viele Gäste an. Anschließend erfolgte die Eröffnung der Ausstellung von prämierten Arbeiten, die im Museum bis zum 12. Januar 2014 ausgestellt werden.
Insgesamt hatten diesmal 126 Teilnehmer ihre Arbeiten eingeschickt, darunter aus dem ganzen Bundesgebiet, 8 Beiträge aus Österreich, der Schweiz und Italien; eine Einsendung kam aus New York. Die Jury bestätigte, dass diesmal die Qualität der Wettbewerbsbeiträge besonders gut war. Wer sich dafür interessiert, kann die Arbeiten bis zum 12. Januar 2014 im Museum anschauen. Hier die Preisträger:
Preise: Kategorie 1: ab 18 Jahre |
Platz 1: “Hasen und Füchse”, Franziska Beyer, 19 Jahre, 34379 Calden
Platz 2: “Flying Mechanics”, Mai Dao Ngoc, 21 Jahre, 22145 Hamburg
Platz 3: “Mama”, Patricia-Vanessa Müller, 20 Jahre, 59590 Geseke
Preise: Kategorie 2: bis 17 Jahre |
Platz 1: “KonkurRenz", Jana Resch, 17 Jahre, 80809 München
Platz 2: “red thread ways“, Antje Born, 15 Jahre, 14482 Potsdam
Platz 3: “Aim“, Sozan Coskun, 17 Jahre, 50733 Köln
Preis: Kategorie 3: Schulklasse |
Adalbert-Stifter-Gymnasium, Klasse 9d, 94032 Passau, Klassenlehrer: Florian Oberhansl
Sonderpreis der Japanischen Botschaft |
"Pause", Marco Termin, 20 Jahre, 41564 Kaarst
Sonderpreis der Senatskanzlei Berlin: |
“Ano fuyu no dekigoto“, Cassandra Kitagawa, 29 Jahre, 07743 Jena
Sonderpreis der Senatorin für Bildung, Jugend und Wisssenschaft, Berlin: |
Platz 1: “Bittersweet Dessert“, Phan Ngoc Anh, 13 Jahre, 09111 Chemnitz
Platz 2: “Konkurrenz“, Una Preuß, 17 Jahre, 47475 Kamp-Lintfort
Martina Gabor, 18 Jahre, 47475 Kamp-Lintfort
Sonderpreis der Ministerin für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg |
Gebrüder Montgolfier Gymnasium, Klasse 7a und 7b, 12487 Berlin,
Lehrerin: Julia Döring
Ehrung eines DJG-Mitglieds beim Ernst-Reuter-Tag 2013
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Die Ernst-Reuter-Gesellschaft der Freunde, Förderer & Ehemaligen der Freien Universität Berlin e.V. verleiht seit 1985 jährlich Ernst-Reuter-Preise für die besten Dissertationen an der Freien Universität Berlin. Die von den Fachbereichen hierfür vorgeschlagenen Dissertationen werden zunächst durch Gutachter geprüft und anschließend von der Ernst-Reuter-Preiskommission bewertet. Die herausragenden und zukunftsweisenden Arbeiten werden mit dem in Höhe von jeweils 5.000,- Euro dotierten Ernst-Reuter-Preis ausgezeichnet. Zu unserer großen Freude befindet sich 2013 auch unser langjähriges und aktives Mitglied unter den vier Ausgezeichneten:
Dr. Till Weingärtner
Thema der Dissertation: Der o-warai-Boom im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts. Zum Verständnis der Funktionsweise von Rahmen im modernen Fernseh-Manzai und weiteren japanischen Comedy-Gattungen.
(Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften)
Unser Glückwunsch gilt auch seinen Betreuern, Frau Professor Dr. Irmela Hijiya-Kirschnereit und Herrn Professor Dr. Matthew Königsberg, die ebenfalls beide Mitglieder der DJG Berlin sind.
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Die von Herrn Professor Dr. Gunter Gebauer gehaltene Laudatio war so spannend, dass wir sie Ihnen nicht vorenthalten wollen:
„In seiner Dissertation untersucht Dr. Weingärtner, wie sich in Japan traditionelle Formen des Humors an das Fernsehen mit seinen Formaten, Darbietungsweisen, seiner Ästhetik und Publikumswirkung angepasst haben. Für seine Unter-suchung ist der Wissenschaftler in sein Forschungsthema gleichsam eingetaucht: Er hat bestimmten Formen der japanischen Komödie selbst ausprobiert. Er hat im japanischen Fernsehen in Comedy-Sendungen und in live Auftritten bei Komödien-Wettbewerben mitgespielt.
Was Dr. Weingärtner theoretisch und praktisch besonders interessiert, ist eine Form der Kommödie, die auf Japanisch o- warai heißt; in ihr haben sich zwei traditionelle Gattungen der japanischen Komödie dem Fernsehens angepasst: Manzai und Rakugo. Manzai ist eine japanische Form der Stand-up -Comedy; hier tritt ein Komikerduo auf, das tägliche Ereignisse und Rituale komisch verfremdet. Rakugo wird in Form eines Monologs von einem einzigen Komiker aufgeführt. Auf der empirischen Grundlage der Auswertung von Fernseh-sendungen, DVDs und Videos im Internet, untersucht Herr Weingärtner, welche Veränderungen Manzai und Rakugo unter dem Einfluß der modernen TV-Technik durchlaufen haben.
In seiner Dissertation gelingt es Herrn Weingärtner, über die reine Beobachtung und Beschreibung von Humor als einer Form des kulturellen Ausdrucks hinauszugehen.
Man spürt, dass er ein Gefühl für die japanische Komödie, zu der viele Ausländer keinen Zugang finden, gewonnen hat. Es gibt nur wenige Aspekte einer anderen Gesellschaft, die schwerer zu verstehen sind als ihr Humor. Dass Herr Weingärtner dieses Verständnis erworben hat und - kein geringeres Unterfangen- dass er seine Einsichten den Lesern vermitteln kann, ist eine bedeutende Leistung. Aus seinem Text spricht eine Verständnistiefe und Wertschätzung für diese Kulturformen, die das Japanische Manzai und Rakugo für die Leser unmittelbar lebendig machen. Dr. Weingärtner zeigt anhand anschaulicher Beispiele, wie die Wortspiele dieser Komik funktionieren und wie mit den TV-Kameras gespielt wird, um mit dem Publikum zu interagieren. Er zeigt auch, welche neuen Möglichkeiten das Fernsehen den alten Kulturformen gegeben hat.
Mit seiner Dissertation öffnet Herr Weingärtner für viele Leser eine neue Welt der Performance. Mit seinen wunderbar übersetzten und analysierten Texten ermöglicht er einen Blick in die Welt der japanischen Fernseh-Komödie (o-warai). Für alle, die die japanische Kultur studieren und erfahren wollen, wird diese Dissertation ein „must read“, eine "Pflichtlektüre" sein. Allen jenen, die einen Einblick in die japanische Kultur gewinnen möchten, öffnet sie den Zugang in ein Gebiet, das für das Verständnis Japans ganz wichtig, aber für ausländische Besucher nur schwer zu erfassen ist.“
© Christian Plambeck
Prof. Dr. Peter-André Alt Dr. Till Weingärtner Walter Rasch Prof. Dr. Gunter Gebauer
Präsident der FU Preisträger Senator a.D. Institut f. Philosophie der FU
Vors.Ernst-Reuter-
Gesellschaft der FU
新年会 《 お食事とお餅つき 》
恒例の新年会をお食事とお餅つきで祝いましょう。お献立は…
1 鶏肉と野菜のお雑煮
2 大都会特製お弁当 (刺身付き)
3 ビーフと野菜の鉄板焼き
4 抹茶アイスとみかん
お子様メニュは、前菜、肉または魚料理、デザートとなります。参加費は大人お一人様につき
26€、お子様は13€です。お食事・飲み物代は当日店内にてお支払いください。
とき : 1月12日(日)、12時30分(12時から入館可)
ところ: Tauentzienstr. 9-12, 10789 Berlin (Europa-Center内)
申込み: DJG事務局にて受付中。 Tel: 030/3199 1888, E-mail: djg-berlin@t-online.de
*1月12日にも同じメニュ/お値段でお食事できますが、お餅つきはありません。
**各お申し込みは6人まで申し受けます。お友達との同席をご希望の方はその旨をお知ら
せください。19日は人数制限はありません。
***キャンセルは遅くとも1月10日の12時までにお願いします。それ以降のキャンセル
は全額負担となりますのでご注意ください。1月19日に予約の方は1月17 日の12時
がタイムリミットとなります。
講演 《 日本の開国秘話 》
Dr. Kamino が日本の開国にまつわる周辺の事情、徳川幕府と薩長との確執、英国の介入などについてドイツ語でお話くださいます。 無料
とき : 1月28日(火)18時30分
ところ : 日独センター、Saargemünder Str. 2, 14195 Berlin
BVG : U3 Oskar-Helene-Heim, Bus X10
申込み: DJG事務局までお願いします。
大使館にて 《ベルリン-東京 * 姉妹都市コンサート》
ベルリンと東京は姉妹都市です。その20周年記念を祝い、ヴァイオリンLeonore Haupt
ピアノ山口研生という両都市出身の音楽家による演奏をお楽しみください。
とき : 2月4日(火)18時30分
ところ : Botschaft von Japan, Hiroshimastr. 10、10785 Berlin
申込み: 本人と同伴者の姓名を添えて2月1日までにDJG事務局にどうぞ
BVG : Bus M29/200
講演 《ベルリンの壁跡地の桜 》
ベルリンの壁が取り壊されてから、これまで約9000本の桜が壁の跡地に植えられました。当時のテレビ朝日特派員Tetsuo Terasaki氏が、『桜キャンペーン』を日本で呼びかけて200万マルクの募金が寄せられ、以来ベルリンとブランデンブルグ州では今も桜が植樹され続けています。桜並木の写真を撮り続けたBrigitte Albrechtさんの写真とTerasaki 氏の講演です。 無料
とき : 2月11日(火)18時30分
ところ: 日独センター
申込みはDJG事務局まで。
'Vater an seinem Lebensabend'. Mori Ôgai in der Erinnerung seiner Tochter Kobori Annu – ein Vortrag von Kathrin Wosnik
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Mori Ogai, japanischer Militärarzt, Übersetzter, Dichter und Schriftsteller - er lebte von 1862-1922 und hinterließ der Welt 4 Kinder.
Von seinen literarischen Leistungen ist einiges bekannt, aber wie war Ogai wohl abseits des Schriftstellertums, speziell in den letzten Monaten vor seinem Tod. Antworten zu diesen Fragen können uns die bisher wenig erforschten Werke einer seiner Töchter, Kobori Annu (1909-1998), geben. Die biographischen Essays rund um ihre Familie, welche ihre schriftstellerische Laufbahn begründeten, geben dabei Einblicke in das verborgene privat Leben des berühmten japanischen Literaten.
In „Vater an seinem Lebensabend“ (Bannen no Chichi) geht es um die letzten
Monate vor seinem Tod. Erzählt werden sie rückblickend von der erwachsenen
Frau, welche gerade einmal 13 Jahre alt war, als ihr Vater verstarb. Sie
schrieb dieses Essay während ihres Aufenthalts in Paris, aufgrund ihres
Studiums der europäischen Malerei, und veröffentlichte sie nach ihrer Rückkehr
in der Literaturzeitschrift Tôhaku. In einem später veröffentlichten Sammelband
erschienen neben dem Erstlingswerk Vater an seinem Lebensabend, auch die
Essaysammlungen „Erinnerungen“ (Omoide) und „Mutters Erzählungen“ (Haha kara
kiita hanashi). Dies bleiben nicht die einzigen Werke, die die Erinnerungen an
die Alltäglichkeiten und Beziehungen zu Vater und Mutter thematisierten.
Zahlreiche weitere Bände und Aufsätze folgten.
Die Referentin, Kathrin Wosnik, übersetzte Bannen no Chichi als Grundlage für
ihre Magisterarbeit und machte so diese interessanten neuen Einblicke einem
breiteren deutschen Publikum zugänglich.
Kobori Annu (1.v.r., 1984 vor dem Hauptgebäude der HU)
Zeit:
Donnerstag, 23.Januar
2014, 18-20 Uhr
Ort: Mori-Ogai-Gedenkstätte, Luisenstr. 23, 10177 Berlin
präsentiert: „Wir sind Japan“
Links: „Selbstporträt mit sechs Fingern“, 2001, 117x91cm, Acryl auf Leinwand Rechts: „Durchgangsstation“, 2004, 91x72cm, Acryl auf Leinwand |
Einzelausstellung von Ayumi Kobayashi
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Die Verhältnisse in Japan sind prekär, gekennzeichnet durch Kataklysmen jeglicher Art. Das große Kanto-Erdbeben von 1923 hat dies ebenso deutlich gemacht wie unlängst Fukushima. Aber die Menschen lassen sich nicht unterkriegen, widersetzen sich, grenzwandelnd zwischen Mythos und Realität. Wie der junge Maler Ayumi Kobayashi, zu dessen erster großer Personalausstellung außerhalb seines Heimatlandes Shinseido TokyoBerlinArtbox herzlich einlädt.
Vernissage: Freitag, den 10.01.2014, 18.00-21.00 Uhr mit Japanischem Sake zum Neujahrfest/ Eintritt frei Ausstellung: Freitag 10.01.2014 bis Samstag 15.02.2014 Öffnungszeiten: Fr 12-20Uhr, Sa 12-18 Uhr und nach Vereinbarung Ort : Galerie Shinseido TokyoBerlinArtBox im Aufbauhaus (1.OG) Prinzenstr. 85 D, 10969 Berlin, http://www.tokyoberlinartbox.com |
Interview
An dieser Stelle wollen wir in unregelmäßigen Abständen Interviews mit unseren älteren Mitgliedern veröffentlichen unter dem Motto: „Mitglieder interviewen ältere Mitglieder.“ Heute: Interviewtes Mitglied: Herr Dr. Kennosuke Ezawa Interview von: Herrn Bernhard F. Müller |
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An dieser Stelle möchten wir ein weiteres Mitglied unserer Gesellschaft vorstellen. Herr Dr. Kennosuke Ezawa ist 1929 geboren und lebt heute in Tiergarten. Er ist 2005 von Mössingen bei Tübingen hierher umgezogen, nachdem seine deutsche Ehefrau 2003 gestorben war. 1993/94 hatte er als Gastprofessor an der Humboldt-Universität in Berlin gewirkt. Mit dem Gespräch mit Herrn Dr. Ezawa in seiner „Studierstube“ im Spreebogen ergab sich die seltene Gelegenheit, die Blickrichtung unserer Interviews einmal umzudrehen und mit den Augen eines kundigen Japaners auf Deutschland zu schauen.
Kennosuke Ezawa wurde am 8.10.1929 in Shiba im heutigen Bezirk Minato von Tokyo geboren. Der Großvater war zu Beginn der Meiji-Zeit aus der benachbarten Präfektur Chiba nach Tokyo gekommen und brachte es als der größte Händler Schweizer Uhren Japans (Firma Tenshōdō) zu Wohlstand. Die Kindheit verbrachte Kennosuke Ezawa im Stadtteil Aoyama (Bezirk Minato), wo er die bekannte Seinan-Grundschule besuchte.
Man sagt in Japan, dass man erst ab der dritten Generation ein echter Tokyoter (edokko) sei, im Falle von Kennosuke Ezawa stimmt das nicht, er ist durch und durch ein Tokyo-Kind. Aber Tokyo und speziell der Stadtteil Aoyama ist für ihn immer noch das Aoyama, das der Schriftsteller Morio Kita in seinem bekannten Roman „Die Familie Nire“ (1964) beschrieb. Ein gut situierter Stadtteil, wo die Häuser von Steinmauern umgeben waren, in denen “Herrschaften“ wohnten und Bedienstete ein und aus gingen.
Das Tokyo des jungen Kennosuke war noch das Tokyo mit der Oberstadt (yamanote) und der Unterstadt (shitamachi), in dem Busse, Straßenbahnen und eine Hochbahn fuhr, die man „Ministerialbahn“ (shōsen) nannte. Die erste U-Bahn-Linie wurde in seiner Schulzeit eröffnet. Alles andere war Vorstadt (shigai) oder Umland (kōgai). Es war also ein Privileg, in diesem Tokyo-Mitte zu leben und aufzuwachsen, wo sich Macht, Reichtum, Intelligenz und Information konzentrierten.
Kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Familie nach Kawagoe, nördlich von Tokyo, evakuiert, kehrte aber alsbald wieder nach Tokyo zurück. Das Elternhaus in Tokyo war durch amerikanische Bombardements zerstört worden, doch hatte die Familie keine Opfer zu beklagen.
Nach dem Abitur 1947 studierte Kennosuke Ezawa nach dem Besuch des alten Studienvorbereitungskurses (yoka) der Keio-Universität, einer der bekanntesten Privatuniversitäten des Landes, ab 1949 Deutsche Literatur. Nach dem Abschluss 1952
Interview Dr. Ezawa
folgten der Magisterkurs in der Fachrichtung Philosophie und 1953 die erste Anstellung als Dozent für deutsche Sprache an der Ingenieurwissenschaftlichen Fakultät derselben Universität.
Zwei große Lehrer haben dabei den akademischen Werdegang meines Gesprächspartners besonders geprägt. Zum einen der Grammatiker Tsugio Sekiguchi, zum anderen der Philosoph Masao Matsumoto.
Das „deutsche Schicksalsjahr“ für ihn war 1958 gekommen, als Kennosuke Ezawa, gleich nach dem Tod seiner ersten japanischen Frau infolge akuter Krankheit, mit einem DAAD- und anschließend Humboldt-Stipendium an die Universität Freiburg i. Br. kam. Was für ein Kulturschock. Nur noch rote Dachziegel statt der grauen in Japan - das war in der Erinnerung das erste Staunen über die neue Umgebung. 1961 legte er als Voraussetzung für die beabsichtigte Promotion die Prüfung für das Große Latinum ab. Nach einer Tätigkeit im Herder-Verlag als Projektmitarbeiter erfolgte 1964 der Wechsel an die Universität Köln zu dem international bekannten Phonetiker Eberhard Zwirner. Mit Zwirner entwickelte sich eine fruchtbare Zusammenarbeit, die ab 1966 zu einer Mitherausgeberschaft seiner gesammelten Werke „Phonometrie“ (4 Bde., Karger, Basel/New York) führte. 1969 Promotion in Phonetik mit den Nebenfächern Germanistik und Philosophie.
Von 1971-1994 war Herr Dr. Ezawa Akademischer Rat/ Oberrat für Linguistik am traditionsreichen Deutschen Seminar der Universität Tübingen. Diese Kleinstadt mit der renommierten Eberhard Karls Universität entwickelte sich endgültig zu einem idealen beruflichen und privaten Standort für Herrn Ezawa. Hier in der schwäbischen Provinz wurde von ihm und seiner deutschen Frau, die er 1965 heiratete, ein Haus gebaut, wuchsen drei Kinder auf und entfaltete sich ein fruchtbares akademisches Wirken.
Insbesondere mit dem an der Universität Tübingen lehrenden, weltweit bekannten Sprachwissenschaftler Eugenio Coseriu (aus Rumänien) sollte sich eine langjährige enge Verbindung entwickeln, die zuletzt im Jahr 2000 zur Gründung der Ost-West-Gesellschaft für Sprach- und Kulturforschung e.V. in der Humboldt-Universität in Berlin führte, deren geistigen Mittelpunkt stets Coseriu (verst. 2002) bildete und deren 1. Vorsitzender Ezawa bis heute geblieben ist.
Auch nach der Pensionierung 1994 ist Herr Dr. Ezawa der Wissenschaft in vielfältiger Weise verbunden geblieben. 1996 veranstaltete er eine „Internationale Konferenz über die kommende Informationsgesellschaft ‚Soft Society‘“ an der Humboldt-Universität als Projekt aufgrund seiner langjährigen Beschäftigung mit der allgemeinen Kulturtheorie in ost-westlicher Perspektive. Ein besonderes Zeugnis gibt auch die jüngst (2013) erschienene Publikation über das Leben und Werk des Vorläufers der Linguistik, Georg von der Gabelentz (1840-1893), der aus Altenburg (Thüringen) stammte und ordentlicher Professor für Sinologie und allgemeine Sprachwissenschaft an der heutigen Humboldt-Universität war. Ezawa gab sie mit seiner Lebensgefährtin, Annemete von Vogel, die eine Urenkelin der Schwester des großen Sprachforschers ist, im Narr Verlag, Tübingen, heraus. Entstanden ist ein „biographisches Lesebuch“, das eine Hommage an den großen Sprachforscher und Grammatiker der chinesischen Sprache in Verbindung mit umfangreichen familiengeschichtlichen Materialien darstellt.
Interview Dr. Ezawa
Außerdem soll das 2006 erschienene Buch von ihm „Ein Japaner in Deutschland. Die ‚moderaten‘ Deutschen“ (iudicium Verlag, München) nicht unerwähnt bleiben, trägt dieses Buch doch starke autobiographische Züge und erlaubt aufgrund der darin enthaltenen, zum Teil erstaunlichen Reflexionen über die Deutschen ein nahezu persönliches Kennenlernen von Kennosuke Ezawa.
(KE: Kennosuke Ezawa, BM: Bernhard Müller)
BM: Lieber Herr Dr. Ezawa, Sie sind 2005 nach dem Tod Ihrer Frau 2003 von Tübingen nach Berlin umgezogen, wie geht es Ihnen heute?
KE: Sehr gut. Ich bin ein geborener Großstädter, der die Anonymität und Freiheit liebt. In Berlin lebt man frei von allen Zwängen und mit allen kulturellen und zivilisatorischen Möglichkeiten ausgestattet, die man sich nur wünschen kann. Das Verhältnis zwischen Hauptstadt (miyako) und Provinz (inaka) ist aber ein Thema, das mich kulturtheoretisch immerfort beschäftigt. Ich schätze die Provinz mit ihren inneren Tugenden wie Selbstüberwindung, Bescheidenheit und Stolz. Gleichwohl ist bei mir der Drang nach Freiheit stärker, und zwar nicht einer Freiheit, frei von etwas zu sein, sondern einer Freiheit, frei zu etwas zu sein, zu etwas Neuem, Gutem, Sinnvollem. Dies gelingt mir in Berlin besser.
BM: Gibt es einen anderen Ort in Deutschland, wo Sie sich Ihren Lebensabend hätten vorstellen können?
KE: Nein. Ich habe sechs Jahre in Köln gelebt. Das ist aber eine Stadt, die ich einfach als eine „undeutsche“ Stadt bezeichnen würde. Ich bin da in Übereinstimmung mit Heinrich Heine, der ebenfalls gezweifelt hat, ob Köln überhaupt eine deutsche Stadt sei. Gleichzeitig stellt aber dieses Konglomerat ein Quell der Innovation dar, das den Mut hat, sich zu verleugnen, und einzigartig Produktives hervorbringt. Denken Sie an den erstklassigen Westdeutschen Rundfunk oder florierenden Kunsthandel dort. Die Stadt liegt am deutschesten aller Flüsse, hat den größten Dom und erinnert mit dem Heinzelmännchen-Brunnen an wundersame Geister, die heimlich in der Nacht alle anfallenden lästigen Arbeiten für die Kölner erledigten. Was für eine Moral, was für ein Witz, was für eine Ironie! Mein erfolgreicher Künstler-Sohn, Kota Ezawa, wurde zufällig in Köln geboren und würde gerne in Köln leben, falls er nicht mehr in San Francisco leben sollte. Köln hat Leben, wenn es auch nicht so „schön“ ist wie Münster, wo ich meine Frau kennengelernt habe.
BM: Kommen wir auf die Anfänge Ihres beruflichen Lebensweges. Warum wurde gerade die deutsche Sprache das alles bestimmende Thema in Ihrem Leben? War es Liebe auf den ersten Blick?
KE: Nun, ich war eigentlich nur am Denken im Allgemeinen interessiert und in philosophischen Schriften in der deutschen Sprache konnte ich gute Ansätze dazu finden. Von diesem persönlichen Interesse konnte ich aber nicht beruflich leben. So bin ich über Wege der Beschäftigung mit der modernen Phonetik, Phonometrie und Phonologie ein Linguist geworden. Mein allgemeines, kulturtheoretisches Interesse blieb aber. So interessierte mich in der Germanistik besonders die Entstehung der neuhochdeutschen
Interview Dr. Ezawa
Schriftsprache, die Züge einer hybriden Sprachmischung aufweist, die an die moderne japanische Sprache erinnert. Die Deutschen hatten sich die griechisch-römische Kultur als Vorbild angeeignet, was zu Fortschritten ihrer eigenen Sprache führte. Analoge Vorgänge sind in der modernen japanischen Sprache festzustellen. Diese kulturhistorische Parallele habe ich kürzlich auf einer Lexikographenkonferenz in Adelaide (Australien) in einem Beitrag unter dem Titel „Fremdwort und ‚fremdausgelöstes Wort’“ aufgezeigt.
BM: Als ehemaliger Hochschullehrer kennen Sie wie kaum jemand das deutsche und das japanische Bildungswesen. Herr Dr. Günther Haasch hat an dieser Stelle das japanische System dem deutschen als überlegen bezeichnet. Teilen Sie diese Auffassung?
KE: Nein. So sehr ich Herrn Dr. Haasch persönlich schätze, hier widerspreche ich ihm. Ich besuchte in Tokyo eines der besten Gymnasien, dem ich wirklich sehr viel verdanke. Meine Lehrer waren meist merkwürdige Menschen, aber eigene Persönlichkeiten, an die ich gerne zurückdenke. Wenn ich aber an die heutigen Lehrer denke und die jungen Absolventen sehe, muss ich sagen, ihnen fehlt jeder Individualismus. Die Erzieher lehren Kenntnisse, aber keine Erkenntnisse. Es fehlt jedes internationale Denken, persönliche Durchsetzungskraft und Eigenständigkeit. Die Ansicht von Herrn Dr. Haasch in Ehren, aber die internationalen Fähigkeiten der jungen Japaner sind zumindest nur sehr schwach entwickelt.
Das spüre ich etwa in Briefen und Zuschriften von diesen Menschen mit ihren ehrerbietenden Floskeln und banalen Phrasen. Was soll man mit solchen Menschen anfangen? Das ewige Pauken in Repetitorien (juku) zerstört das ganze Leben, ich habe es an den eigenen Kindern erlebt, die eine deutsche Schule besucht haben, was japanischen Kindern in Japan fehlt. Meines Erachtens müssen japanische Schulen Reformen durchführen. Mit solchen Reformen könnte in 20 Jahren ein völlig neues Japan entstanden sein. Sie wären allerdings in ihrer Dimension nur mit der Meiji-Revolution zu vergleichen.
BM: Im Japanbild der Deutschen schwingt oft viel romantische Bewunderung mit. Zu Recht oder zu Unrecht?
KE: Beides ist der Fall. Japan und Deutschland begegnen sich etwa in der Architektur auf eine besondere, unmittelbare Weise. Der deutsche Architekt Bruno Taut entdeckte während seines Aufenthalts in Japan die Katsura-Villa in Kyoto und schrieb sein Buch über die japanische Ästhetik, das bahnbrechend wurde. Taut idealisierte aber die japanische Architektur nicht, sondern sah sie einfach mit den scharfen Augen eines genialen Architekten mit tiefem Sinn für das Reale und Gute. Und durch ihn haben die Japaner eine Theorie ihrer Ästhetik erhalten. Die Bauhausbewegung, die sich später durch seinen Schüler Walter Gropius und andere weltweit durchsetzte, veränderte die gesamte Welt. Das Japanische, das im Bauhaus implizit gegeben war, konnte dadurch die übrige Welt durchdringen.
BM: Gibt es einen deutschen Dichter oder einen japanischen Schriftsteller, den Sie gerne lesen, der unbedingt mit auf die einsame Insel müsste?
KE: Nein, merkwürdigerweise gibt es für mich einen solchen Lieblingsautor nicht. Jonathan Swifts „Gulliver’s Travels“ wäre vielleicht die einzige Ausnahme. In Japan war ich literaturbesessen gewesen, in Deutschland aber hörte jedes Interesse an Literatur
Interview Dr. Ezawa
schlagartig auf. Literatur war für mich eine Ersatzrealität. Die Realität war aber plötzlich vor meinen Augen, ich brauchte keine Literatur mehr. Als ich in Europa sozusagen inmitten der Literatur zu leben anfing, sah ich eine Fata Morgana verschwinden. Alles war verschwunden und einer eigenen geistigen Produktivität gewichen. All die Lektüre, die ich in Japan betrieben hatte, hatte mir in Deutschland nichts genützt. Wenn ich trotzdem einen großen japanischen Denker nennen soll, würde ich Yukichi Fukuzawa, den Begründer der Keio-Universität, nennen, den ich allerdings erst hier im Zusammenhang mit meiner kulturtheoretischen Beschäftigung entdeckt habe; vgl. K. Ezawa: „Japan und die Weltzivilisation“, in: R. Schwarz (Hrsg.): Menschliche Existenz und moderne Welt, Teil II, de Gruyter, Berlin, 1967, S. 311-339.
BM: Was hat Sie bewogen 1985 in die DJG einzutreten?
KE: Das war Herr Dr. Günther Haasch gewesen, der mich persönlich so beeindruckt hatte, dass ich das Gefühl hatte, in „seiner“ Gesellschaft sollte ich auch sein. Aber auch Frau Katrin-Susanne Schmidt möchte ich als „Substanz“ der Gesellschaft hervorheben, ohne sie kann ich mir die DJG Berlin gar nicht vorstellen. Herr Görger hat ein sehr gutes Erbe angetreten. Und heute ragt meines Erachtens durch ihn die DJG Berlin aus allen vergleichbaren Gesellschaften heraus.
BM: Sie leben seit 1958 in Deutschland. Stellen Sie über die Zeit Veränderungen im Deutschlandbild der Japaner fest?
KE: Nein, in den Grundzügen nicht. Im Allgemeinen werden die Deutschen nach wie vor idealisiert und bewundert wie in der Meiji-Zeit. Entsprechend wird jeder Japaner, der in Deutschland lebt und die Sprache von Kant, Goethe und Schiller spricht, bewundert. Der Respekt, den ich in Japan genieße, resultiert aus diesem Klischee.
BM: Träumen Sie auf Deutsch oder auf Japanisch?
KE: Wenn ich träume, spreche ich, wie mir meine verstorbene Frau immer amüsiert sagte, meist Japanisch.
BM: Gibt es für Sie in Japan einen Sehnsuchtsort?
KE: Nein, ich hatte nie ein Gefühl von Heimweh oder Sehnsucht gehabt, ich hänge als Großstädter an keinem Ort und bin in dieser Beziehung nüchtern. Nach meinem Tod wird die Hälfte der Asche von mir nach Tokyo in das Familiengrab überführt, die andere geht nach Mössingen im Landkreis Tübingen. So haben die Kinder die Möglichkeit, mich sowohl in Japan als auch in Deutschland zu besuchen.
BM: In dem legendären Fragebogen des FAZ-Magazins lautete die Schlussfrage stets: Was ist Ihr Motto?
KE: Selbständig sein! Ich musste immer selbständig sein, ich musste mein Berufsleben als Ausländer in Deutschland selbst meistern und für meine Familie selbst sorgen. Meine Kollegen dachten oft, ich wäre eingebildet oder bräuchte keine Mitmenschen, in Wahrheit ging es mir um Selbständigkeit.
Interview Dr. Ezawa
Mein ältester Sohn sagte nach dem Tod seiner Mutter: Vater, Mutter, wir, alle waren Individualisten! Ein größeres Lob hätte er mir und meiner verstorbenen Frau nicht aussprechen können. Ich bewundere immer den Individualismus der Franzosen, die sich um Konventionen nicht kümmern. Mit diesem Motto in Deutschland unter Deutschen zu leben, ist zwar anstrengend, aber es ist mein Leben.
BM: Vielen Dank für das Gespräch, Herr Dr. Ezawa!
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Absolventenkonzert der Hochschule für Musik "Hanns Eisler" Berlin
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Neben dem Konzerthausorchester Berlin und anderen Solisten wird am 29.1. im Großen Saal des Konzerthauses die Pianistin Anna Kurasawa Sergej Rachmaninow’s Rhapsodie über ein Thema von Paganini für Klavier und Orchester op. 43 spielen. Sie sind herzlich zu diesem Konzert eingeladen! Anna ist uns von mehreren DJG-Konzerten in der Botschaft gut bekannt und wir gratulieren ihr zum erfolgreichen Abschluss Ihres Graduierten-Studiums! Termin : Mittwoch, den 29.1.2014 um 20 Uhr Ort: Konzerthaus Berlin, Gendarmenmarkt Kartenpreis: 10 Euro (erm. 6 €) Kartentelefon: 030-20 309 2101 |
Eines unserer älteren Mitglieder (m) möchte seine japanischen Sprachkenntnisse etwas auffrischen und würde sich deshalb gerne mit einem japanischen Germanistik-Studenten (oder Studentin) gelegentlich treffen. Als Gegenleistung könnte man sich auch in Deutsch und über Germanistik unterhalten.
Interessenten bitten wir, sich im Büro der DJG Berlin zu melden (Tel. 3199-1888 oder djg-berlin@t-online.de).
Haben Sie Interesse, Kalligraphie zu erlernen? Unser Mitglied, die bekannte Kalligraphin Juju Kurihara
gibt Sonderstunden für Mitglieder und Freunde der DJG, die sich in dieser
schönen Kunst üben möchten.
Wo: Köpenicker Str. 175, Atelier Bläsi, 10997 Berlin
Wann: immer mittwochs von 18.30 – 20.30 Uhr
Teilnahmegebühr: 50 € (Studenten 40 €) pro Monat oder 15 € pro Stunde
Die erste Probestunde ist kostenlos. Email: juju@sosekido.com
Aus Japan berichtet
An dieser Stelle veröffentlichen wir ausgewählte Berichte aus den Politikbereichen „Arbeit“ und „Gesundheit“ der Deutschen Botschaft in Tokio. Dem Verfasser, Herrn Claus Eilrich von der Deutschen Botschaft in Tokio, danken wir für seine Unterstützung.
Rengo will zwei Prozent mehr Lohn und Gehalt
Der japanische Gewerkschaftsbund Rengo will für die in mittelständischen und kleinen Betrieben tätigen Arbeitnehmer während der nächsten Tarifrunde im Frühjahr 2014 Einkommensverbesserungen in Höhe von durchschnittlich 9.500 Yen (etwa 68 Euro) im Monat durchsetzen. Die Forderung setzt sich aus einer Alterszulage von 4.500 Yen sowie einer Erhöhung der Monatseinkommen und der Bonuszahlungen von 5.000 Yen zusammen. Die von Rengo angestrebte Erhöhung der monatlichen Einkommen würde einer prozentualen Einkommenserhöhung von zwei Prozent entsprechen. Für die in Großbetrieben tätigen Arbeitnehmer will Rengo demgegenüber nur Einkommensverbesserungen in Höhe von einem Prozent fordern. Die Gewerkschaft begründet das mit der Zielsetzung, die Einkommensunter-schiede zwischen Großbetrieben und mittelständischen und kleinen Betrieben ausgleichen zu wollen. Für die in prekären Beschäftigungsverhältnissen (Teilzeit, geringfügige Beschäfti-gung, befristete Verträge, Leiharbeit) tätigen Arbeitnehmer will Rengo eine Anhebung der Stundenlöhne um 30 Yen (etwa 0,22 Euro) fordern.
Arbeitgeber: Erst Steuern senken, dann Löhne erhöhen
Die japanischen Unternehmen verknüpfen ihre Bereitschaft zuLohn- und Gehalts-erhöhungen mit der Forderung nach vorzeitiger Abschaffung eines Steuerzuschlages für denWiederaufbau der durch den Tsunami zerstörten Küstenregion im Nordosten Japans. Für die Unternehmen wäre die Abschaffung des Steuerzuschlags gleich-bedeutend mit einer Steuerentlastung um mehr als zwei Prozent. Offen ist, ob sich dieser Position des Industrieverbandes Keidanren alle japanischen Unternehmen anschließen. Nach einer Umfrage der Tageszeitung "Asahi Shinbun" bei 100 führenden Unternehmen denken bisher nur vier Prozent der befragten Arbeitgeber über Lohn- und Gehaltserhöhungen und zwölf Prozent über höhere Bonus-zahlungen nach.
Mehr Geld für Ausbildung und Umschulung
Das Arbeits- und Sozialministerium plant eine Gesetzesänderung zum Ausbau der finanziellen Unterstützung bei beruflicher Aus- und Fortbildung und sowie Umschulungen. Die Finanzhilfe deckt derzeit 20 Prozent der Kosten ab, aber maximal 100.000 Yen, und läuft nach zwölf Monaten aus. Künftig soll die Arbeitslosen-versicherung 40 Prozent der Kosten bis zu drei Jahren übernehmen; bei erfolgreicher Qualifizierung wird die Unterstützung nochmals um 20 Prozent erhöht. Die jährliche Obergrenze der Unterstützung soll auf 600.000 Yen festgesetzt werden. Mit diesen Maßnahmen will die Regierung nicht-regulär Beschäftigten zur Festanstellung - vor allem in den Bereichen Krankenpflege und Kinderbetreuung - verhelfen und festangestellten Arbeitnehmern den Erwerb von Fachkenntnissen erleichtern.
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So |
12.01. 19.01. |
12.30 12.30 |
1. Neujahrsessen der DJG Berlin 2. Neujahrsessen der DJG Berlin |
Daitokai |
Di |
21.01.
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18.30 |
Vortrag von Prof. Dr. Aika Aoyama (Tokio): Dürers Apokalypse-Holzschnitte und japanische Endzeitdarstellungen (ROKUDO-E) aus dem 13. Jahrhundert |
MAK Takustr. 40 |
Di |
28.01 |
16.30 18.30 |
Begrüßung der Neuen Mitglieder Vortrag Dr. Kamino „Klopf Klopf! Japan, öffne dich! „ – Das Ende der Samurai-Epoche – „ |
JDZB |
Di |
04.02. |
18.30 |
Konzert für Violine und Klavier mit Leonore Haupt und Kensei Yamaguchi "Das Lied der triumphierenden Liebe". im Rahmen der Städtepartnerschaft Berlin-Tokyo |
Botschaft |
11.02
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18.30 |
„Japanische Kirschbäume am Mauerstreifen“ Vortrag von Herrn Tetsuo Terasaki mit Bildern von Brigitte Albrecht inkl. Lesung aus ihrem Buch „Mauerw(a)ende“ |
JDZB |
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Fr |
28.02. |
18.30 |
Vortrag Prof. Ulf Meyer: „Architektur in Berlin und Tokio.“ |
Rotes Rathaus Säulenaal |
Mi |
05.03 |
19.00 |
Liederabend mit Noriyuki Sawabu mit Klavier-Begleitung von Ikumi Masubuchi |
JDZB |
Fr |
07.03. |
19.00 |
Vernissage der Ausstellung „Berlin-Tokyo“ (Ausstellungdauer 7.-16.3.2013) |
Gutshaus Steglitz |
Mi |
12.03. |
18.30 |
Vortrag Annegret Bergmann: „Die Goldenen Zwanziger? Theaterunternehmen in Berlin und Tokio.“ |
Rotes Rathaus Säulensaal |
Bitte beachten Sie: Wir versenden mit dieser Ausgabe des Kawarabans an alle Mitglieder auch die Mitgliedskarten für das Jahr 2014 – unabhängig davon, ob Sie den Beitrag für dieses Jahr bereits überwiesen haben oder nicht. Deshalb schauen Sie bitte genau in den Umschlag, bevor Sie ihn vernichten. Danke!
Wir wünschen Ihnen allen ein gesundes und erfolgreiches Jahr 2014!
Sektkorken knallen
Prosit auf das neue Jahr
Was wird es bringen?
Haiku von Renate Huldschinsky